Eine neue Studie zeigt: Das reichste eine Prozent ist für zwanzig Prozent der Erderwärmung verantwortlich. Und die reichsten 0,1 Prozent fackeln gleich den ganzen Laden ab. Zerstört Jeff Bezos im Alleingang den Amazonas?


Das Klima dürfte ihm ziemlich egal sein, Amazon-Chef Jeff Bezos

Foto: Joe Raedle/Getty Images


Die Reichen haben unser Klima versaut. Das ist arg zusammengefasst das Ergebnis einer jüngst im Fachmagazin Nature Climate Change erschienenen Studie.

Dinnerparty mit Kater

All das Städtehopping im Privatjet, die Jachtausflüge, Cabrioletfahrten und Hubschrauberrundflüge, die zahlreichen Großanwesen mit beheizten Außenpools, Heimkinos, Garagen voller Oldtimer und XXL-Kühlschränken, die ausschweifenden Shoppingtouren, Dinnerpartys, Kaviar, Stopflebern und Wagyu-Steaks, finanziert von Spekulationen auf Erdöl- und Waffengeschäfte, haben ihre Spuren hinterlassen.

2019 waren die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung für fast die Hälfte der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich

2019 waren die reichsten zehn Prozent der Wel

schäfte, haben ihre Spuren hinterlassen.2019 waren die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung für fast die Hälfte der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich2019 waren die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung für fast die Hälfte der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Den Forschenden rund um die Leitautorin Sarah Schöngart gelang es aber nun zum ersten Mal, zu zeigen, inwieweit sie das für Klimafolgen verantwortlich macht. So, und jetzt schnallen Sie sich an: Laut den Berechnungen sind die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung für unglaubliche zwei Drittel der globalen Erwärmung seit 1990 verantwortlich! Das superreichste eine Prozent ist sogar für zwanzig Prozent der Erwärmung verantwortlich, das ultrareichste Promille für acht Prozent.Wenn die gesamte Weltbevölkerung so viele Treibhausgasemissionen ausgestoßen hätte wie die untersten fünfzig Prozent, hätten wir heute nur eine minimale Erwärmung. Hätten aber alle so viel wie die oberen zehn, ein oder 0,1 Prozent ausgestoßen, wäre es im Vergleich zu 1990 heute 2,9, 6,7 oder 12,2 Grad heißer.Zu den Dürren im Amazonasgebiet trugen die obersten zehn Prozent sechsmal so viel bei wie der Rest der Welt, das superreichste eine Prozent um das knapp 17-Fache. Jeff Bezos killt also mit seinen reichen Freunden fast im Alleingang das Gebiet, nach dem er seinen Onlinehandel benannt hat – toll, wie sich der Kreis manchmal schließt!Diskurshilfe oder Protest?Und was bringen uns diese neuen Zahlen jetzt? „Die Quantifizierung des Zusammenhangs zwischen Wohlstandsgefälle und Klimaauswirkungen kann dem Diskurs über Klimagerechtigkeit helfen“, schreiben die Forschenden fast ketzerisch in ihrer Studie.Erinnern Sie sich noch an den Slogan ‚We are the 99 percent‘ der Occupy-Wall-Street-Bewegung?Meinen die etwa, die Reichen sollen für ihre Schweinereien bezahlen? Na, wenn das den oberen zehn, ein und 0,1 Prozent nicht die Sorgenfalten auf die Stirn treibt (keine Bange, die kann man sich ganz toll mit Botox und Hyaluronsäure unterspritzen lassen).Erinnern Sie sich noch an den Slogan „We are the 99 percent“ der Occupy-Wall-Street-Bewegung? Damals war die Klimakrise noch ein ferner Fiebertraum und den Demonstrierenden ging es noch um Geld und nicht um den Kollaps ganzer Ökosysteme – was waren das rückblickend für unbeschwerte Zeiten.



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Von Veritatis

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