Die Gefahr des Einsatzes von Atomwaffen in militärischen Konflikten ist so groß wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Doch anstatt sich für diplomatische Lösungen einzusetzen, spielt der mediale Mainstream lieber Kriegspropagandist und NATO-Pressestelle. So auch der Berliner “Tagesspiegel”.

Ein Kommentar von Heinz Steiner

Jahrzehntelang, seit Ende des Zweiten Weltkrieges, haben die Atommächte ihre nuklearen Waffenarsenale aufgebaut und es auch hingenommen, dass trotz Atomwaffensperrvertrag neue atomar bewaffnete Staaten hinzukamen. Gleichzeitig sollte man denken, dass nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki global ein gewisser Konsens darüber herrscht, dass man solche Massenvernichtungswaffen lediglich als Abschreckung und nicht als tatsächliche militärische Optionen betrachtet.

Doch wie so oft, wird man eines Besseren belehrt. Russland warnte beispielsweise angesichts der nationalen Bedrohung durch westliche Waffenlieferungen und Militärunterstützung für die Ukraine immer wieder vor dem Einsatz taktischer Atomwaffen. Im Kaschmir-Konflikt fehlt ebenfalls nicht mehr viel, bis das von radikalen Moslems regierte Pakistan seine Atombomben gen Indien schickt, weil es mit konventionellen Truppen keine Chance hätte. Israel könnte dazu gezwungen sein, bei einer Eskalation des Konflikts mit dem Iran nuklear zu antworten, sollte die Existenz des jüdischen Staates durch den Bau von iranischen Atomwaffen ernsthaft auf dem Spiel stehen. Und dann sind da noch China und Nordkorea, welche im Ernstfall ebenfalls die nukleare Karte ziehen würden.

Wenn der “Tagesspiegel” über die Auswirkungen von Atombomben berichtet… (C) Report24/Heinz Steiner

Und was macht der Tagesspiegel angesichts dieser wachsenden nuklearen Bedrohungen? Nun, dieser will uns erklären, warum Atomschläge gar nicht mal so schlimm seien. Die Strahlung durch Atomwaffenangriffe nehme nämlich schneller ab, als viele Menschen denken würden. Dies würde man aus den vorhandenen Daten aus Japan und von den Atomwaffentests wissen.

Was die Zeitung jedoch nicht sagt: Eine einzelne Atomwaffe, auf Berlin abgeworfen, würde beispielsweise selbst in Potsdam und Oranienburg noch direkte Schäden verursachen. Der radioaktive Fallout wäre umso größer, je näher am Boden sie detoniert. Auf der “Nukemap“-Webseite können Sie übrigens verschiedene Szenarien durchspielen. Versuchen Sie doch einmal die chinesische DongFeng 5 als Beispiel.

Doch zu glauben, mit einer solchen Atombombe oder Atomrakete wäre es getan, ist naiv. In einem Krieg zwischen West und Ost sprechen wir von hunderten, tausenden solcher nuklearen Sprengsätze mit unterschiedlich großen Sprengladungen. Und das wohl quer über die ganze nördliche Hemisphäre verteilt. Da helfen solche plumpen “Tipps” (in etwa so, wie jene für den Fall von Angriffen von Messermännern), was man im Falle einer Atombombenexplosion tun soll, nämlich auch nichts mehr.

Dieses “Ach, Atombomben sind doch gar nicht so schlimm…” gefährdet Menschenleben. Solche Meldungen sollen die Menschen weiter abstumpfen lassen und sie auf einen Krieg gegen Russland (und vielleicht auch noch gegen China, den Iran, Nordkorea und wer weiß, welche Länder noch) vorbereiten. Wer es im Geschichtsunterricht verschlafen hat – damals, 1914, glaubten die Leute auch, dass so ein wenig Krieg ja eher so etwas wie ein Abenteuerurlaub sei. Bis sie dann in den Schützengräben von Verdun elendig krepierten. Muss es wieder so weit kommen?





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Von Veritatis

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