Was rennt nur falsch in manchen Redaktionsstuben? Diese Frage stellten wir uns im Zusammenhang mit der Berichterstattung der Kronen Zeitung über das Messerattentat in Mannheim, Deutschland. Kaum ist war der Artikel auf unzensuriert erschienen, ist diese Frage erneut zu stellen.

ORF-Journalist konnte oder wollte Rechtsextremismus nicht beschreiben

Denn die Kronen Zeitung machte bei einem Interview auf dem Simmeringer Straßenfest in Wien aus dem ORF-Eklat allen Ernstes einen Skandal des EU-Spitzenkandidaten Harald Vilimsky (FPÖ). Dieser reagierte – wie berichtet – verärgert, als man ihn und seinen patriotischen Freunden Rechtsextremismus unterstellte. Als Vilimsky den Fragesteller mit einer Gegenfrage konfrontierte, nämlich, wie dieser Rechtsextremismus beschreiben würde, wollte der ORF-Mann nichts sagen.

Kronen Zeitung war nicht vor Ort

Vilimsky brach daraufhin das Interview ab und meinte, dass man solche Äußerungen wie die des „Report“-Mannes im ORF Stiftungsrat besprechen müsse. Was aber machte die Kronen Zeitung daraus, die – im Gegensatz zu unzensuriert – gar nicht vor Ort war? Sie schaffte sich – wieder einmal – ihre eigenen Fakten, manche würden dazu „Fake News“ sagen.

Die Krone titelte nämlich:

Vilimsky geht Journalisten auf offener Straße an

ORF-Mann in die Schranken gewiesen

Tatsächlich hat der EU-Mandatar den Journalisten in die Schranken gewiesen und hat nicht begonnen – wie die Kronen Zeitung behauptet – sich „mit erhobenem Zeigefinger auf den Journalisten zuzubewegen“. Vilimsyk machte, und das ist auch auf dem Video klar zu sehen, einen Schritt nach links und ging weiter. Warum der ORF-Mann völlig ohne Not zurückgewichen war, bleibt ein Rätsel.

Krone rückt Volkskanzler ins Nazi-Eck

Was die Kronen Zeitung mit verdrehten Fakten bezweckt? Man merkt die Absicht und ist verstimmt. Denn warum wohl macht das Kleinformat am Schluss des Artikels die Bemerkung, dass der Ausdruck „Volkskanzler“ durch die Nazi-Zeit schwer vorbelastet sei. Abgesehen davon, dass dies mit der Begebenheit in Wien-Simmering nichts zu tun hat, störte dieser Ausdruck bei Bruno Kreisky, der als Volkskanzler gefeiert wurde, offenbar nicht. Auch bei der “Volks”-Partei drücken die Journalisten in der Redaktionsstube die Augen zu.



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Von Veritatis

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