Nach einem Bootsunglück im Mittelmeer hat die italienische Küstenwache 87 Migranten gerettet und die Leiche einer Frau geborgen. Das Boot war am Sonntagabend auf dem Weg von Tunesien nach Italien gekentert, wie das italienische Rote Kreuz am Montag mitteilte. Das Boot, das in La Louza in Tunesien in See gestochen war, sank etwa 70 Kilometer vor der Küste der italienischen Insel Lampedusa.
Es war aus Metall und sehr anfällig, was dazu führte, dass es während der Fahrt zerstört wurde. Dies berichtete Flavio Di Giacomo, ein Vertreter der Internationalen Organisation für Migration (IOM), laut Reuters.
Tunesische Fischer alarmierten Medienberichten zufolge die italienischen Behörden. Demnach gab es nach dem Unglück auch mehrere Vermisste.
Gerettete nach Lampedusa gebracht
Die Geretteten, die alle aus südafrikanischen Ländern stammen, wurden nach Lampedusa gebracht und im Aufnahmezentrum der Insel untergebracht. Nach Angaben des Roten Kreuzes, das das Aufnahmezentrum betreibt, befanden sich dort bereits 70 weitere Migranten, die in den vergangenen Tagen gerettet worden waren.
Bis Ende Juni sind nach Angaben des italienischen Innenministeriums mehr als 29.900 Migranten über das Mittelmeer nach Italien gelangt. Das waren mehr Menschen als im Vorjahreszeitraum, aber nur halb so viele wie 2023, als die Zahl der Neuankömmlinge in Italien in den ersten sechs Monaten bei mehr als 60.000 gelegen hatte.
Die zentrale Mittelmeerroute von Nordafrika nach Italien gilt als gefährlichste Migrationsroute der Welt. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen auf der Route im vergangenen Jahr mehr als 2.400 Menschen ums Leben. (afp/red)