Michael Kratsios, der Technologiechef des Weißen Hauses, spricht von der Fähigkeit, „Zeit und Raum zu manipulieren“, Präsident Trump kündigt Waffen an, „von denen niemand etwas weiß“. Zwischen Vision, Warnung an Russland, China, Nordkorea und sonstige Gegner sowie politischer Kampfansage stellt sich die Frage: Verfügt Amerika über Technologien, die den Rest der Welt weit hinter sich lassen – oder sind dies große Worte ohne Substanz?
Es war eine Aussage, die selbst gestandene Experten irritierte – und zugleich faszinierte. Michael Kratsios, Technologiechef unter Präsident Trump und Direktor des Büros für Wissenschafts- und Technologiepolitik, erklärte auf der Technologiekonferenz Endless Frontiers Retreat in Austin, Texas, am 14. April 2025, dass die Vereinigten Staaten über Systeme verfügten, die in der Lage seien, „Zeit und Raum zu krümmen“. Ein Satz, der mehr nach Science-Fiction als nach Realität klingt – wäre da nicht die Geschichte der US-amerikanischen Geheimtechnologie.
Kratsios’ Rede zeichnete das Bild einer Nation, die nach Jahren technischer Stagnation und politisch gewollter Innovationshemmung nun im Begriff sei, ein neues „Goldenes Zeitalter“ zu betreten. Seine Worte: „Unsere Technologien ermöglichen es uns, Zeit und Raum zu manipulieren.“ Und weiter: „Sie überwinden Distanzen, lassen Dinge wachsen und steigern die Produktivität.“
Trump: „Wir haben Waffen, von denen niemand etwas weiß.“
Präsident Donald Trump bekräftigte die Andeutungen des Wissenschaftschefs – auf seine ganz eigene Weise. In einem Gespräch mit Reportern erklärte er: „Wir verfügen über Waffen, von denen niemand eine Ahnung hat, was sie sind. Und sie sind die mächtigsten der Welt … nicht einmal annähernd.“ Was genau damit gemeint war, ließ er offen. Doch der Subtext war deutlich: Amerikas wahre Stärke liegt nicht nur in sichtbaren Truppen und bekannten Systemen – sondern in einem Arsenal, das bislang im Schatten liegt.
Bereits in einem Interview mit dem Journalisten Bob Woodward hatte Trump 2020 von einem neuartigen Atomwaffensystem gesprochen, das „niemand zuvor besessen“ habe. Laut Woodward bestätigten sogar anonyme Quellen die Existenz dieser geheimen Waffe.
DARPA, Deep State und verdrängte Innovation
Die Geschichte liefert Stoff für Spekulationen. Die DARPA, der geheime Forschungsarm des Pentagons, war stets Quelle bahnbrechender Entwicklungen – von Tarnkappentechnologie über GPS bis zur Keimzelle des Internets. Viele dieser Projekte waren jahrzehntelang geheim, bevor sie großen Einfluss auf das öffentliche Leben nahmen. Ist es völlig abwegig, dass neue Systeme – vielleicht solche, die Gravitation beeinflussen oder Raumzeit verzerren – längst existieren?
Kratsios jedenfalls sieht die Ursache für Amerikas technologischen Rückschritt nicht im Mangel an Ideen, sondern im politischen Korsett: „Die Biden-Regierung ließ sich eher von Angst als von Versprechen leiten“, erklärte er. „Das alte Regime versuchte, seine Macht vor der technologischen Revolution zu schützen.“ Die technologische Entfaltung sei gezielt durch staatliche Überregulierung unterdrückt worden – ein Vorwurf, der direkt auf die „linken Institutionen“ zielt, die laut Kratsios den Fortschritt behinderten.
China als Gegenspieler, Technologie als Waffe
Trumps technologische Rhetorik ist kein Selbstzweck. Sie ist Teil seiner geopolitischen Strategie – vor allem im Konflikt mit China. Während der Handelskrieg mit Peking weiter eskaliert, setzt Washington bewusst auf technologische Überlegenheit als Abschreckung. Hochsensible Produkte wie Halbleiter oder KI-Systeme werden zur nationalen Priorität erhoben. Trotz Sanktionen bleiben bestimmte Hightech-Exporte erlaubt – eine strategische Auswahl, die zeigt, dass Technologie nicht nur Wirtschaftsgut, sondern Waffe ist.
Rückkehr zur Größe – oder Rückfall in Illusionen?
Linke Beobachter spötteln über Kratsios’ Aussagen, sehen darin Übertreibung, vielleicht gar Größenwahn. Doch für viele Amerikaner – und nicht wenige Beobachter im Westen – klingen seine Worte wie ein lang ersehnter Weckruf. Jahrzehntelang wurde die Innovationskraft des Westens kleinreguliert, moralisch verunsichert und ideologisch umgeleitet. Trump dagegen setzt auf Macht, Fortschritt und technologische Unabhängigkeit.
Ob „Zeit und Raum krümmen“ mehr als nur eine Metapher ist, bleibt offen. Doch die politische Botschaft ist klar: Die Ära der bescheidenen Ambitionen ist vorbei. Amerika will wieder führen – mit Entschlossenheit, mit Stolz, und womöglich mit Technologien, von denen die Welt noch nicht einmal zu träumen wagt.