Die Kronen Zeitung schreibt ihren Lesern in einem skurrilen, erzieherischen Tonfall vor, wie sie sich zu äußern haben und belehrt sie über die Neutralität Österreichs.
Dass der ukrainische Machthaber Wolodymyr Selenskyj ausgerechnet zu einer Zeit, wo beide Kriegsländer (Russland und die Ukraine) um Friedensgespräche bemüht sind, das neutrale Österreich besucht, findet nicht nur FPÖ-Chef Herbert Kickl “unverantwortlich“, sondern auch Kommentarschreiber in der Kronen Zeitung.
Trolle treiben ihr Unwesen
Diesen wird aber von der Krone ins Gewissen geredet. Das Community-Team richtete sich an die Leserschaft und meinte, dass es bei allen Themen rund um den Russland-Ukraine-Krieg dazu kommen könne, dass „Trolle in den Kommentarspalten ihr Unwesen treiben“.
Skurriler Tonfall
Welche „Trolle“ damit gemeint sind, kann man erahnen, nachdem eine gewisse „Community-Veronika“ den Staatsbesuch von Selenskyj belehrend verteidigt – und zwar wortwörtlich so:
Liebe Leserinnen und Leser, da offenbar zum Teil Unklarheit herrscht, was die Neutralität Österreichs in diesem Zusammenhang betrifft: Diese bedeutet nicht, dass Österreich keine Meinung zum russischen Angriffskrieg haben darf. Sie bedeutet lediglich, dass unser Land sich militärisch nicht einmischt. Wir sind Teil der EU und haben klare Werte. Es handelt sich hier ergo um einen Ausdruck diplomatischer Beziehungen. Österreich erkennt die Ukraine als souveräner Staat an und verurteilt die Taten Russlands. Der Besuch dient dem Dialog, der Solidarität mit einem angegriffenen Land und möglicherweise auch der Koordination humanitärer Hilfe.

Meinung von Meinl-Reisinger wiedergegeben
Würde man nicht genau wissen, dass Beate Meinl-Reisinger von den NEOS aktuell den Posten als Außenministerin bekleidet, könnte man vermuten, dass sie einen Job bei der Kronen Zeitung inne hat. Jedenfalls könnten diese Zeilen wohl eins zu eins von ihr sein.