Von Daniel Weinmann

Es ist ein Phänomen, das vermutlich jeder kennt. Gerade hat man noch den Haus- oder Wohnungsschlüssel in der Hand gehalten, doch plötzlich weiß man nicht mehr, wo man ihn hingelegt hat. Matthias Götzlaff, Inhaber einer Apotheke in der niedersächsischen Gemeinde Haste, hatte eine glorreiche Idee, um Abhilfe zu schaffen.

Fast die Hälfte seiner Belegschaft hat sich Chips unter die Haut implantieren lassen, die es erlauben, die Schließanlage ohne physische Schlüssel zu betätigen. Natürlich liege die Entscheidung vollständig im Ermessen der Mitarbeiter und sei ein freiwilliges Angebot, betont der Apotheker.

Die Implantation der zwei Millimeter breiten und zwölf Millimeter langen Chips erfolgt zwischen Daumen und Zeigefinger. Die Verletzung ist laut Götzlaff minimal: „Es kommt ein Pflaster auf die Stelle, dann drückt es am ersten Tag vielleicht etwas, aber dann merkt man nichts mehr“, zitiert ihn das Fachportal „Apotheke Adhoc“.

Eine Ärztin aus seinem Bekanntenkreis sorgt für ein professionelles Einsetzen unter die Haut. Zur großen Freude seiner Chip-affinen Belegschaft ermöglichen die winzigen Wafer zusätzlich zur Schließanlage eine digitale Visitenkartenspeicherung. Hält man die gechippte Hand nah genug an ein kompatibles Smartphone, wird sie automatisch angezeigt. „Das sorgt natürlich für Staunen“, jubelt Götzlaff.

Ein Smartphone über Gedanken steuern

Der Apotheken-Besitzer wollte mit gutem Beispiel vorangehen und hatte sich als Erster einen Chip implantieren lassen. „Das funktioniert wunderbar, man muss einfach nur die Hand ranhalten und die Alarm- sowie Türschließanlage spricht an“, freut er sich wie ein Vorschüler beim Anblick des Weihnachtsmanns. Für den Fall, dass Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, besteht die Möglichkeit, die Chips für den Zugriff auf die Apothekenanlagen zu sperren, was im Vergleich zum Austausch herkömmlicher Schlüssel effizienter und kostengünstiger ist.

Unter die Haut eingesetzte Chips sind nicht neu. Schon 2017 konnten sich die Mitarbeiter der US-Firma Three Square Market freiwillig einen Mikrochip in die Haut zwischen Daumen und Zeigefinder implantieren lassen, um ihn als Kreditkarte zu nutzen. Im Februar dieses Jahres hatte Neuralink, das Start-up des Tesla-Gründers Elon Musk, erstmals einen drahtlosen Gehirn-Computerchip bei einem Patienten eingesetzt (Reitschuster.de berichtete).

Das Implantat soll es ermöglichen, durch Gedanken ein Smartphone zu bedienen – und darüber auch andere Technik. Musk verkündete, dass der erste Mensch nun in der Lage sei, eine Computermaus ausschließlich durch seine Gedanken zu steuern.

Ein Smartphone durch Gedanken bedienen

Auch in Schweden sind unter die Haut implantierte Chips seit Jahren en vogue. Tausende Einwohner haben sich schon Mikrochips implantieren lassen, um damit Schlüssel, Visitenkarten oder Zugtickets zu ersetzen. Auf sogenannten Implantier-Partys lassen sich in dem nordischen Land zwischen Sekt und Bier von Piercern Chips injizieren. Blauäugig gaben manche an, sie würden sich chippen lassen, weil das „die Zukunft“ sei. Andere taten es, „weil es cool ist, und nicht so sehr, weil ich es nutzen kann“.

Das schwedische Start-up Epicenter hatte gar einen grünen Pass entwickelt, der auf einem Mikrochip gespeichert und unter der Haut implantiert werden kann. Einige Bürger ließen sich gleich ihren Impfpass per Mikrochip unter die Haut implantieren. „Implantate sind eine sehr vielseitige Technik, die für viele unterschiedliche Dinge eingesetzt werden kann. Gerade jetzt ist es sehr praktisch, die Covid-Pässe in Ihrem Implantat ständig verfügbar zu haben“, frohlockte Epicenter-Chef Hannes Sjöblad.

Beängstigend ist, wie leichtfertig sich immer mehr Menschen Chips implantieren lassen. Kritiker sehen erhebliche Risiken. Hackern ist es bereits gelungen, die subkutanen Datenträger im Vorbeigehen zu knacken und an die darin gespeicherten Informationen zu gelangen. Doch es ist nicht allein der Datenschutz, der Bedenken aufwirft. Gerade die Verwendung von Chips als Impfpass und damit als Eintrittskarte ins öffentliche Leben könnte für manche Regierungen eine Blaupause sein, ihre Bürger zu kontrollieren und in ihrem Sinne zu erziehen.

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Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: Shutterstock

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