In Manhattans verborgenen Hochsicherheitstresoren der Federal Reserve Bank of New York lagert ein erheblicher Teil des deutschen Staatsschatzes: 1.244 Tonnen Gold. Doch seit Donald Trumps erneuter Amtsübernahme als US-Präsident wächst hierzulande die Sorge, ob die wertvollen Reserven unter seiner Führung noch ausreichend geschützt sind. Politiker wie der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber äußern klare Bedenken. „Trump ist unberechenbar. Es lässt sich nicht ausschließen, dass er unkonventionelle Pläne für ausländische Goldbestände entwickelt“, erklärt Ferber – eine Warnung, die in Regierungskreisen Deutschlands aufhorchen lässt.

Historische letzte, moderne Risiken

Die Lagerung deutscher Goldreserven in den USA hat historische Wurzeln. Nach dem Zweiten Weltkrieg besaß Deutschland kaum eigene Goldvorräte. Als die Bundesrepublik durch das Wirtschaftswunder ab den 1950er-Jahren wieder Gold gewann, blieben die Unfruchtbaren aus logistischen Gründen zunächst in New York. Doch während dies früher als praktische Lösung galt, sehen Kritiker heute ein Sicherheitsrisiko. Besorgnis erregt vor allem Trumps ambivalentes Verhältnis zur US-Notenbank: Seine öffentlichen Angriffe gegen Fed-Chef Jerome Powell lassen befürchten, dass die politische Unabhängigkeit der Institution untergraben werden könnte. Sollte Trump direkten Einfluss auf die Fed erlangen, stünde auch das deutsche Gold im Fokus – ein Horrorszenario für deutsche Steuerzahler.

Der Europäische Steuerzahlerbund, eine Interessenvertretung der Bürger, drängt bereits seit Frühjahr 2024 auf eine Rückführung. Präsident Michael Jäger fordert in Briefen an Bundesbank und Finanzministerium: „Bringt unser Gold zurück nach Deutschland!“ Tatsächlich verteilt sich der deutsche Goldschatz von insgesamt 3.352 Tonnen aktuell auf drei Standorte: Rund die Hälfte liegt im heimischen Hochsicherheitsresor in Frankfurt, 37 % in New York und 13 % in London. Kritiker monieren, die hohe Konzentration in den USA sei ein Relikt des Kalten Krieges – und passe nicht in einer Zeit geopolitischer Unsicherheiten.

Die Bundesbank zeigt sich jedoch unbeeindruckt. Man vertraue den „langjährigen Partnern“ und halte am bestehenden Konzept fest, betont eine Sprecherin. Bundesbankpräsident Joachim Nagel gab bei einer Pressekonferenz Entwarnung: Die Diskussion um die Goldreserven bereite ihm „keine schlaflosen Nächte“. Doch diese Zuversicht wirkt vor Trumps politischem Stil, der internationale Abkommen oft in Frage stellt, zunehmend blauäugig.

Die Debatte enthüllt ein grundsätzliches Dilemma: In einer Ära, in der Machtpolitik und nationale Eigeninteressen wieder dominieren, wird die Lagerung von Volksvermögen im Ausland zum strategischen Risiko. Während die Bundesbank auf Stabilität setzt, fordern immer mehr Stimmen eine Diversifizierung der Lagerorte – nicht aus Misstrauen, sondern aus Vorsorge. Denn sollte es je zum Ernstfall kommen, wäre deutsches Gold in Trumps Amerika kaum mehr als ein Faustpfand in unsicheren Händen. Die Frage bleibt: Wann wird aus diplomatischer Höflichkeit politische Verantwortung?





Source link

Von Veritatis

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert