Die Grüne-Jugend-Co-Chefin Jette Nietzard hatte vor wenigen Tagen für einen Eklat gesorgt. In einer Instagram-Story präsentierte sich die 26-Jährige auf einem Selfie mit einem Sweatshirt, das die Buchstaben „ACAB“ zeigt. Die Abkürzung steht für „All Cops Are Bastards“ und wird vor allem in linken und linksextremen Kreisen verwendet. Dies hatte bundesweit für Erregung gesorgt. Inzwischen wird sogar scharfe Kritik aus der eigenen Partei laut.
Der ehemalige Landwirtschaftsminister und Grüne Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Baden-Württemberg, Cem Özdemir, attackierte Nietzard via X scharf für ihr Vorgehen. „Die Polizei verteidigt in höchstem persönlichen Einsatz jeden Tag die Werte, die uns als Partei ausmachen.“ Özdemir ging sogar noch weiter und legte ihr den Parteiaustritt nahe. Weiter erklärte er: „Wer das nicht kapiert hat, ist bei uns falsch. Das Problem dieser permanenten Grenzüberschreitungen Einzelner ist, dass der Eindruck entsteht, sie hätten irgendwas mit den Grünen zu tun.“
Nietzard hatte am Montag versucht, ihr Verhalten zu relativieren. Die Grünen Jugend-Co-Chefin sagte, sie habe den Pulli „als Privatperson“ getragen und „als Privatperson eine Instagram-Story gepostet“. Weiter erklärte sie: „Dass ich als Sprecherin der Grünen Jugend damit auffalle, hätte mir vielleicht klar sein müssen“. Einen Diskurs habe sie durch ihren Post nicht anstoßen wollen: „Jetzt haben wir ihn. Aber ich glaube nicht, dass es der richtige Weg war.“
Doch selbst innerhalb der Grünen Partei hält man Nietzards Erklärung teilweise für unzureichend. Özdemir veröffentlichte sein Statement im Anschluss an ihre Stellungnahme. Wie die Bild berichtet, wurde Nietzard bereits in der Vergangenheit mehrfach wegen umstrittener Äußerungen, die nicht mit der Parteilinie vereinbar waren, auf ein überlegteres Verhalten hingewiesen. Auch diesmal seien wieder Gespräche geplant.