„Ein Baby, das mit großer Freude und großen Erwartungen geboren werden und auf die Welt kommen sollte, hat heute Morgen seinen letzten Atemzug getan“, trauert der Gemeindeleiter des Dorfes Burquin im Westjordanland. Am vergangenen Donnerstagmorgen mussten die Ärzte des Schneider Children’s Medical Centers den Tod des Neugeborenen Ravid Haim feststellen. Nur zwei Wochen zuvor wurden das Baby und seine israelischen Eltern Opfer eines palästinensischen Terroranschlags.
Das junge israelische Paar war auf der Route 446 im nördlichen Westjordanland gerade auf dem Weg ins Medizinische Zentrum Rabin von Petah Tikva. Sie waren in froher Erwartung. Der Mann, Hananel Gez, saß am Steuer, während seine Frau, Tzeela, neben ihm in den Wehen lag. Plötzlich fielen Schüsse – abgegeben von einem Terroristen der Hamas.
Hananel versuchte noch, die Blutungen seiner Frau zu stoppen, vergebens. Tzeela erlag ihren Wunden. Doch für ihr Baby gab es noch Hoffnung. Die Ärzte eines örtlichen Krankenhauses führten einen Notkaiserschnitt durch, um das Leben des Kleinen zu retten. 14 Tage lang kämpften sie unerbittlich um das Leben von Ravid Haim – den Namen hatte sich Tzeela gewünscht. Doch die Verletzungen, die das Baby durch die Terrorattacke erlitten hatte, waren zu schwer. In der Nacht zu Donnerstag, dem 29. Mai, starb der kleine Ravid Haim – er wurde nur 14 Tage alt.
Hananel musste damit nicht nur seine Frau, sondern auch sein jüngstes Kind zu Grabe tragen. „Ravid Haim – ich liebe dich“, war das einzige, was er seinem vierten Kind auf der Beerdigung am Freitag noch mitgeben konnte. Sein kleiner Leichnam war in Tücher gewickelt, Hananel wiegte ihn, als wäre er noch am Leben und müsste in den Schlaf gewogen werden.
Tzeela und Ravid Haim starben nur, weil sie Israelis waren. Sie starben, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren – weil sie in einem der drei Autos saßen, auf die ein Terrorist beim Vorbeifahren wahllos das Feuer eröffnet hatte. Sein Name lautet Naael Samarah. Israelische Soldaten griffen den Mann im Dorf Burquin nahe der Stelle auf, an der er Tzeela und Ravid getötet hatte. Er ging unter „Allahu Akbar“-Rufen auf die israelischen Verteidigungskräfte los, die daraufhin das Feuer eröffneten. Er starb bei dem Versuch, noch mehr Israelis zu töten.