Der Konflikt zwischen den beiden Atommächten eskaliert weiter. Beide Seiten sprechen von militärischen Angriffen und Gegenattacken.
Neu-Delhi/Islamabad.
Indiens Militär hat im verschärften Konflikt mit Pakistan Angriffe auf mehrere Militäranlagen geflogen und dies als Reaktion auf mehrere Attacken aus dem Nachbarland begründet. Bei den gezielten Angriffen seien Präzisionswaffen aus indischen Kampfjets abgefeuert worden, sagte eine Armeesprecherin in Neu-Delhi. Bei den Zielen habe es sich unter anderem um Kommando- und Kontrollzentren, Radaranlagen und Waffenlager gehandelt. Die indische Seite machte keine Angaben zum Ausmaß möglicher Schäden.
Indiens Militär bestätigte damit zuvor gemachte Angaben der pakistanischen Regierung, wonach es indische Raketenangriffe gegeben habe. Islamabad hatte in der Nacht mitgeteilt, es seien Attacken auf drei Militärbasen in der Provinz Punjab abgewehrt worden, ohne dass es Schäden gegeben habe. Daraufhin habe das eigene Militär die „Operation Bunjan“ gegen Indien begonnen. Pakistanischen Staatsmedien zufolge wurden dabei mehrere Militärziele getroffen und zerstört. Die Angaben beider Länder ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Indiens Militär reagierte nach eigenen Angaben mit den jüngsten Luftangriffen auf pakistanische Militäraktionen in den vergangenen Nächten entlang der westlichen Grenze, bei denen unterem Drohnen und Artilleriegeschütze eingesetzt worden seien. Es warf Pakistan vor, neben Militäranlagen auf indischem Boden auch zivile Bereiche ins Visier genommen zu haben.
Zwischen den beiden Seiten kam es zuletzt wiederholt zu teils heftigen Feuergefechten entlang der militärischen Kontrolllinie in der Himalayaregion Kaschmir, in der beide Länder jeweils einen Teil verwalten. Die beiden Atommächte beanspruchen jeweils die gesamte Region für sich. (dpa)