Gerade hatten wir “Allererste Ausbrüche des Marburg-Virus”, dicht gefolgt vom Krim-Kongo-Fieber und nun ist in der Reihe der aussichtsreichen Kandidaten für die nächste Plandemie das Nipah-Virus, an der Reihe, denn die Gefahr der nächsten Plandemie, sie ist da und wird immer größer, weil Menschen neue Viren von Flugreisen mitbringen [außer den berufsreisenden Gates und Polit-Darstellern] bzw. der Klimawandel (wer sonst), die Habitate von Virenbringern, zumeist Fledermäusen, verlegt (angeblich).
Je absurder die Erzählung, desto besser.
Und wie immer, sitzt man bei der ARD-tagesschau, was die vollmundigen Behauptungen angeht, in der ersten Reihe:
“Bei Nipah handelt es sich um ein Virus, das von Flughunden, Fledermäusen oder Schweinen auf Menschen übertragen wird. Auch über kontaminierte Lebensmittel oder im direkten Kontakt von Mensch zu Mensch kann das Virus weitergegeben werden.”
Der Tatverdächtige
By Mnolf – Photo taken at the Tolga Bat Hospital, Australia, CC BY-SA 3.0
Pteropus, Flughunde, einmal mehr stehen Fledermäuse im Verdacht, ein Virus zu übertragen. Indes, die Anklage basiert einmal mehr auf einer Form der Sippenhaft, denn Tests, die jeweils auf ein paar Dutzend Flughunden basieren, konnten in Malaysia, Kambodscha, Thailand, Bangladesch oder Indien, das Nipavirus nur in 9% bis 25% der Flughunde nachweisen.
Das Nipah-Virus als solches ist ein RNA-Virus, das der Gruppe der Henipaviren zugerechnet wird. Sechs Gene sind auf rund 18.200 Nukleotide verteilt und kodieren neun verschiedene Proteine, sechs Haupt- und drei Hilfsproteine, letztere (C,V und W-Protein) sind maßgeblich für die Viralität des Nipah-Virus verantwortlich.
Indes, bleiben wir noch etwas bei der Übertragung des Nipah-Virus, über die man sich bei der ARD, die wir eingangs zitiert haben, so sicher ist. Nun, die empirischen Daten stützen diese Sicherheit in keiner Weise. Im Gegenteil zeigen sie ein Bild von, nichts Genaues weiß man nicht. Ausbrüche in Malaysia gehen gemeinhin auf direkten Kontakt mit Schweinen, vornehmlich deren Exkrementen zurück. Für Ausbrüche in Malaysia findet sich kein Hinweis darauf, dass das Nipah-Virus von Mensch zu Mensch übertragen wurde. Eine Beobachtung, die dadurch gestützt wird, dass ein Ausbruch in Singapur auf aus Malaysia importierte Schweine, die das Nipah-Virus mitgebracht haben, zurückgeführt werden kann. Manche Autoren vermuten eine große Zahl asymptomatischer Erkrankter. Kommt irgendwie bekannt vor, asymptomatisch Erkrankte sind notwendig, um die Annahme einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung überhaupt machen zu können.
Dazu:
Hsu, V.P., Hossain, M.J., Parashar, U.D., Ali, M.M., Ksiazek, T.G., Kuzmin, I., Niezgoda, M., Rupprecht, C., Bresee, J. and Breiman, R.F. (2004). Nipah virus encephalitis reemergence, Bangladesh.Emerging infectious diseases, 10(12), p.2082.
Reynes, J.M., Counor, D., Ong, S., Faure, C., Seng, V., Molia, S., Walston, J., Georges-Courbot, M.C., Deubel, V. and Sarthou, J.L., (2005). Nipah virus in Lyle’s flying foxes, Cambodia.Emerging infectious diseases, 11(7), p.1042.
Wacharapluesadee, S., Lumlertdacha, B., Boongird, K., Wanghongsa, S., Chanhome, L., Rollin, P., Stockton, P., Rupprecht, C.E., Ksiazek, T.G. and Hemachudha, T. (2005). Bat Nipah virus, Thailand.Emerging infectious diseases, 11(12), p.1949.
Man muss die Geschichte des Nipah-Virus in Malaysia beginnen, denn das Nipah-Virus wurde zuerst in Malaysia entdeckt. Im Herbst 1998 breitete sich in Malaysia eine Erkrankung aus, die zunächst als Ausbruch des Japanischen Enzephalitis-Virus angesehen wurde. Erst Untersuchungen zeigten, dass die Symptome, die weitgehend mit denen einer Enzephalitis, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, neurologische Veränderungen, die von Gedächtnisverlust bis epileptischen Anfällen reichen, übereinstimmen, von einem anderen Pathogen verursacht werden.
Offenkundig sind die Symptome, die mit “Nipah” einhergehen, nicht so eindeutig, wie es in öffentlich-rechtlichen und anderen Systemmedien gerade behauptet wird, denn im Jahre 2001 wurde ein “Ausbruch” von Nipah in Indien als Masern fehlgedeutet und erst nachträglich als “Nipah”- reklassifiziert.
