Wolodymyr Selenskyj war ein paar Tage vor Weihnachten in Washington. Es gab Vergleiche zum Besuch des britischen Premierministers Winston Churchill 1941 zum Zementieren der Allianz gegen die Nazis. Selenskyj und US-Präsident Joe Biden haben Existierendes bekräftigt. Die USA stehen der Ukraine bei und liefern Waffen „so lange wie nötig“. Auch wenn es nicht immer die Fortgeschrittenen und Schweren sind, die Selenskyj gerne hätte. Biden sagte, er suche keinen dritten Weltkrieg. US-amerikanische und ukrainische Interessen decken sich nicht ganz.

Ob im Verborgenen irgendwelche Verhandlungen durch irgendwelche Geheimkanäle auf einen Waffenstillstand hinaus laufen: Das ist eher unwahrscheinlich, doch wir wissen es nicht. Was man gesehen hat beim herzlichem Empfang im Weißen Haus und im Kongress bestärkt die Aussicht, dass dieser Krieg dauern wird, und dauern kann.

Selenskyj geht es um das Heimatland, der Aggressor muss bestraft werden. Der ukrainische Präsident gab sich siegesgewiss. Das geht nicht ohne Biden. Die USA werden ihrem Selbstverständnis als Supermacht bzw. unentbehrliche Macht gerecht. Wladimir Putins Verstoß gegen internationales Recht, die militärische Aggression, werden nicht hingenommen. Und Fakt ist: Die USA können sich die Hilfe für den Krieg in der Ukraine leisten.

Außenminister Antony Blinken sprach am Besuchstag von mehr als zwanzig Milliarden Dollar Militärhilfe seit der russischen Invasion. Das ist echt Geld, jedoch so viel auch wieder nicht im Vergleich zum jüngsten US-Verteidigungshaushalt von 858 Milliarden Dollar. Beim Krieg gegen Terrorismus haben die USA in den zwanzig Jahren nach dem Anschlag auf die Zwillingstürme acht Billionen Dollar ausgegeben, wie ein Sicherheitsinstitut an der US-amerikanischen Brown Universität zusammenrechnete.

Republikaner stimmen für Ukrainehilfe

Ein paar Dutzend „America First“ republikanische Politiker im Kongress nörgeln über das Ausmaß der Hilfe angesichts wirtschaftlicher Probleme zu Hause. Doch die meisten Republikaner stimmen für die Ukrainehilfe. Biden hat bei der gemeinsamen Pressekonferenz betont, er sei „nicht besorgt“ über ein Auseinanderbrechen der politischen Allianz.

US-Besuch von Wolodymyr Selenskyj: Rede im Kongress vor US-Vizepräsidentin Kamala Harris (links) und Nancy Pelosi, Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses

Foto: Mandel Ngan/AFP/Getty Images

Zehn Monate nach dem Einmarsch russischer Streitkräfte ist schwer vorstellbar, wie der Krieg zu Ende gehen soll. Bekanntermaßen braucht es bei Verhandlungen Bereitschaft zum Nachgeben. Auf russischer Seite sieht man gegenwärtig keine. Er wisse nicht, was „gerechter Frieden“ sei, sagte Selenskyj in Washington. Auf jeden Fall bedeute er keine Kompromisse bei „Souveränität, Freiheit und territorialer Integrität“. Je länger der Krieg dauere, um so mehr würden Eltern in der Ukraine Rache fordern.

Das Zusammenstehen in Washington sollte Putin signalisieren, dass seine Versuche nicht aufgehen werden, auf Zeit zu spielen und die Ukraine zu zermürben. Selenskyj hat optimistisch von einem Wendepunkt im Jahr 2023 gesprochen. Wer weiß. Einmal angefangene Kriege lassen sich nicht kontrollieren.



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Von Veritatis

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