Ein Gast mit einem Hund sei ihm lieber als ein Gast mit einem Kind, meinte der niederösterreichische Gastronom Mario Pulker. Das Haustier mache ihm weniger Probleme als das Kind, denn ersteres trinke brav unter dem Tisch Wasser, während schlecht erzogene Kinder durch die Gaststuben jagen, an Tischdecken ziehen, Fenster verschmieren, Salzstreuer ausleeren, Zahnstocher zerstören und mit Schuhen auf den Bänken herumtrampeln würden.
“Arbeitsverweigerung”, Impfpflicht-Forderung, Grundrechts-Einschränkungen
Pulker ist unter anderem Obmann des Fachverbands Gastronomie in der Wirtschaftskammer (WKO) und Mitglied im Bezirksparteivorstand der ÖVP im Bezirk Melk (Niederösterreich). Schon mehrfach war er mit fragwürdigen Äußerungen in Erscheinung getreten: Im Mai 2021 sprach er hinsichtlich des Personalmangels in der Gastronomie von “Arbeitsverweigerung” der österreichischen Arbeitnehmer. Während der Corona-Pandemie forderte er mehrfach eine allgemeine Impfpflicht und sogar Anreize zur Impfung von Jugendlichen – damit machte er sich selbst bei anderen Gastronomen unbeliebt. 2020 sprach er sich für diverse Pandemie-Maßnahmen aus, die man unter anderem bei der FPÖ als Eingriffe in die Grundrechte verstand.
Faules Personal und „teures“ Leitungswasser
Auch jetzt ärgert sich Pulker wieder über das Personal in der Gastronomie und beschwerte sich unter anderem über angeblich gefälschte Lebensläufe. Zum Thema kostenpflichtiges Leitungswasser in Restaurants meinte der ÖVP-Gastronom, dass jeder Gastronom für sich entscheiden müsse, wie er es damit halte. Die Gäste mit sechs Vierteln Wasser und einer Vorspeise über Stunden zu bedienen, könne sich aber keiner leisten, meint er. Dabei sollten 1,5 Liter Leitungswasser, die in Österreich weit unter einem Cent an Kosten verursachen, eigentlich leistbar sein, könnte man meinen. Aber auch internationale Gäste würden nie auf die Idee kommen, kostenloses Wasser zu verlangen: Solche Probleme gebe es nur mit Österreichern, moniert der Wirtschaftskammer-Gastronomie-Chef.