Bei einer Wahlveranstaltung holte Marie-Agnes Strack-Zimmermann zum verbalen Rundumschlag gegen Demonstranten aus. Während die FDP-Politikerin nicht zimperlich beim Austeilen ist, reagiert sie dafür umso mimosenhafter, wenn es ums Einstecken geht: Monatlich stellt die Rüstungslobbyistin rund 250 Strafanzeigen wegen Beleidigung.

Das laufende Jahr gilt als Wahlkampfjahr. In Deutschland entscheiden die Bürgerinnen und Bürger am 9. Juni, welche Spitzenpolitiker ihren gut dotierten Weg nach Brüssel finden werden. Für die FDP geht die Spitzenkandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann als „Eurofighterin“ ins Rennen, dies als gefürchtete Lobbyistin und unbedingte Unterstützerin der Ukraine und Israels. Zudem bekannt als unmissverständlich russophob argumentierende „Putin-Gegnerin“. Am 16. April kam es nun bei ihrem Auftritt auf dem Ravensburger Marienplatz, im Rahmen einer Europawahlkampfveranstaltung, zum Eklat. Strack-Zimmermann beschimpfte minutenlang anwesende Gegendemonstranten. 

"Geistiger Dünnpfiff": Marie-Agnes Strack-Zimmermann stellt 250 Strafanzeigen pro Monat

Strack-Zimmermann gilt auf vielen Ebenen als kalkulierende und professionelle Berufspolitikerin. Medial bekannt aus Funk und Fernsehen, auch hinsichtlich ihrer „lockeren Zunge“ und zum Teil bewusst gewählten provozierenden Formulierungen ihr nicht genehmer und konträr wahrgenommener Personen und Themeninhalte. Die Schwäbische Zeitung berichtet nun über den Auftritt der FDP-Spitzenkandidatin im baden-württembergischen Ravensburg vor rund 300 Anwesenden. 

Anwesende Kritiker und Gegendemonstranten hätten dabei ihre Rede fortdauernd mit Zwischenrufen unterbrochen. „Immer wieder riefen sie ‚Kriegstreiber‘ und die Parole „Frieden schaffen ohne Waffen“, so der Artikel darlegend. An einem gewissen Punkt zog Strack-Zimmermann die Aufmerksamkeit komplett auf sich, „auf einem Video ist zu sehen und zu hören, wie Strack-Zimmermann aufgrund der Kritik plötzlich die Nerven verliert“. So beschimpfte und attackierte die sichtlich aufgebrachte Politikerin ihr nicht genehme Anwesende. Der Artikel fasst zusammen:

„Sie spricht die Demonstranten gezielt an und sagt ihnen unter anderem, dass sie in Russland im Gefängnis sitzen würden, naiv seien und „nichts mehr auf die Kette bekommen“ würden. Dann sagt die FDP-Politikerin: „Ihr seid zum Teil zu blöd, ne Pfeife in den Mund zu stecken!“

Strack-Zimmermann duzte dabei ungefragt und arrogant einen der Demonstranten. Wörtlich attackierte sie mit der Erklärung:

„Sei froh, dass Du nicht in Moskau bist. Du wärst schneller im Knast, als Du gucken könntest. Du wärst schneller in Stuttgart im Knast, als Du gucken könntest, weil Du naiv bist. Weil Du gar nichts mehr auf die Kette bekommst. So ist das in Russland.“

Dann holte Strack-Zimmermann eine lokale FDP-Politikerin zu sich auf die Bühne, die mit folgender Bemerkung vorgestellt wurde:

„Hier, 25 Jahre alt, die hat den Arsch in der Hose, nicht Du, sie hat den Arsch in der Hose.“

Wegen Nawalny: Strack-Zimmermann will gegen Russland "alles ins Feld schicken, was wir haben"

Im Anschluss schmunzelte die Politikerin, die anscheinend mit ihrem Agieren mehr als zufrieden war, um weiter zu erklären:

„Wenn ihr richtige Demokraten wärt, würdet ihr zuhören und dann würden wir diskutieren, aber ihr seid zum Teil zu blöd, um eine Pfeife in den Mund zu stecken.“

Strack-Zimmermann reagierte auf X mit einem sogenannten „Reposting“ eines X-User-Kommentars, basierend auf einer kontroversen Diskussion auf der Plattform. Der Kommentar, den die Politikerin für zitierbar und aufklärend zur Situation befand, lautete:

„In Ravensburg stört ein brauner Mob von Quer- und Stolzdeppen eine Wahlveranstaltung der FDP, bepöbelt und beleidigt Strack-Zimmermann übelst. Doch die lässt es nicht auf sich sitzen.“

Die Politikerin wurde im Vorjahr aufgrund ihres individuellen Vorgehens gegenüber Bürgern, die sich in den sozialen Medien und persönlichen Anschreiben ihr gegenüber negativ oder kritisch äußerten, in den Fokus der Medien gerückt. Das Medienportal Business Insider erläuterte in einem Artikel:

„Hetze im vierstelligen Bereich, monatlich, so schätzt Strack-Zimmermanns Büroleiter Cord Schulz das ein. Kommentare in den sozialen Medien, E-Mails, Briefe. Sexistische Beschimpfungen, Hitler-Vergleiche, KZ-Sprüche. Grafiken, Strack-Zimmermanns Kopf auf einem Skelett. „Kriegstreiberin“ ist noch die harmloseste Bezeichnung.“  

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Strack-Zimmermann und ihr Team einigten sich demnach auf folgendes Vorgehen:

„250 Strafanzeigen pro Monat hätten sie dieses Jahr gestellt, sagt Schulz. Vor allem in NRW, zum Teil in Berlin. Ab und an kämen Reaktionen auf die Post von Strack-Zimmermanns Anwalt. Alles nicht so gemeint, nur Spaß. Manche Angeklagte unterschrieben Unterlassungserklärungen, zahlten 500 bis 1.000 Euro. Manche zögen dagegen vors Amtsgericht. Bei den meisten Vergehen, gerade den schweren, den Morddrohungen, liefen die Verfahren noch.“

In der Einleitung des BI-Artikels wird daran erinnert, dass Strack-Zimmermann „nicht zurückhaltend“ sei und „klare Meinungen, klare Haltungen“ vertrete. So bezeichnete sie den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz „bei einer Karnevalsveranstaltung als ‚Flugzwerg‘ aus dem Mittelstand“, für den sich die CDU schämen müsse“. 

Im Februar 2024 teilte sie in einem Interview mit: „Dieser Mensch, Wladimir Putin, der ja kein Mensch ist, sondern wirklich ein Ungeheuer, der hat nur Respekt vor denen, die wirklich stark sind und sich wehren können“.  

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Von Veritatis

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