Andrei Portnow, unter Präsident Janukowitsch Vizechef der ukrainischen Präsidialverwaltung, wurde nach dem Maidan 2014 zum oppositionellen Juristen. Er untersuchte Verbrechen und Korruptionsfälle. Nun wurde der Ex-Politiker bei Madrid auf offener Straße erschossen.
Andrei Portnow, der ehemalige Berater des ukrainischen Ex-Präsidenten Wiktor Janukowitsch, ist in Spanien getötet worden. Er wurde in der Stadt Pozuelo de Alarcón nahe Madrid in seinem Auto erschossen. Mediziner verzeichneten bei ihm fünf Schusswunden, eine im Kopf und vier im Brustbereich. Medienberichten zufolge fand der Mord in der Nähe einer örtlichen Schule statt. Portnow hatte zuvor seine Kinder zur Schule gebracht.
„Der Mord an einem 52-jährigen Mann in der Nähe der Amerikanischen Schule in Madrid wird untersucht“, berichteten spanische Medien. Auch gegenüber RIA Nowosti hat die Polizei bestätigt, dass es sich bei dem Ermordeten um Andrei Portnow handelt. In der Ukraine ist er als Jurist und Oppositioneller bekannt.

Darüber hinaus konnte die Polizei ermitteln, dass der Mörder auf einem Motorrad sitzend direkt vor den Toren der Schule auf sein Opfer gewartet hatte. Sobald Portnow in Sichtweite erschien, schoss der Täter mehrmals auf ihn und verließ den Tatort. Auf den Fotos vom Tatort ist die Leiche Portnows zu sehen: auf dem Boden vor seinem Auto in einer Blutlache liegend. Laut Zeugenaussagen waren mehrere Personen am Mord beteiligt: Der Vater eines Schülers sagte, er habe zwei bewaffnete Männer sowie einen Mann in der Ferne gesehen.
Der ehemalige Berater des ukrainischen Staatschefs wurde von der Europäischen Union wegen angeblichen Missbrauchs öffentlicher Gelder und Menschenrechtsverletzungen auf die schwarze Liste gesetzt. Obwohl Portnow vollständig freigesprochen wurde, leitete Kiew dennoch eine Untersuchung ein und suchte nach Verbindungen zur Russischen Föderation. Außerdem wurde der Politiker auch in die ukrainische Datenbank der extremistischen Webseite Mirotworez aufgenommen.
Andrei Portnow wurde in Lugansk geboren und war seit den 2000er Jahren als Rechtsanwalt sowie als Abgeordneter des ukrainischen Parlaments tätig. Während der Präsidentschaft von Janukowitsch war er stellvertretender Leiter der Präsidialverwaltung, zuständig für die Gerichte und das Strafverfolgungssystem. Nach dem Maidan ging Portnow ins Exil und wurde ein scharfer Kritiker des Präsidenten Petro Poroschenko, kehrte jedoch 2019 in die Ukraine zurück ‒ einen Tag vor Selenskijs Amtsantritt.
Andrei Portnow untersuchte als Jurist Strukturen in der Ukraine, die eine Verbindung zur Demokratischen Partei der USA aufweisen. Im Februar 2020 veröffentlichte er zusammen mit der oppositionellen Politikerin Jelena Bondarenko eine Studie über die sogenannte „Himmlische Hundertschaft“ – die angeblichen Opfer aufseiten der Polizei bei den Kämpfen auf dem Maidan (RT DE berichtete). Er und seine Mitautorin kamen zu dem Schluss, dass „der Mythos vom heroischen Maidan-Aufstand“ auf Lügen und False-Flag-Attacken basierte. Im Jahr 2021, nachdem Joe Biden an die Macht gekommen war, wurden US-Sanktionen gegen ihn verhängt.

Portnow verließ das Land nach dem Beginn der russischen Militäroperation erneut und lebte seitdem in Spanien. In den letzten Jahren gewann er Prozesse gegen eine Reihe von Medien und öffentlichen Organisationen wie etwa USAID, die ihn als „prorussisch“ bezeichneten. Daraufhin forderten diese Organisationen den Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine auf, Sanktionen gegen Portnow zu verhängen. Laut dem ukrainischen Nachrichtenportal Strana.ua galt das Mordopfer als einflussreiche Person in den Justiz-, Rechts- und Strafverfolgungsstrukturen der Ukraine.
In den letzten Monaten war Portnow von der ukrainischen nationalistischen Diaspora in Spanien bedroht worden. Auch gegen ihre Vertreter hat er ermittelt. „Der Mord an Portnow ähnelt einer außergerichtlichen Hinrichtung. Der ehemalige Janukowitsch-Berater Portnow könnte über Informationen verfügt haben, die für Selenskijs Gefolge gefährlich waren“, kommentierte der Botschafter für Sonderaufgaben des russischen Außenministeriums, Rodion Miroschnik, den Mord.
Ein anderer ukrainischer Journalist im Exil und ehemaliger oppositioneller Politiker, Anatolij Scharij, warf in seiner Stellungnahme zum Tod des Juristen dem Selenskij-Regime die Ermordung politischer Gegner vor. Er schrieb:
„Andrei Portnow setzte sich immer für die Menschenrechte ein, kämpfte gegen Ungerechtigkeit, Lügen und Unterdrückung nicht nur in der Ukraine, sondern versuchte, über ihre Grenzen hinaus zu wirken. Andrei wurde nach demselben Schema ermordet, nach dem man mich in Spanien töten wollte. Am helllichten Tag. Ich sehe nur einen Nutznießer – das Amt des Präsidenten. Das Amt des Präsidenten tötet seine gefährlichen Feinde.“
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