Der Lehrermangel ist weiterhin ein zentrales Problem in der Bildungspolitik. Deshalb greift man zu besonderen Mitteln und will auch Quereinsteiger anstellen. Aber es gibt Zweifel, ob man mit solchen Maßnahmen wirklich etwas im Sinne einer strukturellen Verbesserung des qualifizierten Lehrkörpers erreicht.

Wiederkehr setzt auf Nicht-Pädagogen

Insgesamt 6.100 offene Stellen wurden österreichweit ausgeschrieben, alleine in Wien gibt es derzeit etwa 2.000 offene Stellen. Neos-Bildungsminister Christoph Wiederkehr wirbt explizit auch um Personen ohne Lehramtsstudium. Während des Semesters sollen noch weitere Stellen ausgeschrieben werden.

ÖVP-Versagen in der Bildungspolitik setzt sich fort

Als “klassische Alibi-Aktion” bezeichnete das FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl. Denn: Schon unter ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann hatte man bekanntlich vergeblich versucht, den grassierenden Lehrermangel zu beheben. Außerdem fehle es nicht nur an Lehrern, sondern auch an einer hochwertigen pädagogischen Ausbildung der Lehrkräfte, bemängelte Brückl. Der Ansatz, verstärkt Quereinsteiger anzuwerben, ist für ihn nur ein weiteres Zeichen für das langjährige Versagen der – meist ÖVP-geführten – Bildungspolitik. Das Problem des Lehrermangels werde man damit nicht lösen. Von Wiederkehr hätte er sich mehr erwartet als die einigermaßen planlos wirkende Routine-Ausschreibung.

Dass das Unterrichtsministerium jetzt von einem Neos-Politiker geführt wird, ist für den freiheitlichen Nationalratsabgeordneten kein Grund zur Freude – vielmehr würde man dort an den “bildungspolitischen Irrwegen à la ÖVP” krampfhaft festhalten, sagte Brückl auch hinsichtlich der geplanten Akademisierung der Elementar-Pädagogen.



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Von Veritatis

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