Ein Stromausfall hat am Samstagvormittag den Westen des Départements Alpes-Maritimes im Südosten Frankreichs getroffen. Besonders betroffen sind die Städte Cannes, Antibes, Juan-les-Pins, Vallauris, Le Cannet und Mandelieu-la-Napoule. Nach Angaben des französischen Netzbetreibers RTE waren rund 160.000 Haushalte zeitweise ohne Elektrizität. „RTE entschuldigt sich für die entstandenen Unannehmlichkeiten“, teilte das Unternehmen auf der Plattform X mit.
Laut Medienberichten ist der Ausfall auf zwei aufeinanderfolgende Zwischenfälle zurückzuführen. Demnach kam es gegen 2:45 Uhr in der Region Cannes zu einem Brand in einer Umspannstation. Gegen 10:00 Uhr stürzte dann ein Strommast in der Nähe des Lac de Saint-Cassien auf eine Hochspannungsleitung – der eigentliche Auslöser des großflächigen Blackouts. Die Polizei geht nach eigenen Angaben von vorsätzlicher Brandstiftung aus.
Besonders empfindlich traf der Stromausfall die Stadt Cannes, wo derzeit das Internationale Filmfestival stattfindet. Zwar konnte der Betrieb im Palais des Festivals dank Notstromaggregaten aufrechterhalten werden, auch Filmvorführungen wurden nach kurzen Unterbrechungen fortgesetzt – dennoch ist ein großer Teil der Stadt weiterhin ohne Strom. Die Abschlusszeremonie des Festivals mit der Verleihung der Goldenen Palme soll laut Veranstaltern wie geplant stattfinden. Ob ein Zusammenhang besteht, ist derzeit unklar.
Auch der Bahnverkehr war von den Ausfällen betroffen. Im Bahnhof von Cannes fielen elektronische Anzeigetafeln aus, Fahrgastinformationen wurden provisorisch auf Tafeln aktualisiert. Zugverbindungen blieben bestehen, allerdings kam es zu Verspätungen.