Wie oft haben wir auf ScienceFiles über Junk Studien geschrieben, vermeintlich wissenschaftliche Studien, die sich eines Themas bemächtigen und es bis zur Lächerlichkeit verzerren, um irgendwelchen Herren, denen sie dienen, ideologischen Herren oder finanziellen Mentoren, die Ergebnisse zu liefern, die gewünscht sind oder sich als wissenschaftlicher Sykophant zur weiteren Verwendung anzubieten [Ihre Unterstützung ist dafür, dass wir das tun können, elementar wichtig. Denn ohne diese Unterstützung wäre die ausführliche und lange Recherche, die Grundlage von Texten wie diesem ist, nicht möglich. Wenn Sie solche weiterhin bei uns lesen wollen, dann unterstützen Sie uns bitte!]
Junk Science ist mittlerweile zu einem wichtigen Genre geworden, das von interessierten Gruppen eingesetzt wird, um die eigene Agenda zu befördern und zu gaukeln, es gäbe eine wissenschaftliche Basis, die die Wichtigkeit der eigenen Aktivitäten belege. Eine dieser Organisationen, die auf vermeintlich wissenschaftlicher Expertise schwimmt, um einerseits Themen zu setzen, andererseits Gelder zum eigenen Unterhalt einzuwerben, ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Sie treibt derzeit die Einsamkeit durch die Hallen voller gieriger Sykophanten, die nur darauf gewartet haben, sich endlich wieder in den Dienst der vermeintlich „guten Sache“ stellen zu können:
Bullshit-Texte, wie der aus der Tagesschau, finden sich in allen MS-„Medien“, allesamt Texte, die kritiklos und recherchelos übernehmen, was ihnen von der WHO übergeben wurde. Allesamt Texte, deren Autoren entweder in Anonymität verharren wollen, was angesichts des BS, den sie verbreiten, verständlich ist. Allesamt Texte, deren Autoren sich keine Sekunde mit mehr Information als ihnen per Pressemeldung zugeschickt wurde, auseinandergesetzt haben. Die MS-Medien bestehen in weiten Teilen aus steuerbaren Automatons, die weder Fragen stellen noch eigene Gedanken an den Auftragstext herantragen, Automatons, die zudem Probleme haben, die deutsche Sprache zu bedienen:
„Einsamkeit macht nicht nur vielen Menschen zu schaffen, es [„das“ Einsamkeit?] schwächt auch die Gesellschaft [man kann in der Welt dieser Hirnis einen abstrakten Begriff ohne Niederschlag in der Empirie „schwächen“] und kostet sie viel Geld. Eine Kommission der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich nun mit dem Problem und den Auswirkungen weltweit beschäftigt.
Demnach ist jeder sechste Mensch weltweit von Einsamkeit betroffen. Einsamkeit und soziale Isolation machen demnach körperlich krank, was jedes Jahr zu 871.000 Todesfällen weltweit beitrage. Einsamkeit erhöhe das Risiko unter anderem von Hirnschlägen und Herzinfarkten, Diabetes, Depressionen, Angstzuständen und Suizid.“
An keiner Stelle hat sich der Schreiberling gefragt, wie die „WHO“, bekanntermaßen ein Leuchtturm wissenschaftlicher Forschung, zu ihren Ergebnissen gelangt ist. An keiner Stelle findet sich ein Link zum oder eine Quellenangabe des Berichts, den eine Kommission der Weltgesundheitsorgaisation veröffentlicht hat. Der Schreiber verharrt in ehrfurchtvoller Untertänigkeit – eine Travestie auf Journalismus.
Der Bericht der WHO-Kommission „From Loneliness to Social Connection“ ist eine Mimikry auf wissenschaftliche Forschung, wie wir sie in letzter Zeit häufiger gesehen haben, seit Organisationen wie Greenpeace oder die WHO zu der Erkenntnis gelangt sind, sie hätten das Personal mit der notwendigen Qualifikation, um wissenschaftliche Analysen und Studien durchzuführen, im vorliegenden Fall wird gar behauptet, es sei eine Meta-Analyse durchgeführt worden: einer der schlechteren Witze…
Dass der Bericht der „WHO Commission on Social Connection“ eine Mimikry auf Wissenschaft ist, ein mehr als schlechter Versuch, eine Meta-Analyse vorzutäuschen, das bemerkt man sehr schnell.
