Die Allianz von Donald Trump und Elon Musk endet mit einer spektakulären offenen Konfrontation. Der Tech-Milliardär legte im Streit um das von Trump vorangetriebene Steuergesetz „One Big Beautiful Bill Act“ Kongressmitgliedern der Republikanischen Partei nahe, sich ihm und nicht dem US-Präsidenten anzuschließen. „Trump hat noch dreieinhalb Jahre als Präsident – und mich wird es noch mehr als 40 Jahre geben“, schrieb er als „Denkanstoß“ für die Parlamentarier bei seiner Online-Plattform X.
Tesla-Aktie sackt nach Trump-Aussage ab
Obwohl der Präsident nicht ins Detail ging, haben Musks Unternehmen, darunter Tesla und SpaceX, im Laufe der Jahre Milliarden Dollar an staatlichen Subventionen, Steuergutschriften, Verträgen und Krediten erhalten.
Zum ersten Mal sagte Trump auch, er habe Musk gebeten, sich aus Washington zurückzuziehen. Bisher verwiesen beide auf eine Regel, nach der externe Regierungsmitarbeiter nur 130 Tage pro Jahr beschäftigt werden dürfen.
Musk holte danach noch einem aus: Er behauptete, Trumps Name finde sich in Unterlagen zum berüchtigten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. „Das ist der wahre Grund, warum sie nicht veröffentlicht wurden“, schrieb er nach dem Satz: „Es ist an der Zeit, die wirklich große Bombe zu werfen.“
Epstein starb 2019 in einer New Yorker Gefängniszelle. Vize-FBI-Direktor Dan Bongino bekräftigte jüngst die offizielle Version, dass Epstein Suizid beging. Trumps Justizministerium hatte im Februar einige Epstein-Unterlagen veröffentlicht.
„Ohne mich hätte Trump die Wahl verloren.“
Musk hatte mehr als 250 Millionen Dollar für Trumps Wahlkampf gespendet. Außerdem machte er persönlich Wahlkampf für ihn unter anderem im wichtigen Bundesstaat Pennsylvania.
Zuvor hatte sich Trump zwar „enttäuscht“ über Musk gezeigt, sich aber noch zurückhaltender geäußert. „Elon und ich hatten ein großartiges Verhältnis. Ich weiß nicht, ob wir das noch haben werden“, sagte er vor Journalisten.
Tagelange Attacken Musks
Musk macht seit Tagen Stimmung gegen das von Trump vorangetriebene Steuer- und Ausgabengesetz und fordert mehr Kostensenkungen. Trump legte unterdessen nahe, dass Musk von geschäftlichen Interessen geleitet werde. Der Tech-Milliardär ist unter anderem Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla. Trump sagte, Musk habe kein Problem mit dem Gesetz gehabt – bis er erfahren habe, dass dazu eine Kürzung milliardenschwerer Subventionen für Elektrofahrzeuge gehöre.
Der Präsident wurde zu Musks Kampagne gegen das Gesetz zum ersten Mal bei einem Termin mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im Weißen Haus von Journalisten angesprochen.
Musk wurde zeitweise zu einem engen Vertrauten von Trump, der ihn mit der Kürzung der Regierungsausgaben beauftragte. Ende Mai zog sich Musk dann wieder aus Washington zurück.