Wer die Informationen kontrolliert, die demjenigen zur Verfügung stehen, der sich ein eigenes Urteil bilden will, der hat einen großen Einfluss auf das Urteil, das nach zur Kenntnisnahme der Informationen gebildet wird.
Wer bestimmte Erzählungen als heilsbringende Erzählungen, die von allen wichtigen Heilsbringern geteilt werden, durchsetzen willen, erzählen will, es gäbe einen Konsens zu wissenschaftlichen Themen, den es schlicht nicht gibt, der, so die Ansicht derer, die sich dadurch einen Vorteil erheischen wollen, hat fast gewonnen, wenn es ihm gelingt, den Informationsfluss zu kontrollieren und sicherzustellen, dass Informationen, die seiner Heilerzählung widersprechen nicht in die Öffentlichkeit gelangen oder nur den Wenigen zugänglich sind, die intensiv danach suchen.
Diejenigen, die sich als Establishment ansehen, ihre Hintermänner und der große korrupte Sumpf, in dem sich die vielen Sykophanten suhlen, die davon leben, ihren Mitbürgern Informationen vorzuenthalten, sind mit Sicherheit die größte Gefahr für westliche Demokratien, denn eine Demokratie kann nur funktionieren, wenn der Marktplatz für Ideen und Informationen jedem in gleicher Weise zugänglich ist, wenn widerstreitende Ideen und Informationen vorgetragen werden können, und seien sie auch noch so abwegig. Perverser Weise argumentiert das Bundesverfassungsgericht mit dieser Informationsvielfalt wann immer es darum geht, die Alimentierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks durch Zwangsgebühren zu legitimieren und macht somit einen der extremsten Gatekeeper, dessen Mitarbeiter ihren Konsumenten Informationen vorenthalten, zum Vorbild für freien Zugang zu Information.
Das Motiv, Bürgern den Zugang zu Information und damit nicht nur die Möglichkeit, sich ein eigenes Urteil zu bilden, sondern auch Wahlmöglichkeiten zu verwehren, ist in vielen Facetten rund um die Welt zu sehen. Der Versuch, Donald Trump mit einer Reihe von Fake-Verfahren von einer erneuten Kandidatur um das Amt des US-Präsidenten abzuhalten, gehört ebenso in diese Reihe wie die unzähligen Versuche, Alternative Medien zu unterdrücken, sei es der Versuch, Auf1 aus der Existenz zu klagen oder der Versuch, Alternative Medien über eine Reihe von Modifikationen zu “Suchroutinen von Suchmaschinen” unsichtbar zu machen.
Wie weit die Informations-Korruption bereits fortgeschritten ist, das ist eine Frage, der wir uns in den nächsten Tagen und Wochen immer einmal wieder widmen wollen. Heute beginnen wir diese umfangreiche Recherche mit einem Kandidaten, der ihnen vielleicht auch schon des öfteren aufgefallen ist:
Der Bertelsmann-Stiftung. Die Bertelsmann-Stiftung ist eine “Stiftung”, unter deren Dach eine Vielzahl von Leuten zu unterschiedlichen Themen zu forschen vorgeben. Vielleicht forscht auch der ein oder andere tatsächlich zu einem der Bertelsmann-Themen:
Wir wollen es nicht ausschließen. Indes ist die Bertelsmann-Stiftung keine wissenschaftliche Einrichtung. Die Bertelsmann-Stiftung ist eine “Stiftung” mit einem klaren Auftrag und entsprechend klar benennbaren Themen, die man allesamt in der Agenda 2030 der UN wiederfindet. Die Bertelsmann-Stiftung ist ein Produzent von “wissenschaftlichen Beiträgen”, die in keinem Fall Peer reviewed sind, es dessen ungeachtet aber regelmäßig und ganz ohne ein kritisches Wort in die “Medien” schaffen.
Und zwar in erstaunlicher Menge. Sucht man nach der Häufigkeit, mit der in verschiedenen Medien auf die Bertelsmann-Stiftung oder eine ihrer “Studien” Bezug genommen wird, dann finden sich für
den Stern mehr als 2.300 Einträge in Google News,
den Spiegel mehr als 2.970 Einträge in Google News,
die ZEIT mehr als 2.160 Einträge in Google News,
selbst die Sächsische Zeitung ist mit 488 Einträgen für die Bertelsmann-Stiftung in Google News vertreten.
