Die israelische Regierung unter Benjamin Netanjahu beabsichtigt, im Krieg gegen die Hamas die militärischen Angriffe auf die Terrormiliz zu intensivieren. Das israelische Sicherheitskabinett hat nach übereinstimmenden Medienberichten einen Plan beschlossen, der die „Eroberung“ und eine dauerhafte Besetzung des Gaza-Streifens vorsieht. Die gegenwärtige palästinensische Bevölkerung des Gaza-Streifens soll nach Beendigung der militärischen Operationen „zu ihrem Schutz“ in den Süden umgesiedelt werden, heißt es weiter in dem Plan.
Ziel der Operation ist es unter anderem, die Macht der Hamas über die Bevölkerung des Gaza-Streifens zu brechen und den Zugriff der Terroristen auf die humanitären Hilfsleistungen für die notleidenden Menschen zu beenden. Ebenfalls soll der Druck auf die Terrorgruppe erhöht werden, damit sie die letzten israelischen Geiseln freilässt. Israel geht seit Monaten davon aus, dass 24 der noch 59 Geiseln, die in der Gewalt der Hamas sind, noch am Leben seien. Letzte Woche hatte die Frau von Präsident Netanjahu, Sara Netanjahu, öffentlich geäußert, sie gehe von einer geringeren Zahl an lebenden Geiseln aus. Am 7. Oktober 2023 hatte die Hamas mehr als tausend israelische Zivilisten ermordet und mehrere Hundert als Geiseln genommen.
Laut The Times of Israel habe das israelische Sicherheitskabinett dem Plan zur Ausweitung der militärischen Anstrengungen im Gaza-Streifen einstimmig zugestimmt. Umgesetzt werde der israelische Plan voraussichtlich erst nach dem Besuch von US-Präsident Donald Trump, heißt es weiter. Trump will in der kommenden Woche in den Nahen Osten reisen und dort auch den Gaza-Streifen besuchen. Weiterhin würde Israel eigenen Aussagen zufolge versuchen, einen Waffenstillstand und ein Geiselabkommen mit der Hamas zu schließen. Das berichteten verschiedene israelische Medien.
Für die Operation wird das israelische Militär Zehntausende Reservisten einberufen. Der israelische Generalstabschef Ejal Zamir sagte bei einem Besuch in einer Marinebasis südlich der israelischen Stadt Haifa, dass man „diese Woche (…) Zehntausende Einberufungsbefehle an unsere Reservisten versenden würde“, um die „Operation im Gaza-Streifen zu verstärken und auszuweiten“. Die Reservisten werden wohl auch einige der Soldaten ablösen, um diesen eine Pause geben zu können.
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