In diesem Beitrag diskutiert Gert-Ewen Ungar über die Verhandlungen der USA und Russlands für eine Lösung des Ukraine-Konflikts. In Deutschland werde in diesem Zusammenhang von „Diktatfrieden“ gesprochen. Sowohl die Ukraine als auch die Westeuropäer würden sich ihrer Strategie treu bleiben, keinen Beitrag zur Lösung des Konfliktes zu leisten. Sie würden weiter auf Krieg setzen. Es sei daher notwendig, Westeuropa weiterhin aus den Verhandlungen zu halten. Ein „Diktatfrieden“, wie er sich als Ergebnis der Verhandlungen zwischen den USA und Russland andeute, sei für die Ukraine die beste Lösung. Denn er eliminiere die Ursache des Konflikts dauerhaft. Wir haben hierzu interessante Leserbriefe bekommen und bedanken uns dafür. Die nun folgende Auswahl hat Christian Reimann für Sie zusammengestellt.
1. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Ungar,
wenn die Ukraine und die EU keinen Frieden wollen, dann müssen sie Russland militärisch schlagen. Das können sie aber nicht! Was also wollen diese politischen Idioten? 20 Jahre Krieg, wie in Vietnam? Wollen Sie, dass Russland Kiew erobert?
Die Welt treibt erfolgreich Handel mit Russland und kauft dessen Rohstoffe. Nur die EU steht im Abseits! Herr Merz wollte sogar noch vor zwei Wochen “Taurus” auf russische Ziele schießen! Man fragt sich: Kokst der jetzt auch? Aber beim Kriegeverlieren sind die Deutschen Meister: Erster Weltkrieg, Zweiter Weltkrieg, Afghanistan-Krieg, und nun der Ukraine-Krieg.
Niemand weiß, ob ein Waffenstillstand halten würde und ob daraus langfristig ein Frieden entstehen könnte. Aber Präsident Trump und seine Jungs versuchen es wenigstens. Vivat Trump!
Hae-Joo Chang
2. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Ungar,
danke für die korrekte und ausführliche Darstellung.
Wenn man die Außenpolitik betrachtet, ist die Strategie der Westeuropäischen Staaten in mehrfacher Hinsicht jenseits der Realität. Von der irren Propaganda ganz zu schweigen. Die Alternative ist, entweder Verhandlungsfrieden, wie er jetzt auf Initiative der USA in Sicht ist, oder bedingungslose Kapitulation von Kiew.
Die Haltung der Europäer lässt sich nur aus Sicht von Innenpolitik erklären. Die “Eliten” fahren ihre Länder in den Abgrund, wirtschaftlich, sozial, mental, Infrastruktur, Gesundheitswesen, etc.. Allen voran Kleinbritannien, das schon deshalb so giftig ist, weil es sich immer noch für “Groß” hält. Davon muss mit allen Mitteln abgelenkt werden. Und dazu wird die Ukraine noch gebraucht.
Viele Grüße,
Rolf Henze
3. Leserbrief
Hallo!
Vielen Dank für diesen Artikel! Ein wichtiger Aspekt fehlt mir in der Betrachtung, den ich gern ausführen möchte:
Jeder Diktatfrieden ist besser als der aktuelle Diktatkrieg! Denn ein solcher ist der Ukrainekrieg spätestens seit dem April 2022, als die Ukraine auf unverhohlenen Befehl Londons und Washingtons den Krieg fortsetzte, statt den in mehreren Treffen seit Ende März praktisch fertig ausgehandelten Waffenstillstand mit Russland in die Tat umzusetzen.
Bezeichnend, daß unsere Kriegstreibermedien jetzt, geschätzte mindestens eine Million tote Soldaten auf beiden Seiten später, den “drohenden Diktatfrieden” skandalisieren, den Diktatkrieg, der die Ukraine dahin gebracht hat, wo sie jetzt ist, aber konsequent ignorieren, oder weiter aktiv befeuern.
Gruß, Ole.
4. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Ungar,
leider nehmen Sie die “Referenden”, die bspw. auf der Krim oder im Donbass durchgeführt wurden, völlig kritiklos hin. Sie sollten folgendes berücksichtigen:
Nach der Annexion räumte Putin noch ein, dass die Krim auch ukrainisch und krimtatarisch sei. Tatsächlich war die Halbinsel Krim, die erst 1783 unter Zarin Katharina II. annektiert wurde, über Jahrhunderte weder russisch noch russländisch gewesen, sondern ein multiethnischer, multireligiöser Ort, der muslimisch geprägt war. Die Herrschaft des Zarenreichs ging mit einer fortschreitenden Zurückdrängung der Krimtataren einher, aber erst mit der gewaltsamen Massendeportation durch Stalin im Jahr 1944 wurden die Krimtataren endgültig zur Minderheit.
