2023 machte das IT-Unternehmen Siewert & Kau mit Sitz in Bergheim bei Köln noch 700 Millionen Euro Umsatz – 2025 muss das Unternehmen den Weg der Insolvenz gehen. Das Unternehmen hat diese Woche einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Köln gestellt. Das bestätigte das Gericht der Bild. Siewert & Kau wurde 1994 gegründet und hat sich von einer Garagenfirma zu einem der führenden IT-Unternehmen Deutschlands hochgearbeitet. 

Das Unternehmen beschäftigt derzeit etwa 400 Mitarbeiter, deren Zukunft völlig ungewiss ist. Neben dem Hauptsitz in Bergheim wird die Insolvenz auch die Firmensitze in Braunschweig, Halle (Saale), Paderborn, Soest, Hengelo (Niederlande) sowie in Premià de Mar (Spanien) betreffen. „Unser Shop befindet sich zurzeit im Wartungsmodus“, steht auf den nicht aufrufbaren Shops von Siewert & Kau Logistics derzeit. Seit April konnte man die Website des IT-Marktplatzes nicht mehr aufrufen.

Die Insolvenz stelle man jetzt, um sich zu retten, heißt es in einem Statement des Co-Gründers Björn Siewert zusammen mit der Insolvenzverwalterin Marion Rodine und dem Geschäftsführer Claus Holzleitner. „Als Familienunternehmen geht es uns um den Fortbestand dessen, was wir über 30 Jahre lang gemeinsam mit unserem Team mit viel Herzblut aufgebaut haben. Wir stehen einem möglichen Investorenprozess offen gegenüber und können uns gut vorstellen, Teil der Zukunftslösung zu werden“, so der Co-Gründer Siewert.

Vom Geschäftsführer Holzleitner gab es Aussagen zu den Gründen für die Insolvenz: „Als lizenzierter IT-Distributor ist Siewert & Kau seit über 30 Jahren systemisch mit seinen Lieferanten und Kunden verbunden. Wir haben viele erfahrene IT-Experten im Unternehmen, die die Bedürfnisse der Kunden genau kennen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das qualitativ hochwertige Zusammenspiel von Mensch und Technik zeichnet uns im hart umkämpften IT-Markt aus“, beschreibt der Geschäftsführer.

„Allerdings hat uns die seit mehr als einem Jahr andauernde Investitionskrise in Deutschland – sowohl in der Wirtschaft als auch bei der Öffentlichen Hand – insbesondere im wichtigen Projektgeschäft hart getroffen“, erklärt man weiter. „Hinzu kommt die Volatilität des US-Dollars seit der Wahl der neuen US-Administration im November 2024, da wir einen Großteil unserer Einkäufe in US-Dollar tätigen“, so Holzleitner.

Um das Unternehmen zu retten, benötige es dringend Geld, heißt es von der Insolvenzverwalterin Marion Rodine. „Wichtigste Aufgabe ist es, die Finanzierung für die kommenden Monate sicherzustellen. Damit bliebe die unternehmerische Handlungsfähigkeit in vollem Umfang erhalten“, erklärte Rodine. „Ob das gelingt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen“, heißt es in dem Statement weiter.

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Von Veritatis

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