In Deutschland verbraucht jede Person durchschnittlich 126 Liter Trinkwasser pro Tag, wobei der größte Anteil für Körperpflege und Toilettenspülung verwendet wird. Trotz eines leichten Rückgangs des Pro-Kopf-Verbrauchs in den letzten Jahren besteht weiterhin erhebliches Einsparpotenzial. Laut dem „Warmwasserspiegel 2024“ könnten Haushalte durch gezielte Maßnahmen jährlich bis zu 95 Euro sparen und den Warmwasserverbrauch um insgesamt 230 Millionen Kubikmeter reduzieren. Dies entspricht mehr als 1,5 Milliarden gefüllten Badewannen.

Angesichts dieser Zahlen ist es sinnvoll, den eigenen Wasserverbrauch zu überprüfen und einfache Maßnahmen zur Reduzierung zu ergreifen. Die folgenden neun Tipps zeigen, wie sich im Alltag Wasser und Kosten sparen lassen – ohne Komfortverlust.

1. Wasserzähler installieren

Wer ein Haus ohne Wasserzähler hat, dem könnte die Installation jährlich hunderte Euro sparen. Mit Hilfe von Online-Rechnern auf der Website Ihres Wasserversorgers lässt sich herausfinden, ob Sie mit einem Wasserzähler Geld sparen würden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, können Sie jederzeit Ihren Wasserversorger anrufen und um Rat fragen. Er kann Ihren Verbrauch überprüfen und ihn mit den Kosten vergleichen, die Sie bezahlen würden, wenn Sie einen Zähler hätten.

Auch draußen kann die Installation eines Wasserzählers sinnvoll sein. Besonders während heißer Sommertage benötigt der Garten eine große Menge Wasser. Sind die Vorräte in deinen Regentonnen erschöpft und gibt es keinen Zugang zu einem eigenen Brunnen, bleibt nur der Griff zum Leitungswasser. Mit einem separaten Gartenwasserzähler lässt sich dabei Geld sparen.

Vor der Installation ist eine vorherige Rücksprache mit der zuständigen Stadt- oder Gemeindeverwaltung sowie dem Wasserversorgungsunternehmen erforderlich. Je nach Region in Deutschland gelten unterschiedliche Regelungen, die auf lokalen Satzungen beruhen. In manchen Fällen ist der Einbau nur durch einen Fachbetrieb zulässig, in anderen kann er selbst vorgenommen werden. Auch die benötigten Formulare unterscheiden sich je nach Wohnort. Wird der Einbau des Wasserzählers von einem Fachbetrieb übernommen, sind Kosten in Höhe von etwa 100 bis 150 Euro für die Montage zu erwarten.

2. Kürzer duschen

Eine andere Schraube, an der man drehen kann, ist der Verbrauch. Die Duschzeit auf vier Minuten oder weniger zu verkürzen, kann im Vergleich zu einer Acht-Minuten-Dusche mehr als 50 Liter Wasser sparen. Das kann sich auf der Wasseruhr deutlich niederschlagen.

Um die Zeit im Auge zu behalten, kann es helfen, sich eine Playlist mit Lieblings-Vier-Minuten-Songs zu erstellen oder die Spotify-Playlist von „WaterAid“ zu nutzen. Beyoncés Lied Run the World (Girls) endet nach 3:55. Viele 80er-Hits passen ebenfalls in den Vier-Minuten-Zeitraum. Wenn das Lied dem Ende zugeht, weiß man, dass die Zeit fast vorbei ist und der Schaum abgespült werden muss.

Ineffiziente Duschköpfe verschwenden viel Wasser. Durch ein Standardmodell laufen 10 bis 15 Liter pro Minute. Bei einem Sparmodell sind es rund sechs Liter. Wassersparende Duschköpfe reduzieren die Wassermenge durch Durchflussbegrenzer oder Belüfter, die Luft und Wasser mischen. Das erzeugt ein vernebeltes Sprühen, das sich dennoch kräftig anfühlt – man spart also Wasser, ohne das Duschgefühl zu verlieren.

Selbst wenn man nicht über einen Wasserzähler abgerechnet wird, kann sich der Austausch lohnen, da sich auch Stromkosten senken lassen, weil weniger Wasser erhitzt werden muss.

3. Weniger oft baden

Genauso sollte man darüber nachdenken, weniger Vollbäder zu nehmen. Wenn Sie gerne baden, ist das keine gute Nachricht: Ein Bad in der Wanne verbraucht rund 80 Liter Wasser – etwa doppelt so viel wie eine Sechs-Minuten-Dusche. Man muss ja nicht komplett aufs Baden verzichten. Aber weniger Bäder können über die Zeit Geld sparen. Wenn man ein Bad in der Woche gegen eine Dusche austauscht, lassen sich laut dem britischen Energy Saving Trust jährlich etwa zehn Euro Energiekosten sparen.

