Ein Großteil der Iberischen Halbinsel wurde heute von einem großflächigen Blackout getroffen. Die Ursachen dafür sind noch unklar und die Restaurierung der Versorgung geht bereits voran. Was allerdings klar ist – so etwas kann auch in Deutschland oder Österreich geschehen.

In weiten Teilen Spaniens und Portugals sind die Lichter ausgegangen. Auch scheinen laut spanischen Medienberichten Teile Frankreichs, die ebenfalls mit dem spanischen Stromnetz verbunden sind, davon betroffen zu sein. Innerhalb von wenigen Sekunden fiel die Stromnachfrage laut dem spanischen Netzbetreiber REN von rund 26 GW auf nur mehr 12 GW (selbst zu schwächsten Zeiten liegt der Bedarf bei knapp 20 GW). Das bedeutet, dass es einen enormen Netzausfall gibt. Auf X teilen die Menschen bereits, welches Chaos das alles verursacht.

Zwar ist bisher noch nicht klar, was diesen enormen Blackout verursacht hat, doch an potenziellen Möglichkeiten mangelt es nicht. So könnte eine Störung im Hochspannungs-Übertragungsnetz (Leitungen oder Umspannwerke) dafür verantwortlich sein, oder aber auch eine Instabilität durch ein Erzeugungsungleichgewicht (z.B. bei einer unzureichenden Abregelung von Wind- und Solarkraftwerken bei Überproduktion). Auch ein Softwarefehler, fehlerhafte Schutzmechanismen oder ein Cyberangriff wären möglich.

Grafik via Our World in Data

Wenn man bedenkt, dass Wind- und Solarstrom zusammen mittlerweile (Stand 2024) rund 44 Prozent der Elektrizitätsproduktion ausmachen (rund 10 Prozentpunkte mehr als noch im Jahr 2022), und dass die Netzwerkleitungen nicht im selben Maße ausgebaut wurden, kann man sich die Belastungen für die Stromnetze bei unzureichenden Abriegelungen vorstellen.

Ohne Strom laufen weder die Industrie noch Eisenbahnen. Auch Flüge werden mittlerweile von Spanien und Portugal weggeleitet, weil die Flughäfen ohne ausreichend Elektrizität überlastet sind. Ebenso leiden Mobilfunk und Internetverbindungen darunter. Der Ausfall, der um halb eins nachmittags begann, wurde mittlerweile in einigen Regionen wieder behoben. Allerdings wird erwartet, dass eine völlige Stabilisierung nicht vor den späteren Abendstunden erreicht werden kann.

Dieser Vorfall verdeutlicht aber auch, wie anfällig unser – grenzüberschreitend verknüpftes – Stromnetz für solch große Störungen ist. Experten warnen schon seit längerer Zeit davor, dass die Zuschaltung von so vielen wetterabhängigen Wind- und Solarkraftwerken zu Netzwerküberlastungen führen kann. Auch sorgen die vielen chinesischen Steuerungselemente bei diesen Stromproduzenten dafür, dass entsprechende technische Schwachstellen von feindlichen Hackern ausgenutzt werden können. Deutschland und Österreich sind vor solch einem Riesen-Blackout ebenfalls nicht gefeit.





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Von Veritatis

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