Forscher der Universität Berkeley haben durch optische Experimente eine einzigartige neue Farbe entdeckt. Der britische Künstler Stuart Semple behauptet nun, es sei ihm gelungen, Olo anzumischen


Seine eigene Version der neu entdeckten Farbe verkauft Stuart Semple für viel Geld im Internet

Fotomontage: der Freitag; Material: iStock, Midjourney


Ein britischer Künstler behauptet, es sei ihm gelungen, die neue Farbe nachzubilden, deren Entdeckung Wissenschaftler der University of California in Berkeley kürzlich bekannt gaben. Die Forscher wollen sie entdeckt haben, indem sie Laserimpulse in ihre Augen schossen.

Der Künstler Stuart Semple hat auf Grundlage der Forschungsergebnisse, die das Berkeley-Team Mitte April im Fachmagazin Science Advances veröffentlichte, seine eigene Version der blau-grünen Farbe kreiert, die er auf seiner Website nun für 10.000 Pfund pro 150-ml-Tube verkauft – oder für 29,99 Pfund, sofern man angibt, selbst Künstler zu sein.

Die Forscher haben mit einem Laser bestimmte Zellen der Netzhaut manipuliert

Die fünf Berkeley-Wissenschaftler hatten im Rahmen ihres Ex

schaftler hatten im Rahmen ihres Experiments mit einem Laser einzelne Zellen in ihrer Netzhaut manipuliert, wodurch ihre Farbwahrnehmung über die natürlichen Grenzen hinaus erweitert wurde. Der Mensch nimmt die Farben der Welt wahr, wenn das Licht auf farbempfindliche Zellen, die sogenannten Zapfen, in der Netzhaut fällt. Es gibt drei Arten von Zapfen, die für langwelliges (L), mittelwelliges (M) und kurzwelliges (S) Licht empfindlich sind.Natürliches Licht ist eine Mischung aus mehreren Wellenlängen, die die L-, M- und S-Zapfen in unterschiedlichem Maße stimulieren. Die Variationen werden als unterschiedliche Farben wahrgenommen. Rotes Licht regt vor allem die L-Zapfen an, während blaues Licht insbesondere die S-Zapfen aktiviert. Die M-Zapfen liegen jedoch dazwischen, und es gibt kein natürliches Licht, das nur diese anregt.Um diese Einschränkung zu überwinden, begannen die Forscher damit, einen kleinen Teil der Netzhaut einer Person zu vermessen, um die Positionen der M-Zapfen zu bestimmen. Anschließend wird die Netzhaut mit einem Laser abgetastet. Wenn er auf einen M-Zapfen stößt, feuert er, nachdem er die Bewegung des Auges berücksichtigt hat, einen winzigen Lichtimpuls ab, um die Zelle zu stimulieren, bevor er zum nächsten Zapfen weitergeht.Das Experiment der fünf Wissenschaftler brachte so eine Farbwahrnehmung hervor, die außerhalb des natürlichen Spektrums des bloßen Auges liegt. Das Ergebnis ist laut ihrer Veröffentlichung in Science Advances ein Farbfleck im Sichtfeld, der etwa doppelt so groß ist wie der Vollmond. Der Name olo leitet sich von dem binären 010 ab und soll ausdrücken, dass von den L-, M- und S-Zapfen nur die M-Zapfen aktiviert sind.Semple, der zuvor bereits das angeblich schwärzeste Schwarz und das pinkeste Rosa hergestellt hat, synthetisierte seine Version der Farbe auf eine weniger technische Weise. Der Künstler mischte Pigmente und fügte fluoreszierende optische Aufheller hinzu, die ultraviolettes Licht absorbieren und als sichtbares blaues Licht wieder ausstrahlen, wodurch die Stoffe weißer oder heller erscheinen. Mithilfe eines Spektrometers, das das Licht in seine Farbbestandteile zerlegt, analysierte er dann deren Intensität, um seine Farbproben bestmöglich auf den gewünschten Farbton abzustimmen.Placeholder image-1Seine Variation von olo nannte Semple yolo. Der Künstler ist bekannt dafür, Farben, die nur wenigen exklusiv vorbehalten sind, respektlos zu reproduzieren. „Ich war schon immer der Meinung, dass Farbe für jeden zugänglich sein sollte“, so der Künstler, der in der Vergangenheit auch schon seine eigene Version von Yves Kleins berühmtem Ultramarinblau hergestellt hat. „Ich habe jahrelang dafür gekämpft, Farben zu befreien, die entweder im Besitz von Unternehmen sind oder auf die Wissenschaftler einen Anspruch erhoben haben oder die auf eine einzelne Person lizensiert sind.“Professor Austin Roorda mixt lieber zwei LiköreAls der Künstler Anish Kapoor 2016 die Exklusivrechte für die künstlerische Verwendung von Vantablack erwarb, der schwärzesten Farbe der Welt, die ursprünglich für wissenschaftliche und militärische Zwecke entwickelt worden war, stellte Stuart Semple eine angeblich schwärzere Farbe her und verbot dem Turner-Preisträger, diese zu verwenden. (Wer die jüngste Weiterentwicklung Black 4.0 auf Semples Webseite erwirbt, muss bestätigen, dass er nach bestem Gewissen dafür einsteht, dass sie nicht in Kapoors Hände gelangt.)Über olo sagt Semple: „Ich glaube, in den Menschen wurde eine Erfahrung ausgelöst, die sie einer Farbe annähern. Ich habe versucht, aus dieser Erfahrung eine tatsächliche Farbe zu machen.“Austin Roorda, Professor für Optometrie und Teil des Berkeley-Teams, erklärt auf Nachfrage, er würde eine Flasche der Farbe kaufen, allerdings nicht für 10.000 Pfund. „Vielleicht beauftrage ich sogar meinen Cousin, der Künstler ist, mit dieser Farbe zu arbeiten“, sagt er. „Es ist unmöglich, eine Farbe nachzubilden, die olo entspricht“, fügt er hinzu. „Jede Farbe, die man reproduzieren kann, würde im Vergleich dazu einfach verblassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Farbe oder ein Farbmuster oder etwas anderes handelt oder sogar um einen monochromatischen Laser, der die gesättigtsten natürlichen Farberlebnisse des Menschen erzeugen kann.“Roorda sagt, er habe übrigens selbst versucht, die Farbe nachzubilden, indem er zwei Liköre sorgfältig gemischt habe: Midori, einen etwas süßen japanischen Fruchtlikör mit Melonenaroma, und Blue Curaçao, der aus der getrockneten Schale der Bitterorange hergestellt wird.„Ziemlich übel“, so beschreibt der Wissenschaftler den Geschmack seines Gebräus. „Aber je mehr ich davon trinke, desto mehr sieht es wie olo aus.“



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Von Veritatis

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