Es war einmal eine Antarktis, da war alles noch einfach: Kalt. Eisig. Weiß. Und wenn es mehr Eis gab, bedeutete das: Es war wohl kälter geworden. Heute dagegen ist mehr Eis ein Problem – weil es nicht ins Alarm- und Weltuntergangs-Narrativ von Klimakatastrophe und schmelzenden Polen passt. Und wenn die Realität partout nicht mehr mitspielt, wird sie eben umgedeutet: Das zusätzliche Eiswachstum? Könnte, so erklärt ein Forscherteam, durch den Kot der Pinguine verursacht worden sein. Als hätten die früher ihre Notdurft nicht verrichtet – oder brav in biologisch abbaubare Windeln gekackt.
Richtig gelesen. Exkremente. Guano. Fäkalien. Die neuen Klimakiller sind keine SUVs, keine Kohlekraftwerke, sondern Kaiserpinguine mit Verdauungstrakt. Deren Ausscheidungen düngen angeblich das Meereis. Und das, so suggerieren es die Experten, sei natürlich besorgniserregend. Denn: Es darf nicht sein, was nicht sein darf. Wenn das Eis nicht schmilzt, dann stört das. Dann brauchen wir eine Erklärung, die den Alarm rechtfertigt. Eine braune, am besten.
Wer nun meint, das alles sei ein Missverständnis – nein, im Gegenteil. Die Theorie ist fein säuberlich ausgearbeitet, von hochseriösen Forschern. Veröffentlicht wurde das Ganze in einem der vielen Fachjournale des Nature-Verlags – diesmal: „Communications Earth & Environment“. Also nicht Nature selbst – aber nah genug dran, um Eindruck zu schinden und weit genug entfernt, um unter dem Radar der Vernunft durchzurutschen. Dort heißt es sinngemäß, dass die Ausscheidungen von Adeliepinguinen Ammoniak freisetzen, der in die Atmosphäre gelangt. Dieser Ammoniak fördere die Bildung von Aerosolpartikeln, die wiederum als Kondensationskeime für Wolken dienen – und die dann das Sonnenlicht reflektieren, was die Oberflächentemperatur senkt.
Man könnte auch sagen: Die Pinguine pupsen Kühlung. Oder, akademischer formuliert: Die Antarktis friert, weil’s stinkt.
Bleibt nur die Frage: Wer finanziert solche Forschung? Denn gewinnbringend ist das Ganze – außer für die Karriere der Autoren – sicher nicht. Also bleibt es einmal mehr am Steuerzahler hängen, diesen Erkenntnis-Parcours durch Kot und Kondensationskeime brav zu finanzieren. Wissenschaft im Dienst der Alarmlage – bitte quittieren Sie die Rechnung.
Aber nichts ist zu absurd im Endstadium des Klima-Alarmismus. Und irgendwie muss man sich ja alles zurechtbiegen. Denn während uns die Klima-Jünger seit Jahren predigen, das Eis der Antarktis schmelze unaufhaltsam, zeigen Satellitendaten das Gegenteil. Statt „tipping point“ gibt’s Flächenzuwachs. Statt Weltuntergang: weiße Flächen. Was früher eine gute Nachricht gewesen wäre, wird heute zur Gefahr umgedeutet. Der Alarm muss weitergehen. Also bastelt man sich aus Pinguinkot die große Katastrophe.
Die eigentliche Leistung dieser Studie liegt nicht in ihren Daten, sondern in ihrer Dreistigkeit. Während der Bürger noch brav auf sein Steak verzichtet, weil Kühe angeblich rülpsend das Klima ruinieren, wird nun auch dem letzten Zoo-Bewohner die Schuld in die Schuhe geschoben. Wissenschaft als Bühnenhelfer fürs große Erzähltheater: Wenn die Fakten nicht passen, werden sie passend gemacht. Wenn das Eis wächst, dann eben wegen des Klimawandels. Oder halt wegen des Darms von Frackträgern mit Flosse.
Besonders bizarr: Eigentlich müsste man jubeln – denn laut Studie kühlt der Pinguin-Kot ja. Also: Weniger Erwärmung, mehr Eis, geringere Temperaturen. Wunderbar, oder? Nein. Im absurden Theater der Klimakrise wird selbst die Abkühlung zur Bedrohung erklärt. Denn wo keine Katastrophe, da kein Geschäftsmodell. Und so wird selbst das Gute schlechtgerechnet – notfalls mit Guano.
Was als Forschung daherkommt, ist in Wahrheit eine theologische Disziplin: Der Glaube, dass wir alle verdammt sind – es sei denn, wir zahlen CO₂-Ablass. Wer daran zweifelt, wird exkommuniziert. Widerspruch? Verschwörungstheorie. Zweifel? Wissenschaftsfeindlichkeit. Humor? Klimasünde.
Und so darf sich der Bürger künftig auf ganz neue Vorschriften einstellen: Guano-Quoten. CO₂-Zertifikate für Zootiere. Vielleicht auch bald ein Verbot für „exkrement-intensive Arten“. Oder zumindest ein Warnhinweis auf „Pinguin-Dokus“, wie bei Zigaretten: „Dieser Film enthält klimaschädliche Szenen.“
Doch bevor jetzt jemand laut lacht: Genau das ist das Problem. Der Irrsinn ist längst so weit gediehen, dass Satire kaum noch von Original zu unterscheiden ist. Die Realität hat sich an der Glosse vorbeigeschoben – und markiert nun neue Gipfel des Grotesken. Und während der Steuerzahler friert, zahlt und schweigt, erobern die Forscher mit vollem Ernst die letzte Bastion des Unsinns: den Vogelmist.
Bleibt nur noch eine Frage: Wenn Pinguinkot das Eis wachsen lässt – kann man dann ausnahmsweise mal froh sein, dass ausgerechnet einer, im Wortsinn, mal richtig Scheiße gebaut hat?
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