Annie Ernaux hat immer wieder Tabus gebrochen. Sie hat über ihre Abtreibung geschrieben (“Das Ereignis”, 2000) und über ihre Vergewaltigung im Ferienlager (“Erinnerung eines Mädchens”, 2016). Nun sind Kritiker keine Sittenpolizisten, und der Literaturbetrieb ist keine moralische Anstalt mehr, mag das angesichts aufgeregter “Moralkeulen”- und Cancel-Culture-Debatten mitunter auch so anmuten: Währen…
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