Jahrelang war es ein vertrautes Ritual: Pünktlich zum 1. Juni wurden die Logos großer Konzerne in Regenbogenfarben getaucht, Social-Media-Profile zelebrierten “Vielfalt”, und in Schaufenstern flatterten stolz die Flaggen der “LGBTQ-Bewegung”. Doch 2025 scheint alles anders: Deutlich weniger Unternehmen beteiligen sich am diesjährigen “Pride Month”.

Vom Marketing-Trend zur politischen Belastung

Was einst als Symbol für “Toleranz und Weltoffenheit” vermarktet wurde, ist zunehmend zum Streitpunkt geworden. Unternehmen, die sich in der Vergangenheit besonders lautstark zu “Pride” bekannt haben, erlebten zuletzt auch heftigen Gegenwind – nicht nur aus konservativen oder religiösen Milieus, sondern vermehrt auch von Kunden, die sich eine politische Neutralität im Unternehmensauftritt wünschen. Vor allem die aggressive Politisierung von Lifestyle-Produkten – vom “Regenbogen-Bier”, den “Refugees Welcome Tea” über Automarken bis hin zu Modemarken – wurde vielerorts nicht mehr als Zeichen von Vielfalt, sondern als aufgesetzte Moralmission wahrgenommen. Wie auch unzensuriert berichtete, mussten Marken daraufhin teils empfindliche Umsatzeinbrüche hinnehmen.

Angst vor Boykott, Lust auf Abstand

Dieses Jahr scheint ein Umdenken einzusetzen. Der „Pride Month“ ist für viele Firmen 2025 weniger eine Image-Chance als ein Risikofaktor. Und so bleiben die Logos dieses Jahr wieder in den gewohnten Farben – und die Flaggen im Lager. Als Beispiel können hier die Profilbild-Logos großer Automarken herangezogen werden. Während diese im Juni Jahr für Jahr in Regenbogenfarben getränkt wurden, findet man dies heuer fast nicht. Marken wie Volkswagen oder BMW, die noch 2024 aggressivst auf sozialen Medien für den “Pride Month” geworben haben, haben dieses Jahr ihre Profilbilder nicht geändert. Statt Regenbogen-Werbung gibt es Funkstille.

Der Zeitgeist kippt

Auf parteipolitischer Ebene hat das Umdenken bei den Altparteien noch nicht stattgefunden. Im Gegensatz dazu startete die Freiheitliche Partei in Österreich, so wie die Alternative für Deutschland, mit dem “Stolzmonat” eine eigene Gegenbewegung. Einen Monat lang werden die jeweiligen Nationalfarben hervorgeholt und die Heimatverbundenheit besonders zelebriert. Wie unzensuriert berichtet, ruft die freiheitliche EU-Abgeordnete Petra Steger sogar mit einem Ideen-Wettbewerb dazu auf, dem Treiben einen patriotischen Kontrapunkt entgegenzusetzen. Im Rahmen eines Wettbewerbs solle man „Österreich Stolz Memes“ entwerfen und an stolz.petrasteger.eu senden. Zu gewinnen gibt es ein “Stolzpaket” mit persönlicher Einladung ins EU-Parlament. Einsendeschluss ist der 30. Juni 2025.



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Von Veritatis

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