Col. Douglas Macgregor warnt: Israel könnte USA in einen regionalen Flächenbrand ziehen – auch ohne Zustimmung Washingtons

Von Redaktion

In einem aktuellen Interview mit Judge Andrew Napolitano spricht Colonel Douglas Macgregor in ungewöhnlich scharfer Form über die Eskalationsgefahr im Nahen Osten, das israelische Kalkül im Umgang mit Iran – und über das Versagen der US-Außenpolitik unter Donald Trump.

Macgregor zufolge befindet sich die geopolitische Lage an einem gefährlichen Kipppunkt. Besonders alarmierend: Ein möglicher Alleingang Israels gegen Iran – in der Erwartung, dass die USA dann „automatisch nachziehen“.

Friedensgespräche? „Reine Show – Europa schlägt auf tote Pferde ein“

Zu Beginn nimmt Macgregor Bezug auf die Abwesenheit von US-Außenminister Rubio und Sondergesandtem Wood bei der sogenannten „Friedenskonferenz“ in London:

„Ein Signal, dass die USA den Prozess nicht ernst nehmen. Es wird ohnehin nichts herauskommen – Selenskyj kann es sich gar nicht leisten, Kompromisse einzugehen, ohne von seinen radikalen Nationalisten getötet zu werden.“

Macgregor betont, dass die USA den Ukraine-Krieg von Anfang an maßgeblich mitverursacht hätten – durch den Putsch 2014, massive Waffenhilfe und den Aufbau einer „ukrainischen Rammbock-Armee gegen Russland“. Trump habe diesen Kurs nie ernsthaft korrigiert:

„Er hätte sich distanzieren und den Krieg als das brandmarken sollen, was er ist: nicht sein Krieg. Stattdessen sprach er von einem 24-Stunden-Friedensplan – eine realitätsferne Behauptung.“

Trumps Außenpolitik: „Keine Strategie, keine Denker, keine Richtung“

Macgregor zeichnet ein verheerendes Bild von der außenpolitischen Kompetenz der Trump-Administration:

  • Keine strategische Linie, weder militärisch noch wirtschaftlich
  • Personalentscheidungen auf Basis von TV-Tauglichkeit statt Fachkompetenz
  • Schlüsselpositionen im Pentagon mit ideologisch aufgeladenen Kriegsbefürwortern besetzt

Besonders deutlich wird seine Kritik am US-Verteidigungsminister Hegseth:

„Vollkommen ungeeignet. Keine Ahnung, keine Führung, keine Ehre. Ein Medienmensch, der im Irak eher DVDs geschaut als geführt hat.“

Israel und Gaza: „Ein Krieg der Vernichtung – mit stillschweigender US-Duldung“

Noch drastischer fällt Macgregors Analyse des aktuellen Gaza-Krieges aus:

„Israel führt einen Krieg der Vernichtung – nicht nur gegen Hamas, sondern gegen ein ganzes Volk. Und unsere Regierung schweigt oder billigt es durch Aussagen wie die unseres Botschafters Huckabee.“

Huckabee hatte humanitäre Hilfe an Bedingungen geknüpft, die faktisch auf ein Aushungern der Zivilbevölkerung hinausliefen. Für Macgregor ist das „ethisch nicht tragbar“:

„Ob Muslime, Christen oder Juden – was hier geschieht, ist ein Bruch jeder moralischen Norm. Das ist keine Verteidigung – das ist gezielte Vertreibung.“

„Netanjahu könnte angreifen – egal, was Washington sagt“

Der zentrale Punkt des Interviews betrifft die Gefahr eines israelischen Präventivschlags gegen Iran. Macgregor sieht dabei die USA in einer gefährlichen Geiselrolle:

„Die Vorstellung, Israel würde ohne US-Zustimmung nichts tun, ist falsch. Ein israelischer Angriff könnte uns über Nacht in den Krieg ziehen. Netanjahu würde sofort nach amerikanischer Hilfe rufen – und Washington würde wahrscheinlich folgen.“

Dabei sei Iran „keine Gefahr für die Welt“, betont Macgregor. Die westliche Rhetorik diene vor allem dazu, Israels hegemoniale Ambitionen zu rechtfertigen – gestützt von einem Machtapparat, der sich bis tief in den US-Kongress erstrecke.

Israel am Rande des Bürgerkriegs?

Abschließend warnt Macgregor vor einer Zuspitzung der Lage innerhalb Israels selbst:

  • Massive Spannungen zwischen Opposition und Regierung
  • Ehemalige Verteidigungsminister und Knesset-Mitglieder sprechen offen von der Gefahr, dass „Juden gegen Juden“ kämpfen könnten
  • Netanjahu verfolge einen radikal-konfrontativen Kurs ohne Rücksicht auf innere Einheit oder internationale Folgen

Fazit:

Colonel Douglas Macgregor zeichnet das Bild einer Weltordnung, in der nicht mehr strategische Vernunft, sondern mediale Wirkung, ideologische Verblendung und politische Erpressung die Agenda bestimmen. Israel, so seine Warnung, könne mit einem einzigen Schritt einen Flächenbrand entfachen, der die USA unweigerlich in einen Krieg mit Iran ziehen würde – auch gegen ihren Willen.

„Der Glaube, wir hätten noch Kontrolle über unsere Verbündeten, ist eine Illusion.“



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