Im britischen House of Commons wurde am Montagabend über das Schächten, das Schlachten von Tieren ohne Betäubung, um aus religiösen Gründen das Etikett „halal“ oder „koscher“ der unnötigen Grausamkeit anheften zu können, diskutieren. Die Aussprache wurde durch eine Petition erzwungen, die mehr als 100.000 Briten unterzeichnet haben und die ein grundsätzliches Verbot des Schlachtens ohne Betäubung gefordert hat.
Im Rahmen dieser Aussprache hat sich auch Adnan Hussain, unabhängiger Parlamentarier für Blackburn im House of Commons, zu Wort gemeldet und das Folgende zu sagen gehabt:
Im Wortlaut:
„Will the member agree that this isn’t about animal welfare? We once saw Nazi Germany put into place, into law, similar policies. Their justification then was too animal welfare, but in context this was a thin pretext for antisemitism. The ban was part of a broader program to marginalize and dehumanize Jewish people, stripping away their rights and religious freedom. Will the member agree that a ban of this nature threatens to have similar effect on Britain’s Muslim and Jewish communities?“
Stimmt der Abgeordnete darin überein, dass es nicht um Tierschutz geht. Wir haben einst gesehen, wie Nazi-Deutschland ähnliche Politiken in Kraft gesetzt hat. Auch damals wurde die Wohlfahrt von Tieren als Rechtfertigung angegeben. Aber in diesem Zusammenhang war das nur ein Vorwand für Antisemitismus. Der Bann war Teil eines weiteren Programms, um Juden zu marginalisieren und zu entmenschnlichen, ihnen Rechte und religiöse Freiheit zu nehmen. Stimmt der Abgeordnete zu, dass ein Bann dieser Art die Gefahr mit sich bringt, einen vergleichbaren Effekt auf die Muslime und Juden in Britannien zu haben?
Zeitweise muss man mehrfach zuhören, um sich zu versichern, dass der absurde BS, den man wahrgenommen hat, auch tatsächlich gesagt wurde. Hussain ist Anwalt. Als solcher sollte ihm rudimentäre Logik schon einmal begegnet und bekannt sein, dass die Tatsache, dass etwas zu einer anderen Zeit in einem bestimmten Kontext und zu einem bestimmten Zweck ausgeführt wurde, nicht bedeutet, dass es, wenn es heute ausgeführt wird, in einem anderen Kontext und zu einem anderen Zweck, dieselben Ergebnisse nach sich ziehen wird.
Man kann sich das einfach vergegenwärtigen, in dem man in ein fremdes Haus geht, eine wahllose Flasche aus dem Kühlschrank nimmt und leert. Dass der Hausbesitzer sein Missfallen ob des Übergriffs mit Fäusten zum Ausdruck bringt, muss nicht bedeuten, dass dann, wenn man dieselbe Handlung im eigenen Haus ausführt, mit demselben blauen Auge zu rechnen ist.
Und natürlich kann man aus der Tatsache, dass sich die Nazis vielleicht, vielleicht auch nicht, eines Vorwandes bedient haben, nicht schließen, dass diejenigen, die heute Tierrechte gegen brutale Tierquäler durchsetzen wollen, dies ebenfalls als Vorwand betreiben, um die Schächter dann in ein Konzentrationslager zu überführen und dort vergasen zu können, wie es Hussain mit seiner absurden „Argumentation“ nahelegen will.
Wobei man sich fragt, warum Leute wie Hussain, die in ein christliches Land zuwandern oder deren Eltern zugewandert sind, die Traditionen aus ihrer Herkunftsgesellschaft, die in dem Land ihrer Einwanderung nicht vorhanden sind, dabei unbedingt mitbringen wollen. Warum sind sie ausgewandert, wenn sie alles vermissen und nichts oder nur wenig von dem schätzen, was ihnen die Aufnahmegesellschaft zu bieten hat?
Schließlich ist die Art und Weise, in der Hussain Tierschützer zu diffamieren sucht, eigentlich „beyond pale“, jenseits des guten Geschmacks angesiedelt und man muss sich bemühen, dem Mann nicht auf dem Niveau zu begegnen, auf dem er sich so gerne aufhält. Indes, die Verlockung darauf hinzuweisen, dass sich Muslime zunächst in friedlich der Levante ansiedelten, bevor im Jahre 634 Khalid ibn al-Walid die eigentlich die Levante beherrschenden Byzantiner mit seiner Armee vertrieben hat, ist groß. Würde man vor diesem Hintergrund Hussains Argumentation auf die Immigration von Muslimen auf die britischen Inseln anwenden, dann müsste man Vorkehrungen treffen, um einer gewaltsamen Machtübernahme zuvor zu kommen.
In jedem Fall kann man feststellen, dass der Mann keinerlei Mitgefühl mit Tieren, die bei vollem Bewusstsein ausbluten und entsprechend leiden, zu haben scheint.
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