Zwei Plakate der Neos zur anstehenden Wien-Wahl waren wortwörtlich ein Griff ins Klo: Ein ebenso entsetzter wie angeekelter Besucher eines Lokals im fünften Wiener Gemeindebezirk wandte sich an unzensuriert, nachdem er zwei Werbeplakate der Partei entdeckt hatte. Diese strotzten nur so vor Toiletten-Humor – da passten sie auch hin, weil sie im Bereich der Toiletten hingen.
Auf freiheitliche Politik soll uriniert werden
„Ganz ehrlich. Blauer Politik ans Bein pinkeln“, war auf einem der DIN-A1-Plakate zu lesen, das „pink“ in „pinkeln“ war in Anlehnung an die Neos-Parteifarbe hervorgehoben. Unschwer zu verstehen war die Aufforderung, auf freiheitliche Politik zu urinieren. Auf dem anderen stand: „Populismus ist für den Popo“, dazu passenderweise die Abbildung eines Pfirsichs.
“Wer so punkten will, gehört gemieden“
Die Reaktionen auf diesen Kindergarten-Humor waren eindeutig – hier einige Kommentare auf Facebook (Rechtschreibfehler im Original):
alle kriegsgeilen neos sofort an die ukraine front, da könnnen sie dann pinkeln!
Still und Charakterlos wie die Politik die sie machen …..wen man den Schwachsinn überhaupt Politik nennen kann
Wei selber sooo dreckig ist kann halt nicht anders!!
So arg habe ich mir Meinl-Reisinger und Brandstätter, Shetty und Co dann doch nicht vorgestellt. So kann man sich täuschen!
Unterste Schublade! Unwürdiges Schauspiel!dass die Personen von den Neos ausgesorgt haben, ist klar, aber ob die Partei Neos noch eine Zukunft haben wird, das bezweifle ich …
Wer so punkten will, gehört gemieden.
Blauer Politik wird jetzt nicht mehr “ans Bein gepinkelt”
Die Neos wollten sich gegenüber unzensuriert nicht zu den Werbebotschaften äußern, allerdings scheint man es sich in der Parteizentrale dann offensichtlich doch noch anders überlegt zu haben. Offiziell distanziert hat man sich von den Pipi-Kaka-Plakaten noch nicht, aber die beiden Plakate, die auf den Gasthaus-Toiletten entdeckt wurden, sind dort nun nicht mehr zu finden.
Auf dem offiziellen Internetauftritt, auf dem die Neos ihre Plakatreihe mit dem Namen „Ganz ehrlich“ präsentieren, waren die beiden Toiletten-Motive von Anfang an nicht aufgeführt – aus gutem Grund. Offensichtlich hat man auch bei den Neos bemerkt, dass sich die Wähler etwas mehr Niveau von einer Regierungspartei erwarten.