Krieg gegen die BRICS: Putins Unterstützung für Iran und die globale Schachpartie

Die geopolitische Landschaft befindet sich in einem dramatischen Wandel, und die jüngsten Ereignisse rund um den Iran, Russland und China markieren einen Wendepunkt. Laut dem Journalisten Pepe Escobar hat der russische Präsident Wladimir Putin klargestellt, dass Russland den Iran unterstützt – diplomatisch und, falls nötig, auch militärisch. Diese Haltung ist Teil eines größeren Konflikts, der als Krieg gegen die BRICS-Staaten interpretiert wird, mit dem Ziel, die Integration Eurasiens zu verhindern.

Putin reagierte sichtlich erzürnt auf Vorwürfe, Russland tue nicht genug für den Iran: „Alle, die sagen, Russland helfe dem Iran nicht ausreichend, sind Provokateure.“ Für Russland bleibt jedoch die westliche Grenze, insbesondere die Ukraine, die absolute Priorität. Dennoch signalisierte Putin, dass Russland bereit ist, den Iran im Ernstfall militärisch zu unterstützen, auch wenn die aktuelle Hilfe noch auf diplomatischem und rechtlichem Weg erfolgt.

China, ein weiterer zentraler Akteur, betrachtet den Iran aus einer strategischen Perspektive. Chinesische Denkfabriken beschreiben den Iran mit einer poetischen Metapher: „Der Iran hat einen sehr mächtigen Speer, aber einen sehr schwachen Schild.“ Damit wird auf die starken Offensivkapazitäten, aber schwachen Verteidigungssysteme des Landes hingewiesen. China empfiehlt dem Iran dringend, russische S-400-Systeme oder chinesische Alternativen zu erwerben, um seine Verteidigung zu stärken. Gleichzeitig bleibt China vorsichtig und beobachtet die Entwicklungen wie ein Spieler beim Go, einem strategischen Brettspiel.

Die jüngsten Diskussionen auf dem Wirtschaftsforum in St. Petersburg unterstreichen die Bedeutung des globalen Südens. Delegationen aus Afrika, Asien und dem Nahen Osten tauschten sich über Konnektivitätskorridore, Reformen des internationalen Finanzsystems und neue Handelsabkommen aus. „Es war, als würde man dem globalen Süden dabei zusehen, wie er miteinander spricht und echte Multipolarität anstrebt“, so Escobar. Im Gegensatz zum elitären Davos-Forum repräsentiert St. Petersburg die Stimme des globalen Südens. Doch während diese Gespräche stattfanden, intervenierten die USA mit einer militärischen Eskalation gegen den Iran – ein Schritt, der als Teil eines größeren Plans gesehen wird, die BRICS-Allianz zu schwächen. Escobar sieht darin einen verzweifelten Versuch des „Imperiums“, die eurasische Integration zu sabotieren.

Ein geschwächtes Iran würde die Seidenstraßen-Initiative Chinas und den internationalen Nord-Süd-Transportkorridor (Russland-Iran-Indien) gefährden. „Wenn sie den Iran, Russland und China trennen, haben sie eine Chance, ihre unilaterale Dominanz zu verlängern“, warnt Escobar. Die Rhetorik der Trump-Administration verstärkt diesen Eindruck. Ein Zitat von Donald Trump macht die Absichten klar: „Es ist nicht politisch korrekt, den Begriff Regimewechsel zu verwenden, aber wenn das aktuelle iranische Regime den Iran nicht wieder groß machen kann, warum sollte es keinen Regimewechsel geben?“ Für Escobar ist dies der Beweis: „Das ist ein Regimewechsel-Krieg. Untertitel: Das ist ein Krieg gegen die BRICS.“

Der Iran ist jedoch kein leichtes Ziel. „Der Iran ist nicht der Irak, nicht Libyen, nicht Syrien, nicht Afghanistan“, betont Escobar. Mit einer uralten Zivilisation und 90 Millionen Einwohnern ist der Iran eine regionale Macht, die sich über Jahre hinweg verteidigen kann. Die symbolische Vergeltung des Irans gegen eine US-Basis in Katar zeigt, dass das Land bereit ist, sich gegen Israel und die USA zu behaupten. Escobar sieht hierin eine Strategie, die darauf abzielt, die Kosten für das „Imperium“ untragbar hoch zu treiben.

Die BRICS-Staaten stehen vor einer existenziellen Herausforderung. Escobar plädiert für eine engere Zusammenarbeit, nicht nur geökonomisch und geopolitisch, sondern auch im Informations- und KI-Bereich, um der imperialen „Teile-und-Herrsche“-Taktik zu begegnen. Das Wirtschaftsforum in St. Petersburg zeigte das Potenzial einer multipolaren Welt, die Putin mit einem Sonnenaufgang verglich: „Die multipolare Welt ist unvermeidbar wie der Sonnenaufgang. Wir erleichtern nur ihren Eintritt.“

Doch die kommenden Monate werden entscheidend sein. Die Reaktion der Trump-Administration auf den BRICS-Gipfel in Rio, mögliche neue US-Schläge gegen den Iran und die iranische „Operation True Promise“ werden die Richtung vorgeben. Escobar schließt mit einer düsteren Warnung: „Das Imperium ist wie eine lange, dunkle Wolke, die über uns hereinbricht. Es liegt an uns allen, sicherzustellen, dass die Sonne weiterhin scheint.“



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Von Veritatis

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