Von Januar bis April hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) über 110.077 Asylanträge bearbeitet – 90.018 wurden abgelehnt, berichtet Bild. Das heißt, dass nur 20.059 Anträge bewilligt wurden, was einer Gesamtschutzquote von nur 18,22 Prozent entspricht. Obwohl also lediglich etwa jeder fünfte Antrag angenommen wurde, werden die abgelehnten Asylbewerber aufgrund der wenigen Abschiebungen voraussichtlich in Deutschland bleiben.

Auch bei den vollzogenen und „abgebrochenen Abschiebungen“ aus dem vergangenen Jahr zeigt sich ein ähnlich dramatisches Bild: 2024 wurden von geplanten 53.801 Abschiebungen lediglich 20.084 durchgeführt. Das heißt, 33.717 Abschiebungen wurden abgebrochen, was einem Anteil von rund 63 Prozent entspricht. Für den Zeitraum von Januar bis April 2025 zeigt sich eine ähnliche Bilanz: Von 19.916 geplanten Abschiebungen wurden 59 Prozent nicht durchgeführt.

11.753 Abschiebungen wurden abgebrochen, wegen der „nicht erfolgten Zuführung einschließlich Absage am Tag der Maßnahme“ oder weil die Aufnahmeländer die Abschiebung stornierten. Lediglich 8.163 Personen konnten dieses Jahr bisher ausgewiesen werden.

Bei Rückführungen nach dem Dublin-Verfahren fällt die Quote der erfolgten Rückführungen noch geringer aus. Das Dublin-Verfahren sieht vor, dass Asylbewerber in das EU-Land zurückgebracht werden, in dem zuerst der Asylantrag gestellt wurde, was wiederum in dem Land geschehen muss, wo ein Migrant zuerst EU-Territorium betritt.

2024 fanden 92 Prozent der Rückführungen nicht statt. Von 74.583 Fällen wurden nur 5.827 Personen in die zuständigen EU-Staaten zurückgebracht. Dieses Jahr bat Deutschland um die Rücknahme von 15.279 Asylbewerbern in andere EU-Staaten. In 11.054 Fällen wurde zugestimmt. Allerdings kam es nur zu 2.230 Überstellungen. Das bedeutet, dass in 80 Prozent der zugestimmten Fälle bisher keine Rückführung erfolgte. 

Von den 110.077 Asylanträgen, die es bis April gab, kamen die meisten von Türken, Afghanen und Syrern. In 23.924 Fällen wurde zu türkischen Asylanträgen eine Entscheidung gefällt, von denen 8,3 Prozent angenommen wurden. Bei afghanischen Migranten sieht es anders aus: Von 18.635 Anträgen wurden bislang 51,8 Prozent der Asylanträge bewilligt.

Die 9.731 Asylanträge syrischer Staatsangehöriger wurden nur zu 0,2 Prozent genehmigt. Allerdings verweist das BAMF darauf, dass die Regierung nach dem Sturz von Baschar al-Assad weitere Entscheidungen über den Schutzstatus von Syrern zunächst pausiert hat.

2025 waren 62,4 Prozent der Asylerstantragsteller laut BAMF männlich, 71,7 Prozent waren unter 30 Jahre alt und 41,3 Prozent minderjährig. Es kommen vor allem also junge, männliche Migranten. Die Zahlen der Asylerstanträge für Januar bis April 2025 gingen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 46,2 Prozent zurück: von 84.984 Anträgen auf 45.681 Anträge. Doch angesichts der niedrigen Abschiebe- und Rückführungsquoten stellt das kaum eine Verbesserung dar.

mra





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Von Veritatis

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