Politisch betrachtet stimmten selbst die nicht krimtatarischen, sondern ethnisch russischen und ukrainischen Bewohner der Krim 1991 mehrheitlich (ca. 54 Prozent) für die Unabhängigkeit der Ukraine. Nach einer kurzen Erfolgswelle Mitte der 1990er Jahre verschwanden die politischen Gruppierungen auf der Krim, die für einen Anschluss an Russland eintraten, in der politischen Bedeutungslosigkeit. Nach den letzten demokratischen Wahlen zum Krim-Parlament im Jahre 2010 hatte die Partei Russkoe Edinstvo (Russische Einheit) noch drei von 100 Sitzen. Inwiefern Russlands massive anti-ukrainische Propaganda während des Euromajdan im Winter 2013/14 dazu führte, dieses Meinungsbild zu verändern, müssen künftige Forschungen zeigen. Die weitgehende Billigung der Annexion durch die Bevölkerung der Krim zeugt allerdings davon, dass das Vertrauen in den ukrainischen Staat bei vielen nicht gefestigt war und es ausgeprägte Sympathien für Russland gab. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung der Krim im März 2014 für den Anschluss an Russland auch bei einer demokratischen Wahl gestimmt hätte, möglicherweise die Mehrheit. Dies ändert nichts daran, dass Russland völkerrechtswidrig das Gebiet eines anderen Staates annektiert hat und seitdem gezielt jene Menschen verfolgt, die sich – wie der ukrainische Filmemacher Oleg Sencov oder der prominente Krimtatare Mustafa Dzhemilev – der gewaltsamen Annexion ihrer Heimat entgegenstellten und unter Gewaltandrohung ein Pseudoreferendum inszenierte, bei dem die Option, dass die Krim Teil der Ukraine bleiben sollte, nicht einmal auf den „Stimmzetteln“ zu finden war. Die Annexion der Krim war ein Gewaltakt.
Der Diktatfrieden wird die Ursachen nicht beheben. Ihr Artikel ist leider völlig unkritisch gegenüber der russischen Sichtweise.
Freundliche Grüße
Martin Boremann
5. Leserbrief
Guten Tag ..
ich zitiere mal nur diesen Satz :
Diese Eskalation hätte vermieden werden können, wenn man es hätte vermeiden wollen. Aber der Westen und Deutschland wollten es eben nicht. Deutschland hat zwar dieses Mal nicht zuerst geschossen, aber im Verbund mit seinen Partnern alles dafür getan, dass geschossen wird. Inzwischen setzt deutsche Politik auf die Verlängerung des Konflikts.
Wie waren damals noch die Sätze von diesem verlogenen Steinmeier :
Die russische Wahrnehmung ist, dass das Land militärisch eingekreist wird. Und mehr noch, dass der gesamte Westen und vor allem die USA auf einen Regime-Change in Russland setzen. Das ist nicht die Politik des Westens, gleichwohl löst diese Vorstellung in Moskau Ängste aus.
Hinterrücks wurde dann mit Merkel die Abkommen “Minsk-2” abgeschlossen. Ein Verrat und Lüge an Rußland.
Der ehemalige französische Präsident François Hollande bestätigte Merkels Worte, Europa habe Russland verraten. Ihm zufolge wurde Minsk-2 unterzeichnet, um Zeit für die Streitkräfte der Ukraine zu gewinnen.
Auch den Beitrag von dem General der Bundeswehr möchte ich hier zitieren :
Generalmajor Rhonhof Anlage
Warum steht der Beitrag nicht auf jeder Titelseite einer deutschen Zeitung.
In jedem Politikforum gibt es bezahlte User von deutschen NGOs, die von dieser Regierung bezahlt werden, um dort einen Putin und Russland als Verbrecher abzustempeln. Ich erinnere mal an die 251 Fragen des Herrn Merz.
Kein Wort von dem Völkermord in der Ukraine nach dem Maidan-Putsch , der von den USA initiiert wurde. Deutschen Bundestagsabgeordneten wurde von der Ukraine verboten in die Ukraine zu resien um dort von dem Völkermord zu berichten. Kein Wort unserer Politiker zur Zeit zu dieser Vergangenheit der Ukraine.
Ach wie glücklich kann man sich schätzen , wenn die Rheinmetall-Aktie und andere Aktien für Kriegswaffen wunderschön nach oben gehen. Ein Merz CDU ist bei BlackRock und BlackRock hat bitte wo investiert ? Ein Putin soll nun diesem verlogenen Westen glauben , wenn man Putin den “ewigen Frieden” verspricht ? ..
Danke und Grüße
von unserem Leser A.B.
… und gerade erscheint da eine Titelseite :
Ex-Bundespräsident: Gauck besorgt über „mentale Schwäche“ der Deutschen *** bild.de/politik/inland/ukraine-krieg-joachim-gauck-attestiert-deutschland-mentale-schwaeche-6810743a4ec0bd4a96840852
.. auch wieder ein solch typisches verlogenes Statement wobei die komplette Vergangenheit
und die Geschichte ausgeklammert wird , auch diese Aussage von diesem Gauck sollte man mal entsprechend kommentieren
und sich mal Frage stellen , warum wird die Vergangenheit und die Geschichte so verfälscht ?
Grüße
von unserem Leser A.B.
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