Lars Klingbeil, Vizekanzler der Bundesrepublik, nimmt an der Bilderberg-Konferenz 2025 teil. Neben ihm auch auf der Teilnehmerliste: Julia Klöckner, Präsidentin des Bundestags, sowie Katherina Reiche, Bundeswirtschaftsministerin. Dazu gesellen sich auch NATO-Generalsekretär Mark Rutte und zahlreiche weitere hochrangige Persönlichkeiten. Die Konferenz findet in Schweden statt. Die demokratische Öffentlichkeit ist ausgeschlossen. Von Marcus Klöckner.
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Die Bilderberg-Konferenz 2025 hat begonnen. Bis zum 15. Juni kommen in Stockholm im Grand Hotel hochrangige Akteure aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Geheimdienste und Medien zusammen – hinter verschlossenen Türen. Die Bilderberg-Gruppe lässt eine demokratische Öffentlichkeit nicht zu. Eine dürre Pressemitteilung, die die Gruppe zu Beginn der Konferenz veröffentlicht hat, simuliert Transparenz. Die Zusammenkunft ist von dem Eliten-Zirkel als „privat“ deklariert.
In diesem Jahr stehen auf der rund 140 Teilnehmer umfassenden Liste auch die Politiker Lars Klingbeil (SPD), Julia Klöckner (CDU), Katherina Reiche (CDU) und Wolfgang Schmidt (SPD, ehemaliger Minister für besonderen Aufgaben im Kanzleramt). Im vergangenen Jahr nahm Friedrich Merz an der Zusammenkunft des erlauchten Gremiums teil. Später wurde er Bundeskanzler.
Zahlreiche weitere Persönlichkeiten finden sich ab heute in dem Hotel ein, das komplett für die Konferenz gemietet wurde. Auf der Teilnehmerliste stehen auch folgende Namen: Mark Rutte (NATO-Generalsekretär), Jens Stoltenberg (Finanzminister Norwegens und ehemaliger NATO-Generalsekretär), Christopher Donahue (US-General, Kommandeur US-Armee Europa und Afrika), Samuel Paparo (US-Admiral, Kommandeur US-Indo-Pazifik-Command), Albert Bourla (Vorsitzender Pfizer), Richard Moore (Chef britischer Geheimdienst), Sophie Wilmes (Vizepräsidentin EU-Parlament), Radoslaw Sikorski (Außenminister Polen). Mit Alex Karp (CEO Palantir Technologies –Überwachungstechnologie) und Peter Thiel (Präsident Thiel Capital) sind auch zwei der größten Trump-Unterstützer und politisch umstrittensten US-Tycoons dabei. Dazu kommen unter anderem noch handverlesene Journalisten der New York Times, Financial Times, The Atlantic und von De Standaard, sowie Mathias Döpfner, der CEO von Axel Springer. Die Teilnehmerliste gilt nur bedingt als umfassend. Besuche von Akteuren, die nicht auf der Liste aufgeführt sind, können angenommen werden.
Die Agenda sieht laut der Gruppe wie folgt aus: Transatlantische Beziehungen, Ukraine, US-Wirtschaft, Europa, Naher Osten, Autoritäre Achse, Verteidigungsinnovation und Widerstandsfähigkeit, KI, Abschreckung und nationale Sicherheit, Proliferation, Geopolitik der Energie und kritischer Mineralien, Entvölkerung und Migration.
Die deutsche Presse hüllt sich bisher in Schweigen. Auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat bisher nicht über die Teilnahme deutscher Politiker berichtet. Wer sich als Bürger informieren möchte, ist auf alternative Medien angewiesen. Auf der Plattform X berichtet etwa Dan Dicks für das Portal PressForTruth vor Ort und veröffentlichte etwa ein Video, das zeigt, dass sich die Große Freimaurerloge Schweden direkt gegenüber dem Konferenzhotel befindet.
Die schwedische Tageszeitung Aftonbladet veröffentlichte einen Beitrag zum Bilderberg-Treffen. In dem Artikel heißt es: „Am Sonntag berichtete Dagens Industri, dass der französische Schmuckhersteller Cartier das Hotel gebucht habe. Nach Informationen von Aftonbladet steckt jedoch die legendäre Bilderberg-Gruppe hinter der Großbuchung.“ Weitere Informationen zur aktuellen Bilderberg-Konferenz sind dünn gesät.
Was genau etwa Klingbeil und Klöckner sagen, erfährt die Öffentlichkeit nicht. Auch wer die Kosten für die Teilnahme an der Privatkonferenz bezahlt, ist unklar. Während deutsche Medien zum World Economic Forum in Davos eine Vielzahl von Beiträgen veröffentlichen, gibt es zur Bilderberg-Konferenz einen blinden Fleck in der Berichterstattung.
Titelbild: Juergen Nowak/shutterstock.com