Aktuell werden immer mehr Details zu dem Messeranschlag auf Fußballfans vor der Szene-Bar „Cutie“ in Bielefeld mit fünf, teils schwer Verletzten bekannt. So soll die Polizei dem tatverdächtigen Syrer Mahmoud M. durch mehrere Zeugenhinweise auf die Spur gekommen. Auch verdichtet sich in Sicherheitskreisen offenbar die Erkenntnis, dass es sich bei dem Messeranschlag um eine islamistische Terrortat gehandelt hat.
Hinweise auf IS-Motivation
So berichten Medien unter anderem von einem Papier, auf dem ein schwarzes Banner aufgemalt gewesen sein soll, wie es islamistische Terrororganisationen wie Al-Qaida oder der Islamische Staat (IS) nutzen.
Die dpa berichtet nach Angaben des „Spiegel“, dass der Tatverdächtige von Bielefeld der Polizei bei seiner Festnahme per Übersetzungs-App mitgeteilt habe, dass er mit dem IS sympathisiere.
Als Tatwaffen soll der Syrer gegen die Gäste des Lokals mindestens ein Messer und einen speerähnlichen Gegenstand eingesetzt haben. Im Internet wird hier und da von einem Stockdegen die Rede – was offiziell nicht bestätigt ist. Bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld ist von einem Stab mit einer daran befestigten Klinge die Rede.
Laut Sicherheitskreisen sei der Mann vom Bielefelder Hauptbahnhof per Zug über Hamm nach Essen gefahren. Dort hatte er nach Verbindungen nach Velbert im Kreis Mettmann gesucht. Dabei nutzte er die DB-App eines Mannes im Hauptbahnhof Essen, der später der Polizei einen entscheidenden Hinweis geben konnte.
Anschließend sei der Syrer vermutlich per Nahverkehr und Bus nach Velbert gefahren. Auf Basis dieser Informationen grenzte die Polizei die Suche auf drei Objekte ein, inklusive der Wohnung eines vermutlichen Cousins des Täters. Allerdings wurde er zunächst nicht gefunden. Erst gegen 22:42 Uhr entdeckten ihn Spezialeinheiten in einer leerstehenden Wohnung in Heiligenhaus.
Täter fast zwei Tage flüchtig unterwegs
Die Fahndung nach dem Syrer, der über die Türkei nach Europa eingereist war und im Dezember 2023 in Deutschland einen befristeten Schutzstatus erhalten hatte, zog sich fast zwei Tage hin.
Vom Zeitpunkt nach der Tat gegen 4:20 Uhr am frühen Sonntagmorgen bis zu seiner Verhaftung am späten Montagabend war Mahmout M. unerkannt unterwegs, bevor er rund 170 Fahrkilometer vom Tatort entfernt in Heiligenhaus, festgenommen werden konnte.
Ein Fall für die Bundesanwaltschaft
Neben dem dringenden Tatverdacht des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung aus einem religiösen Motiv heraus geht es demnach in dem Fall auch noch um die Beeinträchtigung der inneren Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland.