Einige Handelsabkommen sind bereits unterzeichnet.
Frankreichs Finanzminister fordert mehr Zeit für die EU.
US-Präsident Donald Trump hat „Zollbriefe“ unterzeichnet, die an rund ein Dutzend Länder geschickt werden. In der kommenden Woche läuft die Frist für neue Handelsabkommen ab. Dies geht aus einem Beitrag auf X vom 5. Juli hervor, veröffentlicht von einem Account des Weißen Hauses.
In einem Video unter dem Beitrag ist zu sehen, wie Trump auf eine Reporterfrage antwortet. Er sagt, die Briefe enthielten „verschiedene Geldbeträge, verschiedene Zollbeträge und teils unterschiedliche Aussagen“.
.@POTUS says he signed around a dozen letters, set to go out on Monday, notifying certain countries of their tariffs: „Different amounts of money, different amounts of tariffs, and somewhat different statements“ pic.twitter.com/mZNNYP3HNJ— Rapid Response 47 (@RapidResponse47) July 5, 2025
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Die Trump-Regierung verhängte im April allgemeine Zölle in Höhe von 10 Prozent. Zudem wurden gegenseitige Zölle gegen mehrere Länder festgelegt, basierend auf Handelsbarrieren gegenüber den USA. Kurz darauf setzte der Präsident die reziproken Zölle für 90 Tage aus.
Diese Frist läuft am 9. Juli ab, die zwölf Briefe werden vor diesem Stichtag verschickt.
USA verhandeln mit EU, Indien, Japan und Kanada
Am Donnerstag machte Trump darauf aufmerksam, wie schwierig es ist, Handelsabkommen mit zahlreichen Partnern abzuschließen. „Es sind einfach so viele Länder“, sagte er.
„Und dann gehen sie ins Detail … Rindfleisch, Ethanol. Ich würde lieber ein einfaches Abkommen machen, das man aufrechterhalten und kontrollieren kann. ‚Ihr zahlt 20 Prozent, oder 25 oder 30 Prozent Zoll.‘“
Zu den großen Volkswirtschaften, die bereits Handelsabkommen mit der Trump-Regierung erzielt haben, gehören das Vereinigte Königreich und China. Washington verhandelt derzeit mit der Europäischen Union, Indien, Japan und Kanada.
Am 1. Juli sagte Finanzminister Scott Bessent, die USA und Indien seien „sehr nahe“ an einem Handelsabkommen. Einen Tag später unterzeichnete Vietnam ein Abkommen. Demnach können amerikanische Waren künftig zollfrei nach Vietnam exportiert werden, während vietnamesische Produkte in den USA mit einem Zollsatz von 20 Prozent belegt werden. Für Waren, die in Vietnam umgeladen werden, wie Waren aus China, gilt ein Zollsatz von 40 Prozent.
Nach ihrem Abkommen sagte ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums am 3. Juli, das kommunistische Regime Chinas „lehne es entschieden ab, dass eine Partei ein Abkommen auf Kosten der Interessen Chinas abschließt“.
EU und USA
Unterdessen forderte Ende Juni der französische Finanzminister mehr Zeit, um ein Handelsabkommen zwischen der EU und den USA zu erzielen. Die EU und die USA sind wichtige Handelspartner – allein im Jahr 2024 erreichte ihr Handelsvolumen fast 2 Billionen US-Dollar.
In einem Beitrag vom 4. Juli prognostizierte die Denkfabrik Geopolitical Intelligence Services (GIS), dass das „wahrscheinlichste“ Ergebnis zwischen der EU und den USA „regionale Fragmentierung und selektive Vergeltung“ sei.
„Der Welthandel könnte sich zukünftig in konkurrierende Blöcke aufspalten. Die EU sieht sich mit US-Zöllen konfrontiert, wie dem vorgeschlagenen 50-Prozent-Zoll auf Importe aus dem Block, und reagiert mit schützenden Gegenmaßnahmen“, so GIS. „Der amerikanisch-europäische Handel geht deutlich zurück. Die protektionistische Dynamik verstärkt sich, und die EU verstärkt ihre defensive Handelshaltung.“