Bei Protesten an einer geplanten Unterkunft für Migranten in Dublin sind am drei Polizisten verletzt und ein Mensch festgenommen worden. Eine geplante öffentliche Versammlung an der früheren Farbfabrik in Coolock sei zunächst friedlich verlaufen, dann aber in einen „Vorfall von öffentlicher Unruhe“ umgeschlagen, erklärte die Polizei am Samstag.
Die Ausschreitungen am Freitagabend waren der jüngste Vorfall in einer Serie von Zusammenstößen in dem benachteiligten nördlichen Stadtteil der irischen Hauptstadt.
Ein Feuer sei an einer Baustelle ausgebrochen und die Polizisten seien beschimpft und körperlich angegangen worden, gab die Polizei weiter an. Demnach wurden Steine, Betonziegel und andere Gegenstände auf Beamte geworfen. Diese hätten Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt, „um sich selbst zu verteidigen“, hieß es. Ein junger Mann sei festgenommen worden.
Unterkunft für 500 Migranten
In der früheren Farbfabrik sollen in der Zukunft rund 500 Asylsuchende untergebracht werden, bereits in den vergangenen Tagen kam es zu Gewalt: Nach Angriffen auf Polizeifahrzeuge und Brandstiftung an Maschinen am Montag waren mindestens 21 Menschen festgenommen worden. Der irische Regierungschef Simon Harris nannte die Gewalttaten „verwerflich“ und „kriminell“.
Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern hat die extreme Rechte in Irland bislang keine wesentlichen Wahlerfolge. Aber Umfragen weisen darauf hin, dass die Einstellungen gegenüber Einwanderung immer härter werden. Die irische Regierung hat Schwierigkeiten, auf die steigende Anzahl von Asylbewerbern und die allgemeine Wohnungsknappheit zu reagieren. (afp)