Quentin Letts: Willkommen zurück, PM. Du hast nicht viel versäumt, nur eine Meuterei Deiner Abgeordneten und ein Komplott, um Dich zu entsorgen

„Gütiger Himmel, das war Sir Keir Starmer!

Der Premierminister betrat um 11.30 Uhr das Unterhaus. Das erste Mal seit über zwei Wochen. Er hatte Glück, dass er nicht nach seinem Ausweis gefragt wurde. [Hintergrund: Herr Starmer wird heftig dafür kritisiert, dass er eine Tendenz hat, normalen Menschen und zunehmend auch Abgeordneten aus dem Weg zu gehen. Er ist durch eine Angst vor Menschen ausgezeichnet, wie sie Psychopathen zugeschrieben wird.]

Der Sprecher, Sir Lindsay Hoyle, signalisierte unterschwelligen Unmut über Sir Keirs Vernachlässigung des Hauses, und gab den Abgeordneten mehr Spielraum bei ihren Fragen, damit sie vom kontinuierlich Fehlenden [Letts spricht von Absentee, was im Kontext seines Textes an Schulschwänzer (truant) erinnert] auf den Stand gebracht werden können.

Wie ich höre, hat Sir Lindsay am Montagabend den Kabinettssekretär in sein Zimmer bestellt und ihm wegen Sir Keirs abschätziger Haltung gegenüber der parlamentarischen Kontrolle eine Abreibung zu verpassen.

Kemi Badenoch [Oppositionsführer, Tories] hätte sagen können: „Willkommen zurück, Fremder, Du hast nicht viel verpasst – nur eine Meuterei unter deinen Abgeordneten [Die Abgeorndeten wollen Kürzungen bei Sozialleistungen nicht mittragen], eine Umfrage, die besagt, dass du jetzt so beliebt bist wie Tripper und ein Komplott von Angela Rayner [Vize-PM], mit dem Ziel, dich abzusetzen.

Stattdessen entschied sich die Vorsitzende der Konservativen, die nicht übermäßig zum Humor begabt ist, zu plappern. Sir Keir habe sich „zwei Wochen lang der Fragestunde des Premierministers entzogen“ und sei nun „irrelevant“, so rief sie.

Aiee, das war ungeschickt.
Man muss kein Kemi-Skeptiker sein, um zu sehen, dass selbst unser nasaler Trottel von einem Premierminister wichtiger ist als sie. Frau Badenoch hat für ihre unbedachte Tirade bezahlt. Sir Keir konnte sich nicht weniger als sieben Mal daran ergötzen, seinen Gegner als „unseriös“ zu bezeichnen:  „Meinte sie wirklich, dass er nicht an den G7- und Nato-Gipfeltreffen teilnehmen sollte?“

Sollte sie jemals Premierministerin werden (eine Möglichkeit, die er später für nicht gegeben erklärte), müsste der Nato-Chef ein Schild über ihren leeren Platz am Gipfeltisch hängen, auf dem stehe: „gone to PMQs [Prime Minister’s Question Time]“. Die Speichellecker haben sich vor Lachen gebogen. Starmer zeigte sich von seiner herablassendsten Seite.

Doch im Plenarsaal herrschte erstaunlich wenig Betrieb [Normalerweise ist Prime Ministers Questiontime DAS Ereignis, zu dem das House of Commons bis zum letzten Platz gefüllt ist. Selbst PMQs hat Herr Starmer, mit seiner Ausstrahlung eines Telefonmastes zerstört]. Die Lib Dems waren auf sieben geschrumpft. Die Abgeordneten der Reformpartei glänzten vollständig durch Abwesenheit. Die Tories waren spärlich vertreten. Einer von ihnen – Mark Pritchard aus Shropshire – war so unhöflich gegenüber Frau Badenoch, dass er vielleicht bald [zu Reform] überlaufen wird.

[…]

Interessant war die geringe Zahl der Labour-Leute. Obwohl man sich hinter den Ministern drängte, um die Fernsehzuschauer glauben zu machen, dass es sich um eine ausverkaufte Veranstaltung handelte, hatte wohl kaum ein Zehntel des Labour-Kontingents seine Anwesenheit für notwendig befunden.

Der geringe Zulauf zeigt zwei Dinge: die erzloyale Fraktion von Starmer ist nur noch ein kleiner Haufen, die Labour-Abgeordneten, die ihm gegenüber gleichgültig sind, bilden die Mehrheit. Ihre Abwesenheit ist bedrohlich, die Parlamentsinszenierung der Verbliebenen lächerlich: Ein Starmer-Loyalist nach dem anderen erhob sich, um die „Führungsqualitäten“ des nasalen Ritters zu loben und sich darüber zu beschweren, dass die Äußerungen von Badenoch eine Schande seien.

Diese Beiträge waren so gleichlautend, so identisch – es war offensichtlich, dass sie von den Whips [eine Art Fraktionsvorsitzender] der Labour-Partei inszeniert worden waren. Man braucht heute einen Whip nur damit zu beauftragen, einem anbiederungshungrigen Abgeordneten eine Textnachricht zu schicken, in der steht: „Hier ist, was Du zu sagen hast“. Die meisten von ihnen gehorchen. Das ist ekelhaft minderwertig, aber es funktioniert.

Zu denjenigen, die ihre Saugrüssel an Sir Keirs Hintern ansetzten, gehören: Gemmell (C. Ayrshire), Ahmed (Glasgow SW), Bailey (Leyton), Macdonald (Norwich N.), McDonald (Stockton N.) und Slinger (Rugby), aber in puncto Kriechertum kam keiner an eine Frau aus West Bromwich namens Coombes heran.

Es wäre eine Überraschung, wenn diese Virtuosen bei der ersten Neubesetzung der Ministerposten nicht für ihren heroischen Einsatz belohnt würden.

Zwei abschließende Dinge.

Erstens: Hat Sir Keirs Augenlicht ihn im Stich gelassen? Er schien eine neue Brille zu haben – sie glitzerte in einer Weise, wie ich sie noch nie gesehen habe … [Hintergrund: Keir Starmer ist ins Gerede gekommen, weil er sich u.a. eine Brille von seinem schwulen Freund Lord Ali hat bezahlen lassen.]

Zur Einstimmung gab es einen weiteren Brüller von Lucy Powell, der grell-intellektuellen Führerin des Unterhauses. In ihrem Bemühen, das Militär zu loben, gelang es ihr, sich auf unsere „bewaffneten Saucen“ [armed sauces anstatt armed forces] zu beziehen.





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Von Veritatis

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