4. Wasser abdrehen

Besser lassen Sie auch nicht das Wasser laufen, während Sie die Zähne putzen, sich rasieren, das Gesicht waschen oder Geschirr spülen. Auch beim Einseifen unter der Dusche sollte der Wasserhahn nicht unnötig laufen. Ein laufender Hahn kann mehr als sechs Liter Wasser pro Minute verschwenden – das wären 24 Liter allein durch zweimal tägliches Zähneputzen.

Zehn Minuten Geschirrspülen können bis zu 60 Liter verbrauchen. Stattdessen empfiehlt es sich, eine Spülschüssel mit Wasser und Spülmittel zu nutzen. Gemüse und Küchenutensilien möglichst mit kaltem Wasser abspülen – das kann anschließend zum Blumengießen verwendet werden.

Man kann auch einen Wasserhahnbelüfter anbringen. Das kleine Gerät wird an den Hahn geschraubt und mischt Luft unter das Wasser. Dadurch fühlt sich der Strahl kräftiger an, obwohl weniger Wasser fließt. Laut dem Energy Saving Trust lassen sich mit einem solchen Gerät jährlich knapp 19 Euro an Wasserkosten und weitere 22 Euro durch geringere Heizkosten einsparen.

5. Wassereffiziente Toilette anschaffen

Moderne Toiletten mit geringem Durchfluss benötigen meist nur 4,5 Liter pro Spülung, während ältere Modelle bis zu 13 Liter verbrauchen können. Spülkästen mit Doppelspülung bieten meist zwei Optionen: rund drei Liter für Flüssigkeiten und rund sechs Liter für Festes. Einige besonders effiziente Modelle kommen mit noch weniger Wasser aus. Ein kompletter Austausch kann teuer sein. Alternativ kann ein Spülkasten-Wassersparer helfen – ein kleines Gerät, das im Kasten angebracht wird und den Wasserverbrauch pro Spülung um ein bis zwei Liter reduziert.

6. Undichte Stellen nicht ignorieren

Ein tropfender Wasserhahn oder eine ständig laufende Toilette können bis zu 400 Liter Wasser täglich verschwenden. In Großbritannien bieten manche Wasserversorger deswegen einen kostenlosen Lecksuchdienst an und reparieren undichte Stellen ohne Zusatzkosten für den Verbraucher. Laut dem Bauunternehmen Barratt Redrow können Reparaturen bis zu 610 Euro im Jahr einsparen – ein einfacher, aber effektiver Schritt, um Ressourcen und Geld zu sparen.

7. Nur bei voller Waschladung waschen

Spülmaschine oder Waschmaschine sollten nur bei voller Beladung laufen. Eine durchschnittliche Waschmaschine benötigt rund 50 Liter pro Waschgang. Zwei Maschinenladungen weniger pro Woche könnten laut Wessex Water rund 60 Euro pro Jahr sparen. Geschirrspüler sind generell effizienter als Spülen von Hand. Ein normaler Spülgang benötigt rund 9,5 Liter. Nutzen Sie Eco-Programme und spülen Sie bei niedrigen Temperaturen.

8. Geräte warten lassen und ersetzen

Regelmäßige Wartung von Wasch- und Spülmaschine hilft, die Effizienz zu erhalten. Dazu gehört das Reinigen von Filtern und die Kontrolle auf undichte Stellen. Alte Geräte durch neue, wassersparende Modelle zu ersetzen, kann zwar kostenintensiv sein – die langfristigen Einsparungen bei Wasser und Strom machen die Investition aber lohnenswert.

9. Regentonne anschaffen

Wer einen Garten oder Balkon hat, kann Regenwasser sammeln, um Pflanzen zu gießen oder das Auto zu waschen. In Deutschland regnet es nicht wenig – die Tonne wird schnell voll. Zu beachten ist, dass der Untergrund für eine Regentonne unbedingt stabil und belastbar sein muss. Da ein Liter Wasser ein Kilogramm wiegt, bringt eine Tonne mit einem Fassungsvermögen von über 300 Litern ein erhebliches Gewicht auf die Waage. Wird sie auf einem weichen Boden aufgestellt, besteht die Gefahr, dass sie einsinkt oder im schlimmsten Fall kippt. Aber wenn man sich an die wichtigsten Regeln hält, ist es eine wunderbare Art, Wasser – und somit bares Geld – zu sparen.

Übersetzung: Carola Torti



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Von Veritatis

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