Hochsommer kann für manche Menschen eine starke Belastung sein. Bei mangelnder Flüssigkeitszufuhr, übermäßiger Sonneneinstrahlung oder auch bei kranken Menschen kann es zu Notfällen wie Sonnenstich und Hitzschlag kommen. Wie kann man sich schützen?

Allgemein hilft ein feuchtes Tuch im Nacken oder um Arme und Beine. Ein einfacher Handfächer verschafft ebenfalls Abhilfe, es muss nicht immer ein Ventilator sein. Wer die Beine zudem immer mal wieder für einige Minuten hoch legt, entlastet die Gefäße und beugt Schwellungen vor.

Wer leidet besonders?

Besonders gefährdet sind Menschen, deren Kreislauf nicht sehr stabil ist – etwa chronisch Kranke, Übergewichtige und Ältere. Babys und Kleinkinder können zudem noch nicht ausreichend schwitzen und sollten daher besonders geschützt werden.

Während ein gesundes Herz die Mehrbelastung problemlos bewältigt, kommt ein krankes Herz schneller an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit. Bei manchen Herzkreislaufmedikamenten könnte auch eine Änderung der Dosierung nötig sein.

Menschen mit schwachen Venen empfehlen manche Experten, gerade an heißen Tagen Stützstrümpfe zu tragen, damit das Blut durch die Erweiterung der Gefäße nicht in die Beine sackt und so zusätzlich Kreislaufprobleme verursacht.

Welche Trinkmengen sind ratsam?

Generell sollten über den Tag verteilt etwa zweieinhalb bis drei Liter getrunken werden. Ideal sind Mineralwasser, abgekühlte Kräuter- und Früchtetees oder verdünnte Obst- und Gemüsesäfte. Sie enthalten in der Regel genügend Mineralien, um die ausgeschwitzten Salze wieder zu ersetzen. Zuckerreiche Limonaden verursachen hingegen noch mehr Durst.

Vorsicht vor eiskalten Getränken: Sie können Magenbeschwerden verursachen.

Eiskalte Getränke können Magenbeschwerden verursachen. Zudem muss der Körper mehr arbeiten, um die Flüssigkeit auf Körpertemperatur zu erwärmen. Auf Alkohol sollte besser verzichtet werden. Er weitet die Gefäße, was das Herz noch mehr belastet.

Beim Essen gilt es, keine schwere und fette Kost zu sich zu nehmen, sondern besser mehrere kleine und leichte Mahlzeiten mit viel Obst und Gemüse. Auch salzhaltige Kost ist ratsam.

Welcher Schutz ist in der Wohnung möglich?

Außen angebrachte Jalousien, Roll- und Klappläden schatten die Zimmer am besten ab. Innenrollos oder Vorhänge können die Sonnenstrahlen erst abschirmen, wenn sie bereits in den Raum eindrangen. Sie sollten zumindest helle oder metallbeschichtete Außenflächen haben, um die Strahlung möglichst gut zu reflektieren.

Hilfreich sind auch Sonnenschutzfolien, die meist getönt sind und von innen auf dem Glas angebracht werden. Allerdings dunkeln Folien Räume ab und erhöhen im Winter die Heizkosten, weil der Raum zusätzliche Energie braucht.

An sehr heißen Tagen sollte am besten zwischen dem Abend und den kühleren Morgenstunden bei weit geöffnetem Fenster gelüftet werden – wenn die Luft draußen kühler ist als drinnen. Durchzug hilft. Tagsüber sollten Fenster und Türen verschlossen bleiben.

Was hilft beim Einschlafen?

Wer sich wegen der Wärme beim Einschlafen quält, dem empfiehlt sich vor dem Zubettgehen eine kühle, aber nicht zu kalte Dusche. Die Feuchtigkeit sollte nicht ganz abgetrocknet werden, sondern verdunsten – das bringt dem Körper Abkühlung.

Außerdem empfiehlt sich ein leichter, luftiger Schlafanzug aus Naturfasern wie Baumwolle. Sie können Schweiß gut aufnehmen – immerhin schwitzt der Körper nachts bis zu einem halben Liter Flüssigkeit aus.

Ventilatoren senken zwar nicht die Raumtemperatur, wirken aber erfrischend auf der Haut. Hilfreich ist auch ein vor dem Ventilator platzierter Wäscheständer mit nassen Tüchern.

Ein Springbrunnen sprudelt auf dem Platz Reileck in Halle an der Saale. Heißes Sommerwetter bestimmt die nächsten Tage in Mitteldeutschland.

Ein Springbrunnen sprudelt auf dem Platz Reileck in Halle an der Saale. Heißes Sommerwetter bestimmt die nächsten Tage in Mitteldeutschland.

Foto: Sebastian Willnow/dpa

Sonnenstich und Hitzschlag

Viel Sonne auf den Kopf kann zu einem Sonnenstich führen. Zu den Anzeichen gehören Unruhe, Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, ein hochroter heißer Kopf, Bewusstseinsstörungen und ein steifer Nacken. Betroffene sollten an einen schattigen, gut belüfteten Ort gebracht und mit erhöhtem Kopf gelagert werden. Der Kopf sollte mit feuchten, kalten Tüchern gekühlt werden. Bei Symptomen eines starken Sonnenstichs wie Bewusstseinsstörungen oder einem steifen Nacken ist ein Notarzt zu rufen.

Ein Hitzschlag ist lebensbedrohlich. Wegen der hohen Außentemperaturen nimmt der Körper mehr Wärme auf, als er wieder abgeben kann. Die Körpertemperatur kann innerhalb von zehn bis 15 Minuten bis auf 41 Grad steigen. Es kommt zu Bewusstseinsstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel und Schläfrigkeit, eventuell treten auch Krampfanfälle, Erbrechen, Durchfall und niedriger Blutdruck auf. Ein Hitzschlag entwickelt sich innerhalb weniger Stunden und kann zum Tod führen, sofern keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Bei ersten Anzeichen muss sofort der Rettungsdienst alarmiert und gegebenenfalls mit Wiederbelebungsmaßnahmen gestartet werden. Der Körper sollte so rasch wie möglich abgekühlt werden. Betroffene sollten an einen kühlen Ort gebracht und wenn möglich mit Flüssigkeit versorgt werden. (afp/red)



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Von Veritatis

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