Auf Rhodos und Korfu brennt es, gleichzeitig treiben Eisschollen durch Norditaliens Straßen, ganz Südeuropa leidet unter krassen Temperaturen weit über 40 Grad und in Deutschland herrscht in weiten Teilen Dürre. Wir sehen die Folgen der Klimaerwärmung. Aber die Bundespolitik? Bewegt sich kaum. Über ein Tempolimit redet die Bundesregierung nicht einmal, Klimaschutz im Verkehr findet nicht statt. SPD und FDP verwässern das Heizungsgesetz derart, dass es für den Klimaschutz nichts bringt. Die Grünen bauen mit den Flüssigerdgas-Häfen eine neue fossile Infrastruktur auf, die uns auf Jahrzehnte fesselt. Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) sieht den Klimaschutz „überbewertet“, die AfD nennt ihre Verweigerung, das Prob

Jahrzehnte fesselt. Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) sieht den Klimaschutz „überbewertet“, die AfD nennt ihre Verweigerung, das Problem überhaupt anzuerkennen, „vernunftorientierte Wirtschafts- und Energiepolitik“.Die Treibhausgase steigen rasant anDas ist der politische Zustand, 17 Jahre nachdem der ehemalige Chefökonom der Weltbank, Nicholas Stern, eine Studie zu den wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels vorlegte – den Stern-Report. Wenn die Menschheit nicht mit Klimaschutz beginne, könnte die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre bereits 2035 das Doppelte ihres vorindustriellen Niveaus erreichen, so die Prognose von 2006. Damals lag die Konzentration von Treibhausgasen bei 457 ppm („parts per million“, also Teile pro Million), danach kamen im Durchschnitt jedes Jahr 3,4 Prozent dazu, 2021 waren es 508 ppm, und geht das bis 2035 so weiter, werden es dann 556 ppm sein. Was die Zahlen sollen? Das Doppelte des vorindustriellen Niveaus, vor dem Stern warnte, liegt bei 560 ppm.Nun warnte Nicholas Stern nicht als Klimaforscher, sondern als Ökonom, und das aus gutem Grund: Der Verlust von mindestens fünf Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts wäre bei so einer Entwicklung unausweichlich, mit Berücksichtigung aller Risiken könnten die Schäden auf 20 Prozent des erwarteten globalen Bruttoinlandsprodukts ansteigen. Vereinfacht formuliert: Gegen Ende des Jahrhunderts wird der Klimawandel Schäden verursachen, die so groß sind wie die von beiden Weltkriegen zusammen – und das dann jedes Jahr.Angela Merkel warnte, aber es passierte: nichtsDie Untersuchung stieß damals auf große Resonanz. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärte: „Der Stern-Report hat deutlich gemacht, welch schreckliche Folgen Nicht-Handeln hätte.“ Allein, es folgte: nichts. Die Merkel-CDU propagierte 16 Jahre lang zwar Klimaschutz, aber hat nichts für ihn getan: 2009 lagen die bundesdeutschen Emissionen bei 898.336 Tausend Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent, sieben Jahre später emittierte Deutschland 898.560 Tausend Tonnen. Schuld ist auch die SPD unter Sigmar Gabriel, die viele Jahre mitregierte und die zuständigen Ressortchefs stellte – ohne dass sie ihren Job erledigten. Schuld trägt vor allem die FDP, die den Klimaschutz aus der Marktwirtschaft katapultierte – und daraus sozialistische Planwirtschaft machte.Vor dem Amtsantritt von Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) im Jahr 2011 konnte ein Investor ein Windrad aufstellen, wenn er dafür die Genehmigung erhielt. Seitdem muss er der staatlichen Planung folgen: Das Wirtschaftsministerium schreibt über seine Bundesnetzagentur einen Plan aus, wie viel Megawatt Leistung Flächensolar- oder Windkraft in einem Jahr installiert werden soll, und zu welchem Preis. Investoren können sich dann bewerben. Das ist vergleichbar mit der staatlichen Planungskommission der DDR, die auch bestimmte, wie viele Büchsenöffner oder Schrankwände in einem Jahr produziert werden sollten, und zu welchem Preis.Was schon in der DDR nicht funktionierte, hat nun die FDP zu verantworten: Fast nie wurden in den vergangenen Jahren Ausbaupläne eingehalten. Stattdessen trieben diese die deutsche Solarwirtschaft, die einst ein Viertel des Weltmarktes belieferte, in die Pleite. Heute sind weniger als ein Prozent der Sonnenkraftwerke weltweit „Made in Germany“. Und auch die deutsche Windindustrie stand kurz vor dem Ruin: Es gibt heute in der Bundesrepublik kein einziges Werk mehr, in dem Blätter für die Windmühlen produziert werden. Rotorblätter stammen aus Indien, der Türkei oder Portugal.Die schwere Bürde für die NachkommemDie Folgen dieser Politik sind dramatisch. Allein die deutsche Wirtschaft wird bis Mitte des Jahrhunderts 800 Milliarden Euro verlieren, bilanzierte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung – durch Produktionsdrosselung wegen Kühlwassermangels, sinkender Arbeitsproduktivität und der Ernteverluste in der Landwirtschaft. Hitze, Dürre, Starkregen, dazu kommen die Schäden durch Extremwetter: Allein 2021 summierten sich diese auf 80 Milliarden Euro. Für die Anpassung an die Klimaerhitzung prognostiziert die Bundesregierung bis 2050 Investitionen zwischen 280 und 900 Milliarden Euro. Zuzüglich der Kosten, die in anderen Regionen der Welt entstehen und von den Verursachern – also uns – beglichen werden müssen.Keine andere Spezies würde ihren Nachkommen eine solche Bürde auferlegen und dadurch ihre Überlebenschancen derart reduzieren, wie wir es tun. Aber wir alle diskutieren über „Klimakleber“ und den „Heizungshammer“, weil das einfacher ist, als endlich mit dem Klimaschutz zu beginnen.



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Von Veritatis

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