Hollywood-Klassiker wie „Bonnie und Clyde“, „Kramer gegen Kramer“ und „Is‘ was, Doc?“ tragen seine Handschrift. Als Drehbuchautor und Regisseur holte Robert Benton drei Oscars – nun ist er gestorben.
Los Angeles.
Der dreifache Oscar-Preisträger Robert Benton ist tot, wie US-Medien berichten. Seine langjährige Managerin und Assistentin, Marisa Forzano, bestätigte der „New York Times“ den Tod des Regisseurs und Drehbuchautors. Demnach starb Benton bereits am Sonntag in seiner Wohnung in Manhattan. Benton wurde 92 Jahre alt.
Zwei Oscars für „Kramer gegen Kramer“
Als Regisseur und Drehbuchautor von „Kramer gegen Kramer“ (1979) wurde Benton mit zwei Oscars für die „Beste Regie“ und das „Beste adaptierte Drehbuch“ ausgezeichnet. In dem gefeierten Scheidungsdrama („Bester Film“) heimste Dustin Hoffmann den Oscar als „Bester Hauptdarsteller“ und Meryl Streep als „Beste Nebendarstellerin“ ein. Sie spielte eine Ehefrau, die Mann und Kind verlässt.
In „Ein Platz am Herzen“ Charaktere aus der eigenen Familie eingewebt
Einen weiteren Drehbuch-Oscar nahm Benton für das Drama „Ein Platz im Herzen“ (1984) entgegen, Sally Field wurde als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Sie spielte eine Witwe mit zwei Kindern im Texas der 1930er-Jahre in Existenznöten. Benton, der auch Regie führte, siedelte den Film in seiner texanischen Heimat an, mit Charakteren aus seiner eigenen Familiengeschichte.
An Drehbuch für „Bonnie und Clyde“ mitgewirkt
Benton hatte eigentlich Maler werden wollen. Sein Weg führte ihn aber in den 60er-Jahren zum New Yorker Magazin „Esquire“. Zu dieser Zeit begann er auch, gemeinsam mit seinem Kollegen David Newman das Drehbuch für den Gangster-Hit „Bonnie und Clyde“ zu entwickeln. Nach großen Anfangsschwierigkeiten wurde dieses Werk schließlich 1966 verfilmt. Mit diesem Film heimsten beide ihre erste Oscar-Nominierung ein. Warren Beatty und Faye Dunaway spielten in der brutalen Verbrechersaga unter der Regie von Arthur Penn die Hauptrollen.
Zusammenarbeit mit Stars wie Morgen Freeman, Paul Newmann oder Anthony Hopkins
In seiner langen Karriere arbeitete Benton mit Filmgrößen wie Meryl Streep, Nicole Kidman, Gene Hackman, Anthony Hopkins, Dustin Hoffman, Paul Newman und Morgan Freeman zusammen. Er wirkte auch an den Drehbüchern für Filme wie „Zwei dreckige Halunken“ (1970) „Is‘ was, Doc?“ (1972) und „Superman“ mit. Als Regisseur holte er Paul Newman für „Nobody‘s Fool“ (1994) als schrulligen Einzelgänger und für den Thriller „Im Zwielicht“ (1998) neben Newman auch Gene Hackman, Susan Sarandon und Reese Witherspoon vor die Kamera.
Nach einem Roman von Philip Roth inszenierte Benton 2003 auch das starbesetzte Drama „Der menschliche Makel“. Anthony Hopkins spielt in diesem Streifen einen angesehenen Literaturprofessor, der seine Herkunft aus einer schwarzen Familie verheimlicht und sich als Weißer ausgibt. Nicole Kidman mimt eine vom Schicksal gebeutelte Frau, die in sein Leben tritt. Für seinen letzten Film „Zauber der Liebe“ konnte Benton im Jahr 2007 unter anderem Morgan Freeman gewinnen. (juerg/dpa)