Eine Häufung, die eine Erklärung benötigt. Wieso schaffen es Beiträge der Bertelsmann-Stiftung in der Regel sehr schnell (ein weiterer Beitrag, den wir heute oder morgen veröffentlichen, wird dies an einem Beispiel zeigen) und so zahlreich in MS-Medien?
Bei solchen Fragen ist die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich immer eine gute Adresse:
Und in der Tat:
Die Bertelsmann-Stiftung ist zu 77,3% an Bertelsmann SE & Co KGaA beteiligt, hat also die kontrollierende Mehrheit über den Bertelsmann-Konzern. Der Bertelsmann-Konzern ist Eigentümer (100%) von Gruner und Jahr und somit unter anderem des STERN. Der Bertelsmann Konzern (SE & CO KGaA) ist zu 25,5% an der Rudolf Augstein GmBH beteiligt und hält über diese Beteiligung u.a. 75% der Anteile am Manager Magazin und 100% an Spiegel TV. Darüber hinaus hält Bertelsmann 75% Anteil an RM Hamburger Holding GmBH und über diese Beteiligung 60% an der DDV Mediengruppe und 100% an der Sächsischen Zeitung, der Morgenpost Chemnitz und Dresden sowie an Tag24. Als kontrollierender Gesellschafter des Bertelsmann-Konzerns hat die Bertelsmann Stiftung direkten Zugriff auf die genannten Medien und darüber hinaus auf VOX, RTL und viele mehr, wenn Sie die 281 Medienbeteiligungen und die sich daraus ergebenden Verflechtungen der Bertelsmann-Stiftung interessieren, dann können Sie diese Verflechtungen hier nachlesen.
Kurz: Sie lesen so viel in Medien von vermeintlicher Forschung aus der Bertelsmann-Stiftung, weil die Bertelsmann-Stiftung kontrollierender Gesellschafter des Bertelsmann-Konzerns ist und über diesen Konzern direkten Zugriff auf Medien wie Stern, Spiegel, Sächsische Zeitung, Manager Magazin, Geo und viele mehr hat.
Das ist, was wir Informationskorruption nennen.
Ein in der Öffentlichkeit als unabhängiger, gar als “Stiftung” präsentierter Akteur hat über seine Besitzverhältnisse privilegierten Zugang zu Information verbreitenden Medien. Konsumenten, denen neue Ergebnisse “der Bertelsmann-Stiftung” präsentiert werden, haben in der Regel keinerlei Ahnung davon, dass die Bertelsmann-Stiftung eine Vorzugsbehandlung erhält, um die Öffentlichkeit mit vermeintlich durch wissenschaftliche Methoden gewonnenen Ergebnissen zu beglücken. Aufgrund dieser Besitzverhältnisse hat die Bertelsmann-Stiftung natürlich private Interessen, die mit Wissenschaft nicht vereinbar sind, woraus man schließen muss, dass die Bezeichnung “Wissenschaft” von der Bertelsmann-Stiftung als ein Vehikel missbraucht wird, um eigene Interessen zu fördern und Konkurrenz auszuschalten. Und natürlich ist der Gateway, den die Bertelsmann-Stiftung potentiellen Auftraggebern ihrer “Forschung” bietet, ein attraktives Angebot für maligne Akteure, deren Ziel darin besteht, als Ergebnis wissenschaftlicher Forschung ausgegebene eigene Interessen über die Verbreitungskanäle der Bertelsmann-Stiftung und unter Vortäuschung unabhängiger Erstellung einem Massenpublikum präsentieren zu können.
Die Bertelsmann-Stiftung ist als Informations-Monopolist eine Gefahr für die Demokratie bzw. ihre Existenz ein Indikator dafür, dass “Demokratie”, wie “Impfung” längst zu einem Begriff geworden ist, der wegen seines affektiven Werts beibehalten wird, aber von seiner Bedeutung entkernt wurde.
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