Es ist also wandlungsfähig in seiner Symptomatik, das Nipah-Virus. Man könnte auch vermuten, dass die Behauptung, man habe es nicht mit Masern, sondern mit Nipah zu tun, eine Anpassungsleistung an Förderrichtlinien ist … wie dem auch sei, verschaffen wir uns zunächst einen Überblick über Nipah und seine Ausbrüche (auch die ehemaligen Masern):
Sharma et al. geben einen guten Überblick über Nipah, bzw. das Wenige, was über Nipah bekannt ist. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass Nipah sich mittlerweile jährlich in Bangladesh einstellt und dort Mortalitäten zwischen 25% und 92% erreicht. Enzephalitis, und dazu führt Nipah bei manchen, ist eine schwere und in den meisten Fällen in Entwicklungsländern tödliche Erkrankung. Die Liste zeigt auch die Heuchelei hinter der plötzlich einsetzenden Berichterstattung, denn an den 198 Toten, die Nipah bislang in Bangladesch gefordert haben soll, hat sich nicht ein öffentlich-rechtlicher Schreiberling gestört. Nun plötzlich finden Sie das Thema “Nipah” interessant. Es gibt ganz offensichtlich eine Agenda dahinter, eine, die man regelmäßig zum Ende der Beiträge findet, damit es denen, die den Junk bis zum Ende lesen, ins Hirn gehämmert wird, warum plötzlich, wie die Lügner behaupten, in Indien dieses Mal, Nipah ausbricht:
“Auch der Klimawandel zwingt immer mehr Tiere zur Flucht aus ihren gewohnten Lebensräumen. Laut einer im Jahr 2018 in der Fachzeitschrift “Science” veröffentlichten Schätzung gibt es 1,7 Millionen unbekannte Viren in Säugetieren und Vögeln. 540.000 bis 850.000 von ihnen haben demnach das Potenzial, Menschen zu infizieren.”
Das ist gequirlter Bullshit, ebenso wie man argumentieren kann, dass Schulschließungen und Lockdows angesichts von zwei Toten und vier Erkrankten in Kerala, Indien, möglicherweise eine Überreaktion auf ein Virus darstellen, dessen Übertragbarkeit von Mensch zu Mensch alles andere als gesichertes Wissen darstellt. Aber: Irgendjemand hat ein großes Interesse daran, die Erzählung der vielen Virenträger, die immer näher an westliche Gesellschaften rücken und die das Potenzial haben, Menschen zu infizieren, die wiederum, weil Flugreisende, die Viren verbreiten, zu lancieren. Irgend ein Verbrecher.
Abbildung aus:
Die Abbildung zeigt die Verbreitung von Pteropus, Flughunden, und die Länder, in denen Nipah schon einmal ausgebrochen ist. Die Behauptung, Pteropus würde Nipah übertragen, zuerst an Schweine, dann an Menschen, ist etwas weit hergeholt, wie es scheint, zumal:
Bei Ausbrüchen in Malaysia und Singapur gibt es keinerlei Hinweis auf eine Beteiligung von Flughunden. Alle, die an Nipah erkrankt sind, hatten Kontakt zu an Nipah erkrankten Schweinen.
Der Ausbruch des Jahres 2001 in Siliguri, Indien, der zunächst als Masern fehlklassifiziert wurde, ereignete sich unter Leuten, die keinerlei engen Kontakt zu Schweinen oder anderen Tieren hatten.
Die Ausbrüche in Bangladesch, Kambodscha und Thailand kommen vollständig ohne Schweine aus. In beiden Ländern gibt es Flughunde und wilde Spekulationen über Übertragungswege, wie die Annahme, dass Flughunde in Behälter urinieren, in denen Dattelpalmensaft, eine Spezialität u.a. in Bangladesch, gesammelt wird und über das Urin Nipah an die nachfolgenden Trinker übertragen. Eine wilde Geschichte, die indes die Verzweiflung derjenigen gut zum Ausdruck bringt, die auf der Suche nach Übertragungswegen sind. Vielleicht sollten die Forscher bei der ARD-Tagesschau anrufen. Dort weiß man, wo Nipah herkommt.
Kurz: Nipah wird entweder von Schweinen als Zwischenwirt an Menschen übertragen oder von Flughunden direkt, unter Umgehung des schweinischen Zwischenwirts oder wie auch immer. Die Belege dafür, dass Nipah von Mensch zu Mensch übertragen werden kann, sind auch nicht wirklich sattelfest. Sie stammen im Wesentlichen aus Bangladesch und Indien und werden daraus geschlossen, dass Ausbrüche innerhalb von Familien, die auf engem Raum zusammenleben, beobachtet wurden. Indes kann man davon ausgehen, dass Familien, gerade im ländlichen von Indien oder Bangladesch, einer gemeinsamen Tätigkeit nachgehen und somit Gelegenheit haben, sich mit denselben Dingen zu infizieren, ganz unabhängig voneinander. Aber natürlich wird eine von Mensch-zu-Mensch Übertragung benötigt, um Angst zu verbreiten.
Das wenige, was es an Mutmaßung über eine Übertragung von Mensch zu Mensch gibt, findet sich im Wesentlichen hier:
Und natürlich bei der WHO, dem Zentralorgan derjenigen, die eine Weltgesundheitsdiktatur errichten wollen.
Falls Sie die Karte noch in Erinnerung haben, die die Verbreitung von Pteropus Fledermäusen zeigt, dann können Sie mit uns schließen, dass diese Fledermäuse ein warmes Klima bevorzugen und insofern relativ unwahrscheinliche Migranten nach Europa sind. Hinzu kommt, dass es für Pteropus keine Notwendig gibt, seine angestammten Habitate zu verlassen, schließlich steht die Fledermaus in den meisten der genannten Länder unter dem Schutz des “Wildlife Preservation and Security Act” von 2012. Warum das arme Tier, das in manchen Unterspezies und Ländern vom Aussterben bedroht ist, nun von Systemschreibern missbraucht wird, um ihre morbiden Züge auszuleben, ist keine Frage, die letzten Sätze in den jeweiligen Artikeln fassen den Zweck des Missbrauchs gut zusammen:
“Auch der Klimawandel zwingt immer mehr Tiere zur Flucht aus ihren gewohnten Lebensräumen.”
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