Am 11. Juni fand die diesjährige Premiere des 1980 in Paris uraufgeführte Musical „Les Misérables“ nach dem gleichnamigen Roman des französischen Schriftstellers Victor Hugo im Kennedy Center in Washington, D.C., statt. Zu Gast an diesem Abend waren unter anderem US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump sowie Vizepräsident JD Vance und seine Gattin, die Second Lady, Usha Vance.

Trump: „Goldenen Zeitalters in Kunst und Kultur“

Im Februar hatte Trump die komplette Leitung des nationalen amerikanischen Kulturzentrums am Potomac entlassen und den Vorsitz im neuen Vorstand selbst übernommen. Der Präsident hat wiederholt kritisiert, dass das Center auch Programme wie Drag-Shows für ein junges Publikum gezeigt hat, weil sie seiner Ansicht nach nicht mit den traditionellen amerikanischen Werten vereinbar seien. Er hatte angekündigt, dies zu beenden und das Kennedy Center wieder großartig zu machen.

US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump verlassen am 11. Juni 2025 das Weiße Haus in Washington, D.C. auf dem Weg zur Premiere des Musicals „Les Misérables“ im Kennedy Center.

Foto: Alex Wroblewski/afp via Getty Images

Der Präsident erklärte im Februar: „Das Kennedy Center ist ein amerikanisches Juwel und muss die strahlendsten Stars aus dem ganzen Land auf seiner Bühne präsentieren.“ Die Entlassungen wurden damit begründet, dass die bisherige Leitung „unsere Vision eines goldenen Zeitalters in Kunst und Kultur“ nicht geteilt habe.
Anna Kelly, Sprecherin des Weißen Hauses, sagte gegenüber der englischsprachigen Ausgabe der Epoch Times: „Präsident Trump liegt die amerikanische Kunst und Kultur sehr am Herzen. Deshalb lässt er historische Institutionen wie das Kennedy Center wieder aufleben und zu ihrer früheren Größe zurückkehren.“

„Zeitloses Zeugnis des menschlichen Geistes“

„Les Misérables“ spielt zwischen 1815 und 1832 – in den Wirren einer unruhigen Zeit nach der Ersten Französischen Republik und Kaiser Napoleon und kurz vor der Zweiten Französischen Republik. Auf der Website des Kennedy Centers wird erklärt, dass das Musical „eine fesselnde Geschichte von zerbrochenen Träumen und unerwiderter Liebe, Leidenschaft, Opferbereitschaft und Erlösung“ erzähle – und „ein zeitloses Zeugnis für das Überleben des menschlichen Geistes“ sei.
Als der US-Präsident mit seiner Gattin, First Lady Melania Trump, den roten Teppich betrat, sagte er gegenüber Reportern: „Wir haben es schon oft gesehen. Es ist fantastisch.“ Die Aufführung von „Les Misérables“ ist Trumps erster Besuch einer Show seit dem Führungswechsel im Kennedy Center. Laut der Website des Centers war die Vorstellung ausverkauft.

Second Lady Asha Vance und Vizepräsident JD Vance sowie Cheryl Hines, Ehefrau von Gesundheitsminister Robert F. Kennedy (v.l.) bei der Premiere von „Les Misérables“ am 11. Juni 2025 im Kennedy Center in Washington, D.C.

Foto: Shannon Finney/Getty Images

Umfassende Renovierungsarbeiten

Die Trump-Regierung hat eine umfassende Renovierung des Kulturzentrums angekündigt. Anlässlich eines Besuchs am 17. März erklärte Trump: „Es ist in einem furchtbaren Zustand.“ Er versprach: „Wir werden es wieder großartig machen.“

Die Aufführung von „Les Misérables“ diente dem Kennedy Center auch als Spendenaktion. Während die normalen Ticketpreise zwischen 49 und 249 US-Dollar lagen, lagen sie am 11. Juni zwischen 100.000 und 2 Millionen US-Dollar. Laut Trump habe das Kennedy Center durch das Musical über 10 Millionen US-Dollar eingenommen.

Paolo Zampolli, neues Vorstandsmitglied im Center und Trumps Sonderbeauftragter für globale Partnerschaften, erklärte gegenüber der Epoch Times, dass die Veranstaltung zeige, „wie sehr der Präsident unser Center unterstützt und es ihm am Herzen liegt“. Über die anstehenden Renovierungsarbeiten sagte Zampolli, dass ein Großteil davon „grundlegende Instandhaltungsarbeiten wie die Reparatur jahrzehntealter Infrastruktur“ umfasse. Und: „Alles sollte ohne Beeinträchtigung des täglichen Betriebs des Centers durchgeführt werden.“

Weitere neue Vorstandsmitglieder im Kulturzentrum sind Usha Vance und Allison Lutnick, die Ehefrauen von Vizepräsident JD Vance und Handelsminister Howard Lutnick, Justizministerin Pam Bondi, die Stabschefin des weißen Hauses Susie Wiles und Stabschef-Vize Dan Scavino sowie die Fox-News-Moderatorinnen Laura Ingraham und Maria Bartiromo und der Countrysänger Lee Greenwood. In den 1980er-Jahren war Greenwood einer der erfolgreichsten seiner Art. Von ihm stammt unter anderem der Song „God Bless the U.S.A“ (1985) der auch oft auf Trumps Wahlkampfveranstaltungen gespielt wurde.

Als neuer Präsident des Kennedy Centers fungiert der frühere US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell. Grenell skizzierte in einem Interview mit der Epoch Times im Februar Pläne für „große Blockbuster-Musicals“ und meinte, dass man zu Weihnachten den traditionellen „Nussknacker“ aufführen sollte. Er warb dafür, „große Kunstwerke“ zu produzieren, die die Massen ansprechen. Der Plan würde auch dazu beitragen, die finanziellen Probleme des Centers zu lösen.

Richard Grenell, Sonderbeauftragter des Präsidenten für Sonderaufgaben der Vereinigten Staaten und Präsident des Kennedy Centers, bei der Premiere von „Les Misérables“ im Kennedy Center am 11. Juni 2025 in Washington, D.C.

Foto: Shannon Finney/Getty Images

Fake-Bombendrohung und Evakuierung im Februar

Am 20. Februar dieses Jahres machte das Kennedy Center Schlagzeilen aufgrund einer gefälschten Bombendrohung gegen die Aufführung von Shen Yun Performing Arts, was zur Evakuierung des Veranstaltungsortes führte. Die Vorstellung konnte erst mit Verspätung beginnen.

Dieser Vorfall war einer der jüngsten in einer Reihe von Bedrohungsszenarien, denen sich das bekannte New Yorker Tanzensemble ausgesetzt sah. Deren Aufführungen unter dem Motto „China vor dem Kommunismus“ sind seit langem und häufig ein Ziel der Kommunistischen Partei Chinas. Karoline Leavitt, Pressesprecherin des Weißen Hauses, hat am 17. März in einer Pressekonferenz diesbezüglich erklärt. „Diese Regierung wird das sehr ernst nehmen“ und man werde die Täter zur Verantwortung ziehen.



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Von Veritatis

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