Der ganze Humbug, der hier Bericht geworden ist, beginnt mit der Definition von Einsamkeit, die als „subjektive Erfahrung“, die mit einem negativen emotionalen Zustand verbunden sei und von einer Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität ausgelöst werde, definiert wird. Eine Allerweltsdefinition in Subjektivität, die schon von daher keine wissenschaftliche Geltung reklamieren kann, als sie nicht INTERSUBJEKTIV nachprüfbar ist. Das Problem der Nachvollziehbarkeit, die aus willkürlichem Gelaber einen Aspiranten auf eine wissenschaftliche Aussage macht, kann man nicht dadurch lösen, dass man Leute nach subjektiven Eindrücken befragt und quasi implizit behauptet, wenn man genügend willkürlich Subjektives gesammelt habe, dann transformiere sich der subjektive Krempel plötzlich und unter Homogenisierung aller Verständnisunterschiede zwischen denen, die nach „Einsamkeit“ gefragt wurden, zu einem objektiven Maß, das man wiederum nutzen könne, um die eigenen Interessen damit zu verfolgen. So funktioniert Opportunismus und so funktioniert Scharlatanerie. Wissenschaft geht anders.
Die Willkür, die Einsamkeits-Messung geworden ist, wird von den Autoren dieses Pseudo-Berichts selbst eingeräumt, indes ohne dass sie es bemerken. Sie verwenden zunächst viel Platz, um das Konzept der „sozialen Bindung (social connectedness)“ einzuführen, ein Konzept, von dem sie einige Seiten weiter in ihrem 236 Seiten umfassenden Bericht sagen werden, dass es derzeit leider nicht gemessen werden könne, weil es keine „validated instruments“ dafür gebe:
„There are currently no validated instruments for measuring the three-dimensional concept of social connection …“
Die drei Dimensionen dieses Gehirngespinsts, sind bislang ungeprüft als Struktur (wie viele Bekannte man hat), Funktion (Wie viel Unterstützung man von Bekannten erhält bzw. wahrnimmt) und Qualität (Welche positiven/negativen Effekte die Bekanntschaften haben) beschrieben, was nicht weiter problematisch wäre, würde das für den Bericht der WHO-Kommission zentrale Maß der „Sozialen Ablösung (social disconnection)“ nicht einfach als Gegenteil sozialer Bindung definiert. Und um das begriffliche Chaos und den BS-Status dieses Berichts quasi zu zementieren, schreiben die Autoren:
„Differences between social connection, social isolation and loneliness: social connection is an umbrella concept that encompasses many other terms. Social isolation and loneliness are two forms, among several, of deficits in social connection. The three concepts are distinct, …“
Etwas, das sie zwar definieren, aber nicht prüfen können, ist somit der Schirm, unter dem Einsamkeit gehandelt wird und obschon sich Einsamkeit quasi als Teilmenge von sozialer Bindung einstellt, ist es von sozialer Bindung unterschieden. Die Autoren schwätzen sich in kürzester Zeit um den Verstand bzw. entheben jeden Leser nach wenigen Seiten der Notwendigkeit, den BS, den sie schreiben, ernstzunehmen.
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Indes seinen krönenden Abschluss findet das Geschreibsel in der Feststellung, dass Einsamkeit doch mit „sozialer Bindung“ zusammenhänge, und zwar in einer Weise, die zur reinen Willkür führt, weil Einsamkeit erfahren kann, wer positive Effekte aus seinen Beziehungen entnimmt oder viele Bekannte in seinem entsprechenden Kreis zählt und deren Nutzen auch als hoch einschätzt, während jemand, der kaum bis keine Bekannten hat, nicht einsam sein müsse.
