Ein Gastbeitrag von Thomas Rießinger

Wenn es in sogenannten Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks denkt, entstehen die schönsten Ideen.

Viele werden Georg Restle kennen, Moderator des Magazins „Monitor“ und Freund des Haltungsjournalismus, ohne dass er jemals verstanden hätte, dass jede Haltung, die über die Liebe zur Wahrheit hinausgeht, mit Journalismus unvereinbar ist. Gerade hat er wieder ein schönes Beispiel seines Denkens veröffentlicht und damit seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Zum 11. Juni durfte man einen kurzen X-Beitrag aus seiner Tastatur bewundern:

Da hat er sich wieder einmal selbst übertroffen, und seine – am gleichen 11. Juni gegen halb acht – fast 100.000 Leser werden vor Begeisterung ihre Zwangsbeiträge für ARD und ZDF freiwillig verdoppelt haben. Nicht dass er in irgendeiner Weise wüsste, wovon er spricht. In Kalifornien, in Los Angeles, haben radikale Abschiebegegner ihren Protest gegen die legale Abschiebung illegaler Migranten auf gewaltsame Weise zum Ausdruck gebracht und tun es noch immer, wobei sie ihre Ziele inzwischen allem Anschein nach etwas allgemeiner fassen. „Statt nur Attacken auf die US-Bundesbehörden der Regierung Trump, die inzwischen durch US-Truppen geschützt werden, entlud sich die Gewalt nämlich immer mehr auf lokale Geschäfte, wo es zu Plünderungen kam.“ Trump hat die Nationalgarde geschickt, um die gewalttätigen angeblichen Demonstranten in ihre Schranken zu weisen.

Das hält Restle für Faschismus. Wahr ist an seinem Post nichts. Dass in Los Angeles ein Notstand vorliegt, kann man schwerlich Trump oder der Nationalgarde in die Schuhe schieben, sondern nur den kriminell-gewalttätigen Agitatoren. Warum dieser Notstand zum „Normalzustand“ werden sollte, hat uns Restle nicht erklärt und kann es auch nicht, denn sind die gewaltsamen Krawalle abgeebbt, wird sich auch die Nationalgarde wieder zurückziehen. Und was an dem Gedanken faschistisch sein soll, marodierende Banden aufzuhalten, was man leider nicht mithilfe einer Horde von Sozialarbeitern wird erledigen können, versteht man wohl nur in der Monitor-Redaktion.

Aber lassen wir ihm doch einfach seinen Spaß und nehmen seinen Satz „Wenn der Notstand zum Normalzustand wird, hat der Faschismus gesiegt“ für bare Münze. Die Beziehungen zu Karl Lauterbach sind unübersehbar. Denn der verkündete im Jahre 2022: „Wir kommen jetzt in eine Phase hinein, wo der Ausnahmezustand die Normalität sein wird. Wir werden ab jetzt immer im Ausnahmezustand sein.“ Man hat von interessierter Seite versucht, ihn in Schutz zu nehmen und auf den damaligen Kontext verwiesen, und der lautete so: „Der Klimawandel wird zwangsläufig mehr Pandemien bringen. Mehr Pandemien werden die Wirtschaft belasten, also unterbrechen. Wir kommen in eine Situation des globalen Wassermangels hinein und Kriege für Wasser sind fast unvermeidbar. Es sind riesige Wanderungen zu erwarten. Früher hat man gedacht, es wird Krieg um Öl geben. Die viel größere Wahrscheinlichkeit ist Krieg um Wasser.“ Mit Kontext ist es eher noch schlimmer als ohne. Der Klimawandel, den es schon immer gegeben hat, wird mehr Pandemien bringen? Ja, warum eigentlich? Die werden die Wirtschaft belasten? Aber waren es nicht die unmäßigen Maßnahmen, die für die Belastung verantwortlich waren, angetrieben von professionellen Panikpropheten? Und woher weiß er das alles über Wassermangel, Wanderungen und Wahrscheinlichkeiten? Panikgerede, wie man es von ihm nicht anders kannte, mit dem er nur bewiesen hat, dass er von Wissenschaft so viel versteht wie Restle von Journalismus.

Doch ich will auch Lauterbach gerne wörtlich nehmen: Er war der Auffassung, man werde ab jetzt, also ab 2022, stets und immer im Ausnahmezustand sein. Der Ausnahmezustand beschreibe die neue Normalität. Notstand und Ausnahmezustand sind zwei sehr verwandte Begriffe, nicht ganz gleich, aber fast. Sicher, auch ein über beide Ohren verliebter Pubertierender befindet sich im Ausnahmezustand, der in diesem Fall nicht dem üblichen Begriff des Notstandes entspricht. Aber das hat Lauterbach selbstverständlich nicht gemeint. Er sprach von einer Situation, in der die Existenz des Staates, das Funktionieren der Gesellschaft durch außerordentliche Gegebenheiten bedroht wird und man außerordentliche Maßnahmen zur Gegenwehr ergreifen muss – von einem Notstand also, wie ihn auch Restle erwähnt.

Und nun kommen wir zur ergreifenden Synthese. Restle teilt uns mit, wenn der Notstand zum Normalzustand werde, habe der Faschismus gesiegt. Lauterbach meinte allen Ernstes vor drei Jahren, ab jetzt werde der Ausnahmezustand, und damit der Notstand, die Normalität sein. Somit muss man im Sinne von Georg Restle und Karl Lauterbach folgern, dass seit drei Jahren der Faschismus gesiegt hat, denn der Notstand ist der Normalzustand und das bedeutet zwangsläufig den Sieg des Faschismus.

Die kombinierten Auffassungen der beiden Koryphäen führen daher zu dem Schluss, dass wir in einem faschistischen Staat leben, und das seit drei Jahren.

Ich darf dem Bundesamt für Verfassungsschutz wärmstens empfehlen, die beiden Herren zu beobachten.

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Thomas Rießinger ist promovierter Mathematiker und war Professor für Mathematik und Informatik an der Fachhochschule Frankfurt am Main. Neben einigen Fachbüchern über Mathematik hat er auch Aufsätze zur Philosophie und Geschichte sowie ein Buch zur Unterhaltungsmathematik publiziert.

Bild: Alexandros Michailidis / Shutterstock.com

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Von Veritatis

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