Für Russlands Präsident Vladimir Putin war die Siegesparade am 9. Mai in Moskau ebenso ein propagandistisches Highlight wie eine militärische Demütigung, denn die Ukraine nutzte die durch die Parade bedingten Schwächen der russischen Luftverteidigung, um wichtige militärische Ziele in Russland empfindlich zu treffen.

Russlands große Landmasse war in den bisherigen Kriegen immer ein Vorteil für das Land, denn die russische Armee konnte sich tief ins eigene Land zurückziehen und dadurch die Nachschubwege des Gegners immer länger und damit auch immer empfindlicher für Gegenschläge zu machen.

Im modernen Drohnenkrieg verkehrt sich die enorme Ausdehnung des Landes jedoch in einen Nachteil, denn es gelingt Russland immer weniger, einfliegende Drohnen abzufangen und ihre Einschläge im Ziel zu verhindern. Der Grund für diese Schwäche sind nicht allein die russischen Luftabwehrsysteme, sondern vor allem die Lücken, die zwischen ihnen bestehen.

Mit jedem System, das die Ukraine ausschaltet, wachsen die Lücken

In den letzten Kriegsmonaten hat die Ukraine diese Luftabwehrsysteme systematisch angegriffen und einige von ihnen beschädigt oder zerstört. Sie sind mit Kosten von 300 bis 400 Millionen US-Dollar pro Einheit nicht nur teuer. Jeder Ausfall eines dieser teuren Systeme vergrößert zusätzlich auch noch die Lücken, die innerhalb der russischen Sicherungskette bestehen.

Im Vorfeld der Siegesprade vom 9. Mai hatte die Ukraine eindrucksvoll gezeigt, dass ihre Drohnen mittlerweile auch die Region Moskau problemlos erreichen können. Psychologisch geschickt hatte die ukrainische Führung auch den Eindruck erweckt, die Parade selbst könnte das Ziel eines Drohnenangriffs sein.

Die in dieser Richtung gemachten Andeutungen wirkten. Vladimir Putin und die russische Militärführung wollten einen Drohnenangriff auf die Parade unter allen Umständen verhindern. Deshalb wurden vor dem 9. Mai in und um Moskau sehr viele Luftabwehrsysteme konzentriert. Sie fehlten deshalb an anderen Stellen und durch die von ihnen hinterlassenen Lücken flogen die Ukrainer mit Erfolg ihre Drohnenangriffe.

Über 500 Drohnen überquerten die Grenze und viele von ihnen erreichten unbehelligt von der Luftabwehr russische Fabrikhallen, Militärflugplätze und Munitionsdepots. Das dabei zerstörte Material wird Russland an der Front in den kommenden Wochen und Monaten fehlen. Die Ukraine hingegen hat einmal mehr gezeigt, wie clever und effizient sie Russlands Schwächen zu nutzen weiß.





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Von Veritatis

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