„For example, a person may feel lonely despite having objectively high levels on one or more dimensions of social connection. Loneliness may not be experienced even when one or more of the dimensions of social connection is objectively low, such as when a person has a strained or conflictual relationship (low quality).“
Etwas, kann somit nicht unabhängig von demjenigen, der behauptet, es zu haben, bestimmt werden. Was könnte wohl in der Sozialforschung daran problematisch sein oder schiefgehen?
Hier lugt auch die Tatsache, dass Alleinsein und Einsamkeit zwei verschiedene paar Stiefel sind, durch, ein Unterschied, den die Helden der WHO durch ihr bislang noch nicht empirisch geprüftes Konzept der strukturell-funktional-qualitativen Einsamkeit eingeebnet und zerstört haben.
Warum wohl bislang niemand dieses Konzept der WHO-Helden getestet hat? Wir haben so unsere Vermutung …
Empörend wird dieses Fehlen von Sachverstand ab der Stelle, ab der die Autoren der WHO den Versuch in Dilettantismus durch einen Versuch in Täuschung ersetzen, etwa wenn sie schreiben:
„For instance, a meta-analysis of 23 longitudinal studies conducted mainly in high-income countries showed that loneliness or social isolation was associated with a 29% increase in the risk of incident coronary heart disease and that social isolation was linked to a 32% increase in the risk of stroke (24). In an updated review, loneliness or social isolation was found to be associated with a 16% increased risk of incident CVD (25). Studies also suggest a link between loneliness and risk factors for CVD, such as hypertension (10).“
Die Feststellungen zum Zusammenhang zwischen „Einsamkeit“ und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die in diesem Absatz getroffen werden, werden von den WHOs ohne Einschränkung getroffen. Sie beanspruchen umfassenden Geltungsanspruch, der in den Studien (24) und (25) begründet worden sein soll.
Die zweite Studie (25), der neuere Ergebnisse entnommen worden sein sollen, präsentiert Ergebnisse für 6 Studien, in denen Erwachsene, die mindestens 35 Jahre alt waren, berücksichtigt wurden. Offenkundig ist diese Alterseinschränkung nicht im Sinne der WHO-Autoren, die in ihrem Bericht unter anderem die große Einsamkeit von Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren betonen, pubertierenden Jugendlichen mit anderen Worten, deren Angaben man aus opportunistischen Gründen bei der WHO für bare Münze nimmt.
Quelle: WHO (2025).
Nicht nur ist die Population, die die Grundlage der Ergebnisse in Albascheer et al. (2024) bildet, eine andere als im Bericht der WHO behauptet, die Ergebnisse der Studien sind in vielen Fällen Schrott, wie die folgende Abbildung zeigt:
Quelle. Albasheer et al. (2024).
Fünf Studien (oben) bilden die Grundlage, auf der das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung durch Einsamkeit berechnet werden soll, zwei verletzen die Parität (Novak_M 2020 und Freak-Poli 2021) und sind somit Schrott, eine (Novak_F 2020) hat ein Vertrauensintervall, das so breit ist, dass man keine Statistik studiert haben muss, um zu sehen, dass hier Müll gemessen wurde. Bleiben zwei Studien mit Wertebereichen zwischen 10% und 18% und 1% und 43% Risikoerhöhung. Der zuletztgenannte Wertebereich ist mehr als „fishy“, schon weil er nur 1% von der statistischen Insignifikanz entfernt ist. Bleibt genau eine Studie, ein Umstand, dem die Autoren mit ihrer Gewichtung (Spalte „Weight“) Rechnung tragen. Kurz: Die berichteten Ergebnisse basieren letztlich auf EINER STUDIE. Etwas wenig, wenn man einen Zusammenhang zwischen Einsamkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen als gut und häufig belegt behaupten will, wie die WHO das tut.
Aber es gibt ja noch die Studie von Valtorta et al. (2016), auf die sich die WHO-Autoren beziehen, indes, wir gehen von bad to worse:
Quelle: Valtorta et al. (2016).
