Die Überschrift dieses Artikels ist auch die Überschrift einer kurzen E-Mail, die mir ein treuer Leser geschickt hat – mit einem Link auf einen Artikel über die schweren Unruhen in Frankreich, bei denen junge Araber besonders hervorstechen. Weiter schreibt mein Leser: „Verkommen und perfide, da die AfD ja genau dafür kämpft, diese Zustände in Deutschland zu verhindern, während der polit-mediale Komplex jahrzehntelang und bis heute daran arbeitete, diese Verhältnisse in Deutschland zu schaffen!“
Starker Tobak für Rot-Grün – aber ich habe nicht vor, kritischen Lesern einen Maulkorb umzuhängen, nur weil sie zuspitzend formulieren.
Der Stein des Anstoßes wäre mir selbst ohne den aufmerksamen Leser entgangen. Denn tatsächlich ist die entsprechende Passage in dem Artikel regelrecht versteckt, und auch die Formulierung schwammig. Genau so, dass man einerseits nicht darüber stolpert, aber doch etwas im Unterbewusstsein hängen bleibt. Nach dem Motto: „Migrantengewalt? War da nicht was mit der AfD?“

Die genaue Formulierung in dem Text, den Sie hier in ganzer Länge nachlesen können, lautet, nach einer Schilderung der schrecklichen Gewalt in Frankreich: „Und wie ist das bei uns, in diesen extremen Zeiten? Wie stark ist der Staat noch, fragen sich viele am Stammtisch. Im Ruhrgebiet sehen wir riesige Migranten-Clans, die auf der Straße um die Macht kämpfen. Im Thüringer Landkreis Sonneberg hat die AfD ihr erstes Landratsamt erobert. Die AfD ist schon stärker als die SPD.“
Schwups, und schon ist der Bogen zum Lieblings-Hassobjekt des polit-medialen Komplexes, der AfD, geschwungen: Die Migranten-Clans auf der einen Seite, die sich blutige Straßenschlachten liefern, bei denen die Polizei überfordert ist und teilweise hilflos zusieht, und auf der anderen Seite – der Landrat in Sonneberg und die Partei, die für Rot-Grün das ist, was früher für die Kirche der Teufel war – also der „Gottseibeiuns“, wie man damals sagte.
Besonders perfide ist, wie dezent in diesem Fall gearbeitet wird, mit dem verbalen Florett statt dem Säbel. Derart unterschwellig, dass wohl auch ich nicht sofort darauf gestoßen wäre. Ohne den aufmerksamen Leser. Und dass man im Zweifelsfall immer behaupten kann, es sei doch gar nicht so gemeint.
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