Der vermehrte Konsum sozialer Medien führt schon bei Erwachsenen zu negativen Effekten, doch Kinder treffen die Schattenseiten dieser Netzwerke unvorbereitet und mit voller Härte. Vom Mobbing im Klassenchat bis hin zu lebensgefährlichen TikTok-Trends: Isolde Mitter, Bewusstseinstrainerin und selbst Mutter, mahnt, dass wir unsere Kinder in diesem Haifischbecken begleiten und schützen müssen.

Gastkommentar von Isolde Mitter

Liebe Leserinnen und Leser,

heute möchte ich euch auf eine Reise mitnehmen – eine Reise in die digitale Welt unserer Kinder, die oft mehr einem Haifischbecken als einem sicheren Hafen gleicht. Als Mutter, Bewusstseinstrainerin und Gründerin des Vereins Freispielerin sowie der Freigeist Akademie liegt es mir am Herzen, Licht auf die Schattenseiten der sozialen Netzwerke zu werfen und Wege aufzuzeigen, wie wir unsere Kinder sicher begleiten können.

Wenn der Klassenchat zum Albtraum wird

Stellt euch vor, euer Kind kommt nach Hause und erzählt euch von einem Video, das in der Klassengruppe geteilt wurde – ein Video, das Gewalt zeigt, das verstört. Solche Inhalte sind keine Seltenheit mehr. Sie verbreiten sich rasant über soziale Netzwerke und Messenger-Dienste, oft, ohne dass wir Erwachsenen es mitbekommen.

Ein besonders erschütternder Fall ist der der 15-jährigen Amanda Todd aus Kanada. Nachdem sie online erpresst und in der Schule gemobbt wurde, beging sie im Oktober 2012 Suizid. Kurz vor ihrem Tod veröffentlichte sie ein Video auf YouTube, in dem sie ihre Geschichte mit handgeschriebenen Zetteln erzählte. Ihr Fall erregte weltweit Aufmerksamkeit und führte zu Diskussionen über die Gefahren des Cybermobbings.

Die Plattform TikTok ist bekannt für ihre viralen Challenges. Doch nicht alle sind harmlos. Einige fordern Kinder und Jugendliche zu gefährlichen Handlungen auf:

  • Blackout Challenge: Hierbei würgen sich Kinder selbst, bis sie das Bewusstsein verlieren. Mehrere Todesfälle wurden weltweit gemeldet.
  • Benadryl Challenge: Die Einnahme großer Mengen eines Antihistaminikums soll Halluzinationen hervorrufen. Auch hier gab es tragische Todesfälle.
  • Skull Breaker Challenge: Zwei Kinder fordern ein drittes auf zu springen, um ihm beim Absprung die Beine wegzuziehen. Das führte weltweit zu schweren Verletzungen.

Diese Trends verbreiten sich schnell, oft befeuert durch die Algorithmen der Plattformen.

Gewaltvideos im Netz

In Klassenchats und sozialen Medien kursieren inzwischen realistische Kriegsvideos aus Konfliktgebieten, aber auch echte Enthauptungsszenen und extreme Gewaltszenen. Kinder stoßen auf diese Inhalte häufig zufällig oder bekommen sie von Mitschüler:innen gezeigt. Solche Videos können bei Kindern und Jugendlichen zu Angststörungen, Schlafproblemen und emotionaler Abstumpfung führen.

Was können wir tun?

Es ist entscheidend, dass wir als Eltern und Begleitpersonen präsent sind, zuhören und nicht sofort verurteilen. Vertrauen ist die Grundlage jeder Begleitung im digitalen Raum. Ein Kind wird sich nur öffnen, wenn es weiß: „Meine Eltern sind für mich da – nicht gegen mich.“

Ein wertvoller Impuls: „Wir verlieren unsere Kinder“

Allen Eltern, Pädagog:innen und Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, möchte ich das Buch „Wir verlieren unsere Kinder – Der Cyberkrieg findet längst in den Kinderzimmern statt“ von Silke Müller ans Herz legen. Sie zeigt in klarer Sprache auf, wie sehr soziale Medien das Denken, Fühlen und Handeln junger Menschen beeinflussen – oft, ohne dass Erwachsene es bemerken. Das Buch ist ein Weckruf – informativ, eindringlich und praxisnah.

Wer darüber hinaus die Chance nutzen möchte, Silke Müller live zu erleben, hat dazu bald Gelegenheit:

Einladung zum Vortrag

Wir verlieren unsere Kinder – Warum soziale Netzwerke einem Haifischbecken gleichen“
📅 Datum: Mittwoch, 3. September 2025
🕖 Uhrzeit: 19:00 Uhr (Einlass ab 18:00 Uhr)
📍 Ort: KulturRaum Trenk.s, Kulturplatz 1, 4614 Marchtrenk
💶 Eintritt: 23 €
🎫 Anmeldung: freigeist-akademie.at/kurse/wir-verlieren-unsere-kinder

Bild: Silke Müller / zVg

Der Vortrag wird veranstaltet vom Verein Freispielerin und der Freigeist Akademie – zwei Initiativen, die sich mit Herz und Verstand dafür einsetzen, Kindern einen sicheren, kreativen und gesunden Umgang mit digitalen Medien zu ermöglichen.

Lasst uns gemeinsam Verantwortung übernehmen und unsere Kinder in der digitalen Welt nicht allein lassen.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und freue mich, wenn wir uns hier wieder lesen.

Bis zum nächsten Mal,
Herzlichst,
Isolde Mitter


Über die Kommentatorin:

Isolde Mitter ist Bewusstseinstrainerin, Humanenergetikerin, Autorin und Mutter. Als Gründerin der Freigeist-Akademie und des Vereins Freispielerin engagiert sie sich für eine neue Bildungslandschaft, die Kindern und Erwachsenen hilft, ihr volles Potenzial zu entfalten. Mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der Bewusstseinsforschung begleitet sie Menschen dabei, innere Klarheit zu finden, emotionale Verstrickungen zu lösen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. In ihrer Biografie „Die Schrotthändlerin – mein Leben auf einem Minenfeld“ beschreibt sie ihren persönlichen Weg durch Krisen hin zu neuer Stärke. Mit ihrer Arbeit fördert sie Selbstverantwortung, Achtsamkeit und inneres Gleichgewicht – zentrale Werte ihrer Bildungs- und Bewusstseinsarbeit.



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Von Veritatis

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