Halbnackte Tänzer wirbelten im Paderborner Dom mit gerupften und ausgenommenen Hühnerkörpern, denen Windeln angezogen wurden, vor dem Altar umher: Diese “künstlerische” Darbietung im Rahmen des Festakts zum Jubiläum “1.250 Jahre Westfalen” sorgt aktuell für so viel Empörung, dass das Erzbistum Paderborn sich davon distanziert.

“Kultur” und Verkommenheit gehen im woken Zeitalter nach Ansicht vieler Hand in Hand. Nach einer umstrittenen Performance des Ensembles “Bodytalk” am 15. Mai hagelt es jetzt abermals Kritik: Drei Tänzer schwangen dabei bewindelte Hühnerkörper (gerupft und ausgenommen) durch die Luft, schüttelten sie, zupften an den Flügeln, um sie “laufen” zu lassen und sangen “Fleisch ist Fleisch” zur Melodie von “Live is Life”. Der Sinn erschloss sich nicht – ob man inmitten des Paderborner Doms Veganismus als neue Religion anpreisen oder menschliche Babys zu Fleisch degradieren wollte, bleibt offen.

Sicher ist nur: Die sogenannte Performance löste Ekel und Unverständnis aus und wird als “eindeutige Blasphemie und Entweihung des Heiligen Raums” gehandelt, wie aus einer aktuellen Petition hervorgeht. Unter dem Titel “Gegen die Entweihung des Paderborner Domes: Für den Schutz unserer heiligen Stätten” fordern bereits mehr als 20.000 Personen eine Entschuldigung von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und eine Neuweihe des Doms samt Buß- und Sühneakt. Bei dem absurden Schauspiel waren nämlich nicht nur NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zugegen: Auch der Erzbischof war anwesend, griff jedoch nicht ein, wie die Petenten anprangern.

Gegenüber der Catholic News Agency (CNA) soll sich das Erzbistum Paderborn inzwischen von der Performance mit dem Titel “Westfalen Side Story” distanziert haben: Angeblich hatte man im Vorfeld keine Kenntnis vom konkreten Inhalt der Darbietung.

Die Agentur zitiert: „Sowohl der LWL [Anmk: Landschaftsverband Westfalen-Lippe] als auch das Erzbistum Paderborn bringen ihr ausdrückliches Bedauern darüber zum Ausdruck, dass die Performance religiöse Gefühle verletzt hat.“ Eine solche Wirkung sei „zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt“ gewesen und entspreche „auch nicht unserem Anspruch an diesen Ort mit seiner besonderen religiösen, historischen und kulturellen Bedeutung“. Man nehme “die Reaktionen auf die Darbietung sehr ernst” und habe bereits begonnen, die “internen Abläufe zu überarbeiten”.

Ob den Gläubigen das reicht, ist fraglich. In der Petition heißt es:

Katholische Kirchen sind heilige Räume, die für den Gottesdienst erbaut und auf die Verehrung Gottes ausgerichtet sind. Die Verwendung unserer Kirchen soll immer auf Gottes Gegenwart hinweisen und zur Anbetung führen.
Ihr Missbrauch für respektlose oder profane Darbietungen ist nicht nur für die Gläubigen beleidigend, sondern untergräbt auch das Zeugnis und die Glaubwürdigkeit der Kirche in der Gesellschaft.

Explizit wurde angeprangert, dass es immer häufiger “zu verstörenden, blasphemischen und gotteslästerlichen Darstellungen in Kirchenräumen” komme. Es drängt sich inzwischen vielen der Eindruck auf, als würde die Kirche selbst Blasphemie salonfähig machen.





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Von Veritatis

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