Drei Studien bilden die Grundlage der Erkenntnis zum Zusammenhang zwischen Einsamkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Valtorta et al. (2016), eine – André-Peterson (2006) verletzt im Vertrauensbereich die Parität, ist also Schrott, eine hat einen so lächerlich weiten Vertrauensbereich, (Eaker 1992; 1.77 – 9.04) dass man laut herauslachen möchte, bleibt abermals eine Studie, die – auch im Urteil von Valtora et al. (2016) eine einigermaßen verlässliche Grundlage für die Annahme eines validen und reliablen Ergebnisses bildet.
Die ganze Episode, in der die WHO-Autoren die Beleglage für ihren behaupteten Zusammenhang von Einsamkeit und Herz-Kreislauferkrankungen und im weiteren Verlauf Mortalität gaukeln, wäre nichts weiter als ein Täuschungsversuch, wie er häufiger vorgenommen wird, wenn nicht die 871.000 Toten, die an Einsamkeit gestorben sein sollen, auf Grundlage dieser Täuschung berechnet worden wären. Um das zu sehen, muss man sich freilich in den Annex zum Bericht bemühen:
Annex 1 beschreibt, wie die WHO-Autoren zu ihrer Schätzung von einem Sechstel der Weltbevölkerung gelangt sind, von dem sie behaupten, es „sei einsam“. Annex 1 beginnt mit der Feststellung, das die Datenlage lausig schlecht sei:
„The paucity of data on loneliness and the lack of standardization in measurement instruments have been documented.“
Diese Feststellung ist ein Tritt in den Allerwertesten all derer, die in Kapitel 4,1 ausführlich über die Bradford Hill Kriterien belehrt wurden. Kriterien, die erfüllt sein müssen, um eine Kausalität aus vorhandenen Zusammenhangsdaten schließen zu können. Man kann auch, vielleich zutreffender formulieren, der Kriterien, die erfüllt sein müssen, damit ein Forscher seinen Glauben daran, einen kausalen Zusammenhang gefunden zu haben, als begründet behaupten kann. Im Annex erfährt der Leser, der dahin vorgedrungen ist, dass er alles, was in Kapitel 4.1 geschrieben wurde, um den Deppen in den MS-Medien vorzugaukeln, man habe bei der WHO KAUSALE ZUSAMMENHÄNGE gefunden, vergessen kann, weil die Daten, die notwendig sind, um die Bradford Hill Kriterien zu erfüllen, schlicht nicht vorhanden sind.
Wohl dem, der so weit liest.
Und wer noch weiter liest, der erfährt, dass die Daten zur Schätzung der globalen Einsamkeit aus ein paar Staaten zusammengeklaubt wurden, wobei die Ergebnisse aus Ghana und China wohl für Afrika und Asien hochgerechnet wurden. Damit nicht auffällt, was für einen Blödsinn die Autoren als Maß globaler Einsamkeit verbreiten wollen, wird eine mathematische Formel feilgeboten, auf deren Grundlage aus nicht vorhandenen Daten globale Ergebnisse berechnet wurden, eine Art Zauberformel, mit der man aus Mist Gold machen kann.
Das eine Sechstel der Weltbevölkerung, das mehr oder weniger herbeiphantasiert wurde, wird im nächsten Schritt mit dem falschen Risiko für den Zusammenhang zwischen Einsamkeit und Herz-Kreislauferkrankungen sowie Gesamtmortalität von oben in Verbindung gebracht und auf beider Grundlage die Anzahl derjenigen berechnet, die in dieser Phantasie aus Täuschung und Wahnsinn, an Einsamkeit gestorben sein könnten.
Am Ende steht die frei erfundene Zahl von 871.000 Toten, für die es nicht einen Krümel Beleg gibt, eine Zahl, die von den Nitwits in den Shitstream-Medien aufgenommen und kolportiert wird und auf der ganze Legionen von Schmarotzern ihren Aktivismus und ihre Hilfeindustrie gründen werden.
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