In einer kürzlich ausgestrahlten Episode von Judging Freedom sprach Professor Jeffrey Sachs, ein renommierter Ökonom und Politikwissenschaftler, mit Moderator Judge Andrew Napolitano über die eskalierenden Spannungen zwischen den USA, Israel und dem Iran. Sachs beschuldigte die beiden Staaten, eine gefährliche Allianz gegen den Iran zu bilden, die nicht nur die regionale Stabilität bedroht, sondern auch das Risiko eines globalen Konflikts birgt. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Punkte seines Interviews, die die Hintergründe und Gefahren dieser geopolitischen Dynamik beleuchten.
Die falschen Behauptungen über Irans nukleare KapazitätenPräsident
Trump hat kürzlich auf Fox Business behauptet, die von den USA eingesetzten Bomben hätten die nuklearen Kapazitäten des Irans „völlig ausgelöscht“. Sachs widerlegte diese Aussage entschieden als „eindeutig falsch“. Er erklärte, dass der Iran seine angereicherten Uranvorräte vermutlich an sichere Orte verlegt habe und weiterhin die Fähigkeit besitze, Atomwaffen herzustellen – auch wenn das Land dies laut Sachs nicht beabsichtige. „Der Iran hat seit 20 Jahren klar gemacht, dass er keine Atomwaffen will“, betonte Sachs, und verwies auf Gespräche mit einem hochrangigen iranischen Diplomaten. Stattdessen wolle der Iran sich vor der Bedrohung durch Israel schützen, das er als „mörderischen Staat“ bezeichnete.Die jüngsten Angriffe Israels auf den Iran, die laut Sachs auf einen Regimewechsel abzielten, hätten nicht nur zahlreiche iranische Führungskräfte und Wissenschaftler getötet, sondern auch die Lage erheblich verschärft. Die US-Bombardements hätten nichts an der nuklearen Kapazität des Irans geändert, sondern die Situation nur „deutlich gefährlicher“ gemacht, da nun keine internationalen Inspektionen mehr stattfänden.
Die Doppelmoral in der internationalen Politik
Sachs kritisierte scharf die Doppelmoral, die in der Behandlung von Israels und Irans nuklearen Programmen zum Ausdruck kommt. Während Israel, das nicht dem Atomwaffensperrvertrag beigetreten ist und keine Inspektionen zulässt, über ein Arsenal an Atomwaffen verfügt, wird der Iran für sein ziviles Nuklearprogramm sanktioniert und angegriffen. „Welche Gerechtigkeit ist das?“, fragte Sachs und wies darauf hin, dass Israel als „Schurkenstaat“ agiere, der die gefährlichste Bedrohung auf globaler Ebene darstelle. Diese Doppelmoral sei Teil einer imperialistischen Politik, bei der die USA und Israel die Regeln für andere setzen, sich selbst jedoch nicht daran halten.Die Diskussion über Israels Atomwaffen finde weltweit statt, jedoch nicht in Blogs in den USA und ihren „Vasallenstaaten“ in Europa, da die innenpolitische Debatte durch die starke pro-israelische Lobby – insbesondere durch evangelikale Christen – dominiert werde. Sachs betonte, dass diese Lobby, zusammen mit wirtschaftlichen Interessen, den US-Kongress und das Weiße Haus dazu zwinge, Israels Interessen bedingungslos zu unterstützen.
Die Folgen des 12-Tage-Kriegs
Im sogenannten „12-Tage-Krieg“ erlitten sowohl Israel als auch der Iran erhebliche Verluste. Israel wurde von iranischen Raketen getroffen, die das Luftabwehrsystem, einschließlich des vielgepriesenen „Iron Dome“, durchdrangen. Städte wie Haifa, Tel Aviv und Be’er Sheva wurden schwer beschädigt. Gleichzeitig führte der israelische Angriff im Iran zu zahlreichen zivilen Opfern und dem Tod hochrangiger Militärs und Wissenschaftler. Sachs bezeichnete den Krieg als „verlustreich für beide Seiten“ und betonte, dass solche Konflikte niemals Gewinner hervorbringen, sondern nur Leid und Zerstörung verursachen.Die israelische Regierung habe, laut Sachs, möglicherweise versucht, die USA in einen umfassenderen Krieg zu verwickeln, indem sie behauptete, die Operation werde in 24 Stunden abgeschlossen sein und einen Regimewechsel im Iran herbeiführen. Diese Pläne seien jedoch gescheitert, und die Schäden in Israel seien durch militärische Zensur teilweise vertuscht worden.
Die enge Zusammenarbeit zwischen Mossad und CIA
Ein besonders brisanter Punkt des Interviews war ein Video, in dem der Mossad-Chef David Barnea der CIA und deren Direktor für die Unterstützung bei gemeinsamen Operationen dankte. Sachs bezeichnete diese Zusammenarbeit als „tödlich“ und „schrecklich“, da sie über Jahrzehnte hinweg eine Spur der Gewalt von Libyen bis zum Iran hinterlassen habe. Die CIA sei das Herzstück der amerikanischen Außenpolitik, die darauf abziele, Regime wie jene in Syrien oder dem Iran zu destabilisieren. Diese Allianz sei ein zentraler Bestandteil der US-israelischen Beziehungen und fördere eine Politik des „Mordens und Chaosstiftens“, die keine Lösungen bringe.
Das Risiko eines nuklearen Konflikts
Sachs warnte eindringlich vor der Gefahr eines nuklearen Kriegs, der durch die fortlaufenden Provokationen ausgelöst werden könnte. Sollte Israel den Iran erneut angreifen und eine massive iranische Gegenreaktion provozieren, halte er es für wahrscheinlich, dass Israel seine Atomwaffen einsetzen könnte, insbesondere wenn es sich existenziell bedroht fühle. Ein solcher Schritt könnte eine Kettenreaktion auslösen, bei der andere Atommächte wie Pakistan oder Nordkorea involviert werden, was zu einer globalen Katastrophe führen könnte.Die unverantwortliche Politik der USA und Israels, die auf Lügen und Provokationen basiere, bringe die Welt näher an den Rand eines nuklearen Armageddons als je zuvor. Sachs verwies auf das Buch Nuclear War: A Scenario von Annie Jacobson, das ein realistisches Szenario eines nuklearen Konflikts beschreibt, der in nur zwei Stunden die Welt zerstören könnte.
Ein Plädoyer für Diplomatie
Abschließend forderte Sachs eine Kehrtwende in der internationalen Politik hin zu Diplomatie und Ehrlichkeit. Konflikte wie jene in der Ukraine, um Taiwan oder im Nahen Osten könnten nur durch Verhandlungen gelöst werden. Insbesondere die Frage Palästinas müsse endlich angegangen werden, um die Gewaltspirale zu durchbrechen. „Wir brauchen Diplomatie, um den Krieg in der Ukraine zu beenden, einen Konflikt um Taiwan zu verhindern und einen palästinensischen Staat neben Israel zu schaffen“, betonte Sachs.
Fazit
Die Analyse von Professor Sachs zeigt, wie gefährlich die aktuelle geopolitische Lage ist. Die Zusammenarbeit zwischen den USA und Israel, die auf Provokationen und militärischen Aktionen basiert, birgt das Risiko einer Eskalation, die die gesamte Welt bedroht. Nur durch eine Rückbesinnung auf diplomatische Lösungen und internationale Gerechtigkeit kann ein Weg aus dieser Krise gefunden werden. Die Worte von Sachs sind ein Weckruf, die dringende Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels in der globalen Politik zu erkennen.